Der legendäre US-Nachtjäger P-61 "Black Widow" erschien dieses Jahr im Großmaßstab 1:32 von HobbyBoss als spektakulärer Bausatz, der wieder ein großes Modell der zweimotorigen Maschine erwarten lässt. Der Bausatz besticht durch eine perfekte Ausstattung mit Metallfahrwerk, zwei Ätzteil-Platinen, Gummireifen und Gummischläuche für das Cockpit, sowie großfromatige Glasbauteile. Die Anleitung ist perfekt gestaltet und schafft es die 600 Teile unter Kontrolle zu halten. Das detaillierte Cockpit, zwei extra detaillierte Motoren laden zu einer umfangreichen Wartungsszene ein.
Wie üblich beginnt der Bau mit dem Cockpit, was im Falle der P-61 Plätze für die drei Besatzungsmitglieder beinhaltet und die umfangreichen Arbeitsplätze der Radarbeobachter. Das Cockpit wird durch feine Ätzteile verfeinert, die sich leicht verarbeiten lassen und sich insbesondere auf die Geräteracks konzentriert. Gummischläuche stellen wie in der Realitität die Kabelkanäle dar. Ätzteile für Sitzgurte liegen ebenso dabei.
Das Cockpit wird in Interior-Green gespritzt-ich habe dazu von Tamiya FieldGreen mit Olivgreen gemischt und aufgehellt aufgebracht. Im Gegensatz dazu werden dann die anderen Öffnungen, wie Fahrwerkschacht, Radarbug und Motorgondeln in Chromate Yellow gespritzt-also nicht das Cockpit!
Die Cockpitunterseite zeigt Fahrwerksschacht des Vorderrades und den unteren Waffenschacht mit den vier 20mm-Kanonen. Hinter dem Vorderrad sieht man den geöffneten Zugangsschacht zum Cockpit mit der weißen Einstiegsleiter.
Die Baugruppe des Bugradars ist detailliert ausgeführt, es fehlen eigentlich nur ein paar Kühlflüssigkeitsschläuche von den Kühlaggregaten (Zylinder) zum eigentlich Radar, die man auf den Originalbilder immer gut erkennen kann. Die Baugruppen kann man noch getrennt halten und so separat spritzen. Die Zylinder sind ähnlich wie das zweite Buggewicht (im Rumpf erkennbar) aus Zinnblei ausgerführt und so kommt Stück für Stück Ausgleichsgewicht nach vorne!
Die gesamte Rumpfsektion(ohne die Glaskanzelteile) kann man nun komplett fertigstellen, dann seidenglänzendes Mattschwarz spritzen vor der Alterung die Basis über alles. Angebracht ist nebem dem Bugfahrwerk auch die komplette Radarsektion. Hier bleibt die Bugkappe sowieso für das spätere Diorama separat. Auch zum Einschub fertig der vierläufige 12,7mm-MG-Turm.
Das Radar kann man beweglich gestalten. Auch hier ist das Deck in Chromgelb gehalten. Wie schön man die Fahrwerke mit etwas schwarzem Washing betonen kann, kann man hier gut sehen.
Die Cockpitsektion ist vor dem Einbau der Glaskanzeln hier schön zu sehen. Interessant ist halt der Blick durch das Cockpit bis durch die untere Einstiegsluke.
Der Arbeitsplatz des Radarbeobachters ohne die Glaskanzeln am hinteren Ende zeigt die drangvolle Enge. Hier machte ein Langstrecken-Nachtjagdflug sicher wenig Freude. Auch hier ist die untere Einstiegsluke mit der weissen Leiter nach unten geöffnet.
Der 12,7mm-Browing-MG-Turm mit der nur aufgelegte Schutzhaube in seidenglänzend Schwarz. Der Turm ist horizontal und vertikal beweglich. Nach einer ersten Serie von 43 Maschinen wurde auf ihn aus Gewichtsgründen verzichtet. Höhere Endgeschwindigkeit war wichtiger geworden.
Die 24-Zylinder-Motoren werden in ihren Aufhängungen fertig montiert. Der Bausatz bietet hier eine exzellente Darstellung aller Zylinderstößel und den Abgaszuführungen. Da beide Motoren komplett vorhanden sind, bietet hier sich eine Wartungszene auch mit einem komplett abmontierten Triebwerk an.
Der nächste Bauabschnitt beinhaltet Hauptfahrwerk und die die beiden Flügelsektionen. Das Fahrwerk ist wieder als Zinngussfahrwerk mit Gummireifen ausgelegt, was nach ein wenig Washing recht realistsichen Eindruck hitnerlässt. Das Profil wird zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit Pigmenten bearbeitet, den diese müssen hinterher zum Farbton des Dioramas passen. Hier fehlen noch die Bremsschlauchverbindungen!
Das Fahrwerk wird zur Probe in den schon bemalten und gealterten Fahrwerksschacht gesteckt. Auch hier sind die Verbindungen fest und perfekt. Der Flügel selber besteht aus vier großen Komponenten, die nur hier unter der Tragfläche einen kleine Spalt zum Verspachteln ergaben. Ansonsten mit Flügelstabilisator im Innern alles durchdacht und auf lange Freude am Modell ausgerichtet, denn die Flügel haben hinter der Motorgondel einen leichten Winkel nach oben.
Die großen Ansaugöffnungen für die Ölkühler werden mit Ätzteilen als Streben verfeinert. Das chromgelbe Bauteil ist die Rückplatte der Motoraufhängung.
Tragfläche mit Motorgondel fertig zum Grundieren. Die sinnvolle Aufteilung in stabile Baugruppen, die hinterher perfekt zusammen passen, erleichtert das Airbrushen in einzelnen Teilen. Die Luftbremsen oben auf den Tragflächen sind aus gebogenen Ätzteilen und die Landeklappen können, wenn man die Stifte nach innen entfernt auch angewinkelt in Landestellung eingesetzt werden. Für das Diorama ergeben sich auch wieder die geöffnete Ölkühlerklappen als Wartungsdetail.
Die einzelnen Baugruppen werden noch in Glänzend-Schwarz gesprayed, um den Decals eine gute Oberfläche zu bieten. Sauberes Abkleben der vorlackierten Öffnungen ist Bedingung. Auch sollte man vorher trocken die Passform der Baugruppen zueinander probieren, um hinterher nicht doch feilen oder spachteln zu müssen.
Nach den Decals erfolgt die Alterung. Auch die Zusatztanks sehen so noch leblos aus. Anschließend erfolgt ein seidenmattes Finish, das auch die Unebenheiten und unterschiedlichen Glanzgrad wieder ausgleicht.
Wie und wo die "Black Widows" im harten Einsatzalltag trotz kompltter Aluminiumhaut alterten, zeigen am besten Originalbilder. Der glänzend-schwarze Außenanstrich blätterte an den belasteten Stellen, oder wo die Besatzung oder Wartungspersonal aufsteig, schnell merklich ab. Hier gut erkennbar mit dem nachlackierten Radardome gegenüber dem Originalanstrich.
Die einzelnen Baugruppen wurden nun mittels Mikrobemalung und Airbrush gealtert, ein Washing diesmal mit verdünntem Hellgrau legt sich in die Gravuren und Nieten. Die vielen Glasbauteile wurden alle zweiseitig abgeklebt und mittels Airbrush schwarz-seidenmatt lackiert. Eine saubere Arbeit ist bei den vielen Innendetails und den Möglichkeiten viele Fensterteile aufgeklappt zu zeigen sehr wichtig.
Das fertige Modell findet man hier!