Deutsches Vorpostenboot 1943 - Viele zivile Frachter und Kutter wurden von der Kriegsmarine im 2. Weltkrieg zu Vorpostenbooten umgerüstet, um die immer länger werdenden europäischen Küsten einigermaßen zu sichern. Neben den schon standartmäßig umgebauten Kriegsfischkuttern waren diese Vorpostenboote deutlich größer und schwerer bewaffnet. Sie wurden dabei nicht zur Vorfeldsicherung, sondern auch zum Minenlegen und Minenräumen eingesetzt.
Der Bau im Maßstab 1:35 als reines Standmodell basiert auf einem Kunststoff-Kutterrumpf mit der Länge von rund 100cm Länge. Die Decksfüllung und ein Teil der Beplankung ist schon eingebaut, als erstes werden die Ankerklüsen auf beiden Bugseiten eingebaut.
Anker und Ankerkette werden provisorisch eingelegt, sie stammen aus dem RC-Modellbau.
Ruder und Schraube werden ergänzt. Das Ruder aus Balsaholz mit Ätzteilen eingefasst.
Der aus Stahlplatten geschweisste Rumpf wird mit Schweißnähten aus dünnen Klebeband nachgestellt.
Die Decksbeplankung wird mittels Balsaholz erstellt, die Bereiche der Decksaufbauten sind schon ausgespart. Die Reling wird ebenfalls aus Balsaholz ausgesägt.
Der Rumpf wird in einer Marine-Splintertarnung aus drei Grau-Weißtönen koloriert und gealtert.
Abgeblätterte Farbe, Rostbefall etc. bringen Leben auf die großen Flächen.
Die Holzdeckbeplankung wird in verschiedenen lasierenden Brauntönen lebendig gehalten.
Beginnen wir mit dem Aufbauten am Bug. Neben Metallpollern und Ösen wird hier der Aufbau für die 3,7cm-Marineflak positioniert. Hier muss die Deckschräge entsprechend ausgeglichen werden. Die Bereitschaftsmunition ist unter dem Ringstand untergebracht.
Der Brückenaufbau, hier als grundierter Rohbau, setzt sich aus Plastikteilen, Zubehör und viel Evergreen-Profilen zusammen. Den Rohbau habe ich rudimentär übernommen, wobei ich feststellen musste, daß es Zeitgenossen gibt, für die es keine rechten Winkel gibt-also muss man fast alles überarbeiten.
Dreigeschossig geht es hoch bis zu einem Entfernungsmeßgerät. Markant auch die Scheinwerferinseln, die hier im Rohbau natürlich noch leer sind.
Koloriert und mit dem Tarnschema des Rumpfes versehen und entsprechend gealtert ist der Brückenaufbau allein schon 30-40cm hoch. Natürlich fehlt noch Beflaggung und Verspannung-die folgt erst bei der Schlussmontage.
Die runden Inseln sind nun mit Scheinwerfern bestückt-ein typisches Accessoires für ein Vorpostenboot. An der Brücke auch der Reichsadler-natürlich mit dem verbotenen Symbol, was man auf Ausstellung dann tunlichst abdeckt.
Der Brückenaufbau passt nun in die Aussparung der Decksbeplankung.
Ein erfahrener Modellbaukollege dem ich die ersten Eindrücke zeigte wies mit Recht daraufhin, daß die Holzbeplankung im seemännischen Einsatz fast zum Grau ausbleichte, aber ich mag nunmal den farblichen Kontrast (Stichwort künstlerische Freiheit).
In der letzten Rohbauphase werden auch die mittleren und hinteren, großen Aufbauten wie Schornsteinaufbau und Flakdeck montiert, koloriert und an ihrem vorbestimmten Platz auf dem Deck eingefügt.
Hinter dem Brückenaufbau fügt sich die Maschinenanlage mit dem Schornstein an.
Der Schornstein wird von großformatigen Lüftern eingerahmt.
Dahinter ist das Flakhochdeck für die zwei Vierlingsflak eingebaut.
Gefolgt von zwei Winden, die für das Ziehen des Minensuchgerätes genutzt werden.
Auch die hinteren Aufbauelemente sind in die Splintertarnung mit einbezogen.
Beidseitig werden die Davits (scratchbuilt) und die Rettungsboote hergestellt, lackiert und montiert. Die Rettungsboote sind aus Resin und kommen von einem RC-Kleinserienhersteller.
Auch ein Schlauchboot findet seinen Platz an der Außenseite. Es ist ebenfalls aus Resin mit Fotoätzteilen.
Die Ankerzugwinde hat ebenfalls im Bugbereich ihren Platz gefunden. Es sind oft die kleinen Details die ein Modell authentisch machen.
Auf dem Flakdeck sind die beiden Vierlingsflak von Tamiya eingezogen. Bei ihnen wurden nur die Rohre entsprechend aufgebohrt. Und hier sieht man das Modell komplett fertig!