Ein prall gefüllter Karton mit gigantischen Teilen liefert erstmalig die berühmte B-17 in der Ausführung G in 1:32. das Modell von HK Models aus Hongkong ist ein Riesenvogel mit 100cm Spannweite und verspricht von seiner Grundaustattung viel Bastelspass: präzise Gussteile, ein riesiger Klarsichtast, große Decals(leider nur 1 Originalmaschine) und ein kleiner Ätzteilsatz sind zwar grundsätzlich ausreichend, doch man kann nachhelfen...
Wir helfen nach, wo der Bausatz schwächelt: das sind einmal Resinräder, die den richtigen Bodendruck und ein feineres Profil simulieren. Für die 12,7mm Browning-MGs habe ich von Karaya aus Polen sehr schöne gedrehte Messingrohre besorgt-sie sind nur ein Bruchteil so teuer wie z.B. ähnliche Rohre von Schatton und sind auch in 2-3 Tagen hier. Ein Abklebesatz für die Scheiben von Eduard und ein Cockpitsatz sind für die sichtbaren Teile des Cockpits wichtig. Alle übrigen angebotene Ätzteile habe mich nicht überzeugt- die Skala an Investitionen ist hier nach oben offen.
Die gesamte Rumpfbaugruppe einmal lose zusammengesteckt ist schon ein Modell für sich. Alle Details wie Sauerstofflaschen, der Bombenschacht gruppieren sich um die stabilen Versteifungselemente für die Flügelansätze. Die Passform ist hervorragend und braucht wenig Schleifarbeiten.
Das Cockpit ist relativ filigran, sogar Ätzteil für die Sitzgurte sind vorhanden. Natürlich alle Schubhebel für alle vier Triebwerke. Hier im Rohbau noch ohne Ätzteil ist auch schon die sehr gute Passform zu erahnen-das macht Spaß!
Auch die Rumpfhälften werden vorbereitet. Sie werden z.B. im Heckbereich mit Schotten versehen, um hier auch hinten dem großen Modell absolute Stabilität zu verleihen-perfekt!
Man sieht deutlich, wie man das Modell absolut verwindungsfrei bauen kann. Die Passform und Spritzgussqualität ist absolute Weltklasse, schon wie bei der B-25 ist der Formenbau perfekt.
Im nächsten Bauabschnitt werden alle Baugruppen des Innenrumpfes mit Olivgrün gespritzt und gealtert. Durch die Vielzahl von MG-Ständen und Fenstern ist davon sicher noch etwas zu erahnen.
Hier ist die Baugruppe des Bombenschachtes mit der dahinter liegenden Funkerkabine zu sehen. Bis zu 10x227kg-Bomben passen in den Schacht.
Die drei Bauteile der Cockpitsektion zeigen wie eng es im Führerstand rund um die beiden Piloten zugeht. Die orangen Behälter sind Sauerstoffbehälter für den Höhenflug.
Die Ätzteil für die Gurte kommen nach dem Lackieren als letztes an die Baugruppe, sie lassen sich durch Biegen der Sitzform anpassen. Die Eduard-Cockpitätzteile bringen nun schön die Instrumente zur Geltung. Dazu wird das Bausatzrelief abgeschliffen und die selbstklebenden lackierten Ätzteile einfach nur angedrückt.
Die komplette, bemalte Baugruppe fertig vor der Rumpfmontage. Tip: die Kontakt und Klebestellen vor dem Zusammenfügen von der Airbrushfarbe befreien, damit Kunstoff auf Kunstoff und nicht Farbe auf Farbe klebt.
Das fertige Cockpit mit der schönen Instrumententafel und den hellbeigen Sitzgurten. Auch der rote Feuerlöscher springt ins Auge. Fast zu schade, um es in der Maschine verschwinden zu lassen:-)
Nun wird eine Rumpfhälfte komplett mit der Inneneinrichtung ausgestattet-dazu zählen auch die hinteren MG-Stände, die ohne die Rohre komplett bemalt und eingebaut werden müssen. Die Fenster kommen zum Glück von außen auf den Rumpf, so kann man in Ruhe beide Hälften zusammen fügen kann. Die Passform ist wiederum exzellent und man merkt schon in diesem Stadium, wie stabil der Rumpf letztendlich wird.
Nach dem Zusammenfügen der gewaltigen Rumpfhälften(stückweise vorgehen!) zeigt sich die sehr gute Passform-präzise greifen die großen Baugruppen ineinander. Teilweise sollte man die Fixierstifte abschleifen-sie stören eher ein passgenaues Aufeinanderkleben der Hälften, als das sie helfen.
Der Heck-MG-Stand wird komplett innen geairbrusht und die Details bemalt. Die MG's ohne Rohre fixiert. Hier sieht man auch wieder die Munitionsgurte die von den Magazinen zu den Waffen nach hinten laufen.
Nur einfach mal aufgesteckt zeigt sich auch hier die gute Passform der Waffenkanzel über dem Innenleben direkt unter dem gewaltigem Seitenruder.
Die Buggondel für den Bomben- und MG-Schützen mit den seitlichen Browning-MGs wird durch Flugkarte und einige kleine Details verfeinert. Dies muss natürlich komplett vor dem Zusammenbau erfolgen.
Beim Zusammenfügen und Anpassen der Bugpartie treten zum ersten Mal leichte Passungenauigkeiten auf - hier sind natürlich die Kontaktflächen für die Rundungen etwas gering und so kommt es zu leichten Überhängen oder Spalten zum Rumpf, die man spachteln bzw. schleifen muss. Alle Gläser werden in dieser Bauphase schon mit dem Eduard Abklebeset abgeklebt und eingesetzt.
Die Rumpfendmontage schliesst alle Waffentürme und Klarsichteile mit ein. Auch die das Leitwerk wird nun komplett angeklebt und verspachelt, eine geringe Fuge ergibt sich zum Rumpf. Da ist es einfach hinterher die komplett in Gelb zu spritzende Ruder und das Leitwerk fest zu montieren.
Auch die Glaskuppel des Bombenschützen vorne wird abgeklebt, der Rest mit Flüssigmaske bedeckt. Diese kann man nach dem Spritzen problemlos in einem Stück abziehen. Die Gehäuseöffnungen der MGs schauen durch die seitlichen Öffnungen und nehmen später von außen die Rohre auf.
Die drei Waffentürme werden komplett mit dem Innenleben und den Sitzen der MG-Schützen fertig gebaut und bemalt. Die außen liegenden Klarsichtteile oder Kuppeln werden später bei der Rumpflackierung Ton in Ton mitgespritzt.
Die Tragflächen passen trotz ihrer großen Bauteil präzise aufeinander, eine wahre Orgie an Passgenauigkeit. Die Fahrwerksschächte werden vor dem Zusammenbau komplett gespritzt und die feinen Leitungen un der Bremsdruckzylinder farblich abgesetzt. Für jedes Triebwerk sind filigran die Abgasturbolader ausgeführt. Ätzteile schützen die Öffnungen der Ölkühler.
Motoren und Propeller werden in Baugruppen separat zusammengebaut, da sie auch getrennt final lackiert werden. Die Motoren sind mit filigranen Stösseln ausgestattet, was für den Fronteinblick vollkommen reicht. Schöne sind die Kühllamellen sehr unterschiedliche gewinkelt-so wie es in der Praxis auch vorkommt.
Das Hauptfahrwerk wird mit den Eduard-Resinrädern ausgestattet. Sie sind filigraner u.a. mit den Herstellernamen auf dem Reifenprofil gezeichnet. Auch die Radnaben sind deutlich beser als das Bausatzteil. Abgeflacht, um den enormen Bodendruck darzustellen, sind beide. Das Bausatzfahrwerk ist sehr schön mit den filigranen Bremsleitungen ausgestattet. Wie auch die Tragflächen werden die Fahrwerksbeine stabil einfach zum Schluss eingesteckt. Hier braucht man um die Standsicherheit des Modells keine Sorge haben.
Koloriert sieht das Fahrwerk dann so aus, etwas Alterung durch Washing simuliert die typischen Ölspuren. Die Räder sind natürlich beweglich an ihrer Achse, hier stezt das Modellgewicht später den richtigen Aufsetzpunkt der abgeflachten Pneus.
Die MG-Türme sind im Rahmen der Rumpflackierung schon in Chromsilber gespritzt. Nach dem Abziehen der Eduard-Maskierfolie zeigt sich deren Qualität und man kann alle Feinheiten des Innenlebens gut erkennen. Die Browning-Rohre kommen natürlich erst ganz am Ende bei der Endmontage des Modells.
Die Motoren werden in schwarz und silber trockenbemalt und die Kühlleitungen in Kupfer gehalten. Die Cowlings werden in glänzend weiss gespritzt und bilden einen schönen Kontrast zu den schwarz-gelben Propellerblättern. Die Kühlöffnungen erhalten ein Mischung aus Aluminium und Schwarzlasierend-so errreicht man am besten die Wirkung erhitzten Metalls.
Rumpf und Flächen werden in folgender Reihenfolge lackiert. Zuerst die Farbmarkierungen der Staffel, in diesem Fall Gelb und Hellgrün. Diese werden sorgfältig abgeklebt (ich arbeite da gerne mit Tesa Sensitive). Anschließend habe ich mich als Grundlage für handelübliches Chrom-Emailspray für die Aluhaut entschieden. Es deckt perfekt ohne viel Flüssigkeit und trocknet schon nach 15 Minuten griffest durch. Und lässt aber alle Strukturen und Vertiefungen deutlich "leben". Darüber arbeite ich mit Abkleben und verschiedenen Acrylmetallfarben lasiernd unterschiedliche Alutöne auf und bringe so Abwechslung in die großen Flächen. Typisch auch für die B-17 sind dabei die unterschiedlichen Alufarben der einzelnen Platten und Bauteile. Die Details, wie die rostroten Turbolader werden mit dem Pinsel koloriert. Dann folgen die Decals, die auch mit Klarlack schützend überzogen werden. Zum Schluss spritze ich mit der Airbrush freihändig die schwarz-rotbrauen Abgasspuren von den Auspuffen und vorne aus den Kühllamellen, die sich bis zum Tragflächenende ziehen. Ein typischer Verwitterungseffekt der B-17.
Der Rumpf ist trotz seiner Größe während des Airbrushen gut handelbar. Die Decals sind von perfekter Konsistenz und schmiegen sich auch ohne Weichmacher gut an den Rumpf an. Natürlich auf dem glatten Chrom und Klarlack hauteng. Nach dem Spritzen ist auch hier das Öffnen der Fenster sozusagen das Highlight.
Das fertige Modell präsentiert sich hier!