Der Puma ist ein Schützenpanzer, der von den deutschen Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall-Landsysteme (RLS) entwickelt und produziert wird. Die Ausführung erfolgt durch die Projekt System & Management GmbH (PSM), ein Gemeinschaftsunternehmen von KMW und RLS. Der Puma soll für das Deutsche Heer in einer Stückzahl von 350 Fahrzeugen beschafft werden und den Schützenpanzer Marder ersetzen. Die ursprüngliche Planung lag bei 405 Einheiten für die Truppe plus 5 Vorserienfahrzeugen. Die ersten „Pumas“ wurden am 6. Dezember 2010 geliefert. Die Auslieferung der Serienmodelle soll im Sommer 2014 beginnen. (Stand: März 2014).

Das Modell von Revell zeigt eines der Vorserienfahrzeuge mit der 30mm-Bordmaschinenkanonen vom Typ MK-30.

Als Gleiskette verwendet der Puma eine Stahl-Rohrkörperkonstruktion mit Gummilagerung und Gummilaufpolster des Unternehmens Diehl. Aufgrund der Anforderung des Lufttransports ist die Leichtgewichtskette DLT 464D um 40 % leichter als die Gleiskette des Leopard 1, besitzt aber die gleiche Widerstandsfähigkeit. Ursprünglich mit nur fünf Laufrollenpaaren je Seite geplant, wurde während der Fahrversuche deutlich, dass sechs Laufrollen notwendig sind.

Das Fahrzeug benutzt einen ferngesteuerten Turm- das große Heck nimmt neben der Besatzung sechs vollausgerüstete Soldaten auf.

Die Schutzstufe C (combat) wird mit modular anzubringenden Zusatzpanzerungen erreicht. Diese umfasst den Turm-, Bomblets- Minen-, und Frontschutz. Die Panzerung verstärkt den Schutz an den Seiten und am Dach. Hierdurch wird er gegen Panzerabwehrhand- und Mittelkaliberwaffen sowie Bomblets geschützt. Gegenüber dem Vorserienmodell sind die Serienfahrzeuge in Schutzstufe C mit weiter heruntergezogenen Seitenschutzplatten ausgestattet, welche etwa bis zur Mitte der Laufrollen hinunterreichen.

Der Puma hatte bei seiner Vorführung eine turmunabhängige stabilisierte Hauptoptik (PERI, RTWL-B) für den Gruppen- und Truppführer sowie eine extra geschützte stabilisierte Waffenoptik (WAO) für den Richtschützen. Die beiden von Cassidian Optronics gefertigten Systeme verfügen über einen Tagsichtkanal, Wärmebildgerät ATTICA und Laserentfernungsmesser LDM 38. Bilder der Hauptoptik können mit einer CCD-Kamera auf zwei Displays für den Gruppen- und Truppführer angezeigt werden. Das Periskop besitzt insgesamt vier Sehfelder. Für den Einsatz in bebautem Gelände und im Nahbereich verfügt der Gruppenführer über ein Sehfeld von 60° × 45°. Zum Beobachten, Zielen und Identifizieren sind drei weitere Sehfelder mit bis zu 16-facher Vergrößerung verfügbar. Neben der digitalen Ausgabe verfügt die Optik ebenfalls über einen optischen Kanal inklusive Laserschutz für die Augen. Der zur Entfernungsermittlung eingesetzte YAG-Laser misst Entfernungen bis 40 Kilometer auf 5 Meter genau, wobei Entfernungen ab 200 Metern berücksichtigt werden. Bei Mehrfachechos kann zwischen Erst- und Letztechoverwertung gewählt werden. Darüber hinaus werden dem Beobachter bei Tag- oder Nachtsicht Informationen über Turmstellung, Entfernung, Zielmarke, Navigations- und Systemdaten eingeblendet. Aufgrund der digitalen Signalverarbeitung ist das gesamte System netzwerktauglich, was eine Anbindung an bestehende Systeme der Bundeswehr ermöglicht. Die Waffenoptik in Verbindung mit der Feuerleitanlage des Puma ermöglicht dem Schützen eine Bekämpfung von Zielen während der Fahrt.

Eine Neuerung gegenüber dem Marder ist die Stabilisierung der Waffe und die "Hunter-Killer-Fähigkeit“, bekannt von den Kampfpanzern. Klärt der Kommandant mit seinem Periskop einen Gegner auf, übergibt er das Ziel an den Richtschützen. Der Turm richtet sich darauf automatisch auf das Ziel aus, und der Richtschütze kann es bekämpfen, während der Kommandant nach weiteren Zielen sucht.

Im Heck die herunterfahrbare Heckklappe für den Zugang und Einstieg des Schützentrupps.

Durch ein 10-Zylinder-Kompakttriebwerk von MTU Friedrichshafen mit 920 kW Leistung und das Sechsgang-Getriebe HSWL 256 mit elektrohydraulischer adaptiver Steuerung von Renk soll eine mit dem Kampfpanzer Leoprard 2 vergleichbare Mobilität erreicht werden. Die Fahrversuche mit den Mobilitätsversuchfahrzeugen zeigten jedoch, dass eine Hubraumvergrößerung auf 11 Liter und eine Überarbeitung des Drehmomentverlaufs des Getriebes notwendig sind. Die Leistung wurde so um 15 % von 800 kW auf 920 kW gesteigert. Ebenfalls überarbeitet wurden die Kühlergrätings, welche auf die obere Bugplatte verlegt wurden.Das Triebwerk, dessen Einbauform einem L gleicht, befindet sich rechts vom Fahrer. Das Lenkschaltgetriebe ist quer vor dem Fahrer eingebaut.

Der gesamte Munitionsvorrat beträgt 400 Schuss. Ein Schneckenmagazin mit 200 Schuss ist im Turmheck untergebracht. Ist der Hauptvorrat verschossen, kann von oben manuell die Reserve nachgeladen werden. Ein Beladen aus dem Inneren ist nicht möglich. Durch den Doppelgurtzuführer der Maschinenkanone können beide Munitionssorten im direkten Wechsel verschossen werden. In der Serienkonfiguration umgibt die Kanone eine Rohrabstützung, welche die Trefferwahrscheinlichkeit bei Eigen- und Zielbewegung erhöht.

Der Puma ist mit seinen Kosten von 8,85 Millionen Euro pro Exemplar der bisher teuerste Schützenpanzer der Welt. Die hohen Stückkosten liegen zum Teil auch an der geringen beauftragten Stückzahl. Es ist wahrscheinlich, dass aufgrund des hohen Preises der Puma im internationalen Markt auf wenig Interesse stoßen wird; zu berücksichtigen ist dabei allerdings, dass die Entwicklungskosten auf den Stückpreis (erwartet 350 Stück) umgelegt werden, was bei weiteren Einheiten nicht mehr der Fall wäre.

Im Gegensatz zum Schützenpanzer Marder sitzen sich die Schützentruppsoldaten gegenüber mit dem Rücken zu den Außenwänden. Dabei sitzen vier Soldaten auf der rechten und zwei Soldaten auf der linken Seite. Ein zentrales Regal unter dem Turm dient als Stauraum für die Ausrüstung. Als Brandschutz verfügt der Kampfraum über eine Brandunterdrückungsanlage (BUA). Ausgestattet mit Infrarot-Detektoren löscht die Anlage auftretende Brände in 150 Millisekunden. Das gasförmige Löschmittel DeuGen-N ist laut Hersteller gesundheitlich unbedenklich. Die gesamte Inneneinrichtung ist „minensicher” ausgeführt und hat keinen Kontakt zum Boden der Wanne. Ein geplanter Kampfstand für zwei Soldaten in der teilgeöffneten Heckklappe wurde wegen der erhöhten Selbstgefährdung verworfen. Die konventionell ausgelegte Heckklappe führte zu einer Vergrößerung des Innenraums und ermöglichte eine Zwei-Mann-Klappluke auf dem Dach sowie eine Verbesserung des Schutzes im Heckbereich. Der Truppführer verfügt über eine eigene Schiebeluke.

Risszeichnung Puma mit Besatzungsverteilung.