Im Sommer 1988 intensivierte sich der Wettstreit der Hersteller um den Auftrag zum Bau des neuen Heavy Tank Transporter System der US Army. Am Rennen beteiligten sich AM General ("M1A1 Hauler") und die Oshkosh Truck Corporation. Oshkosh stellte im Herbst 1990 die ersten Prototypen für Testzwecke zur Verfügung, gewann die Ausschreibung und begann im Frühjahr 1992 mit der Produktion der ersten Serienfahrzeuge. Die US Army erhielt die ersten Fahrzeuge Mitte 1993. Bis Ende 1996 waren 1.320 HETS ausgeliefert. Der Gesamtbedarf des Heeres beläuft sich auf 2.412 Panzertransporter. Gegenwärtig sind 1.667 M1070 Zugmaschinen und 1.503 M1000 Tiefladeanhänger vorhanden. Der Stückpreis eines Gespanns beläuft sich auf rund 460.000 USD. Das Heavy Equipment Transporter System (HETS) besteht aus der Zugmaschine M1070 und dem Schwerlast-Sattelauflieger M1000. Mit einer Zuladekapazität von bis zu 70t ist das System u.a. für den Transport von schweren Kampfpanzern wie dem amerikanischen M1, dem französischen LeClerc oder dem britischen Challenger II ausgelegt. Dabei ist HETS nicht nur auf gut ausgebauten Verkehrwege (Autobahnen), sondern auch im Gelände einsetzbar. Angetrieben wird die vierachsige Zugmaschine von einem 373kW starken 12 Liter V8 Detroit Diesel 8V92TA. Die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen beträgt ca. 65 - 70 km/h bzw. rund 40 km/h im Gelände. Mit dem Inhalt des Kraftstofftanks kann ein vollbeladener HETS fast 700 km fahren.

Der Bausatz in 1:35 von Hobbyboss beinhaltet sowohl Zugmaschine wie auch den Tieflader, also eigentlich zwei Bausätze in Einem. Er hat somit über 800 Teile in einem dichtbepackten Karton, mit 8 Ätzteilplatinen, Gummipolstern. Stahlgelenkstiften u.v.m. Begonnen wird mit dem Rahmen und Fahrgestell der Zugmaschine, das sehr detailreich nachgebildet ist.

Neben dem reinen Chassis mit der Aufliegereinrichtung hinten, sind auch Kühleraggregat und die Windenanlage bereits verbaut. Dies garantiert hier absolute Haltbarkeit, nach dem Airbrushen ist eine dauerhafte, gute Verbindung hier nur schwer einzugehen.

Der Bausatz hat isngesamt 8 Ätzteilplatinen, man sieht hier allein im Windenbereich, wie viele Details durch die Ätzteile umgesetzt sind. Ein Windenkabel habe ich hier verlängert gelassen, da ja später noch eine entsprechende Last auf dem Trailer auf das Windenkabel wartet.

Die Unterseite des Chassis zeigt einmal die Federung mit den dicken Gummipolstern, die Antriebsstränge für alle vier Achsen und das zentrale Verteilergetriebe.

Die Kabine und Motorhaube als Rohbauten. Damit man die Inneneinrichtung entsprechend auch kolorieren kann, ist das Dach nach wie vor offen. Das Dach selber besteht nur aus Ätzteilen. Türfenster und Kabinenfenster sind beidseitig fürs Airbrushen abgeklebt (blaues Tape). Auch die markante Kühlerfront ist ein gut gemachtes Ätzteil. Die Spiegel und Anbauten kommen erst bei der Schlussmontage ans Modell.

Der Blick ins Fahrerhaus mit den Sonnenblenden aus Ätzteilen. So kann man gut darin nach dem Grundieren und dem Basisanstrich arbeiten und es dann für die Außengestaltung schliessen.

Fahrer und Beifahrer sind als Resinfiguren im modernen US-Combatdress ausgeführt. Hier lässt man das Lenkrad mit Lenksäule vorerst separat und setzt es dann zwischen die Hände des Fahrers und beides dann zusammen auf die Sitzposition.

Die Fahrerkabine passt perfekt in große Bohrungen und findet auch nach dem Lackieren guten Halt.

Auch die Motorhaube passt schon so sauber an die Baugruppe, also kann man das ganze nach dem Kolorieren der Inneneinrichtung so zusammenstecken und mit dem Nato-Tarnanstrich versehen.

Die Türen halte ich geöffnet, so hat man später guten Einblick auf die Crew.

Auch das Ätzteildach mit der großen Klimaanlage oben sitzt schon beim Probesetting perfekt auf.

Der Trailer zu der Zugmaschine verfügt über fünf Achsen mit jeweils zwei Radlager mit Doppelbereifung, also tauglich für Lasten bis 80 Tonnen. Auch hier finden viele Ätzteile Verwendung, dazu viele Kleinteile. Die Rampen mit ihrer Federmechanik sind noch beweglich mit Stiften und werden fürs Airbrushen dann wieder getrennt. Auch die Verzurrketten folgen hier erst ganz zum Schluss.

Mit dabei komplett aus Ätzteilen vier Bremskeile, die ebenfalls erst bei der Schlussmontage unters Ladeobjekt eingesetzt werden.

Der Aufbau von jeweils zehn Radpaaren und ihre Aufhängung ist eine Geduldsarbeit, allein der Auflieger hat so rund 250 Teile. Hier muss man gut auf die Ausrichtung achten und öfters mal eine Stellprobe machen, damit die Radpaare auch alle gut aufsitzen.

Der Auflieger selber mit den Reserverädern und entsprechender Kranwinde, sowie der Treppe aus Ätzteilen.

Die einzige Korrektur ergibt sich bei der Montage des Aufliegerhalses. Baut man ihn so aus dem Kasten, liegen die vorderen Radpaare niemals mehr auf. Hier muss man den Winkel korrigieren und entsprechend neu schließen.

Dazu sieht man hier die Verkabelung der Hydraulikschläuche vom Aufliegerhals zum Trailer selber.

Auch von den Radpaaren führen jeweils vier Hydraulikschläuche zum Aufliegerchassis.

Die Ladefläche selber hat viele Details für die Verzurrung der schweren Last. Die Bodenbleche dazwischen wieder aus Ätzteilen.

Als sinnvolles Transportobjekt bietet sich der M1A1 von Tamiya an. Er ist im Gegensatz zum Hobbybausatz sehr einfach zu bauen und besticht durch seine bekannt gute Passform.

Man kann hier zwischen einigen Varianten für die Laserentfernungsmesser, Nebeltöpfe etc. wählen, die der Auftraggeber vorgegeben hat.

Turm-MGs und vor allem die umfangreiche Beladung fehlt hier natürlich noch, dazu gibt es final ein Metallantennenset.

Die dreiköpfige Crew passt dann aus dem Bausatz entsprechend in die offenen Luken.

Erstes Probesetting aller Rohbauten. Länge über 60cm, relativ teilweise sehr filigran, wenn es um Geländer etc. geht. Nicht gerade ideal zum Verschicken. Sind alle Baugruppen zusammen hat das Modell genug Gewicht, damit alle Achsen gut aufsitzen.

Ein imposantes Bild, fertig zum Lackieren, wenn man daran denkt, das hier rund 700-880 Teile verbaut wurden.

Alle Kleinteile, Türen und vor allem die Verkabelung zwischen Zugmaschine und Auflieger werden erst zum Schluss angebracht, die Hydraulikleitungen von der Zugmaschine nach hinten werden dann sowieo nur in Bohrungen gesteckt, sodaß man die beiden Modelle trennen kann. Ich würde so ein Ensemble immer auf einem entsprechenden Straßenstück zusammen fixieren, sodaß, das ständige Trennen etc. nicht die Modelle verschleisst.

Auch der M1 passt gut auf die Ladefläche mit Turm auf 6 Uhr. Hier wird bei der Schlussmontage Verzurrketten und die metallenen Bremskeile eingesetzt.

Nach dem Basisanstrich in Nato-Grün wird zuerst der Fahrerraum koloriert und die beiden Resinfiguren soweit geschliffen, das sie auf die Sitze passen und sich das Dach auch schließen lässt.

Die Armaturen kommen mit Klarlack aus dem Decalset des M1070.

Das fertige Gespann mit weit über 60cm Länge im Nato-Europe-Tarnabstrich ist eigentlich drei Modelle in Einem. Tarnanstrich und Alterung muss natürlich homogen sein.

Zuerst wird deshalb eine hellgraue Grundierung über alles angebracht, um die unterschiedlichen Materialen für Farbe haltbar zu machen.

Begonnen wird mit Nato-Grün, das ich immer mit 10% Weiss aufhelle. Dies bringt nicht nur den leuchtenden Effekt, sondern auch das typische Ausbleichen des Truppenalltags. Dazu einen nicht zu dunklen Kontrast für die spätere Alterung.

Nato-Schwarz und Nato-Braun werden mit Schablonen aufgebracht. Hier sind alle Flächen auch die Ladefläche des Trailers mit einbezogen.

Es empfiehlt sich das Modell wegen seiner Schlauchverbindungen und Windenseile am besten auf einer entsprechende Unterlage zu präsentieren und aufzubewahren.

Die Luken des M1A1 sind für den Transport geschlossen, die entsprechende Besatzung aus dem Tamiya Kit entfällt hier natürlich.

Ein martialischer Anblick geballter US-Schwerlasttechnik.

Fahrerkabine und Motorhaube wurden für das Anbringen der Tarnflächen natürlich mit dem Chassis verbaut und die Türen ebenso provisorisch befestigt, so laufen die fliessende Tarnflächen harmonisch über alle Ecken und Kanten. Farbtupfer wie Rundumleuchte, Hydraulikleitungen etc. leuchten dabei schön in ihren Details.

Der Trailer selber hat nun die verzurrten und hochgezogenen Rampen am Heck. Die Bremsklötze sind ebenso den entsprechenden Proportionen des M1 auf der Ladefläche befestigt.

Auch der M1 bekam am Heck schon Verzurrketten, die für die Fahrt dann stramm gezogen werden.

Die bullige Front des M1070 und der große Tank unter dem Fahrersitz. Die grobstolligen Reifen wurden mit einem sandfarbigen Washing in ihren Profilen betont. Türen sind beidseitig halb geöffnet, sodaß man einen Blick auf beide Figuren hat.

Auch die Hydraulikleitungen von Zugmaschine zum Auflieger sind nun angebracht. Natürlich können beide Modelle ggflls. getrennt werden.

Der Bedienerstand für die beiden Winden ist direkt hinter der Fahrerkabine. Ölspuren auf der Drehkupplung des Aufliegers.

M1 mit vollem Gepäck auf dem Turm, dazu sind noch beide MGs montiert. Einige Ausrüstungsgegenstände haben noch den wüstenfarbenen Anstrich der Golfregion.

Kleine Details machen den vollen Turm lebendig, wie Playboy-Heft, Wasserflaschen und Fernglas. So als wäre die Besatzung gerade abgestiegen.

Neben den sechzig Tonnen des M1 ist auch die Mechanik des Trailers beeindruckend, die weiterhin gut sehen kann.

Insgesamt ein sehr aufwendiges Modell, das aber vom Kit her viel Freude macht und keine großen, unangenehmen Überraschungen bereit hält.