Die Batterie Todt, ursprünglich Siegfried, war während des Zweiten Weltkriegs eine deutsche Geschützstellung am Cap Gris-Nez. Ausgestattet war sie mit vier 38-cm-Schiffsgeschützen mit einer Reichweite bis zu 55,7 km.
Geschichte. Nach Abschluss des Westfeldzugs beanspruchte der fortbestehende Konflikt mit Großbritannien das Hauptaugenmerk der deutschen Führung, die mit Planungen für eine Invasion Englands begann. In diesem Zusammenhang wurden an der besetzten Atlantikküste mehrere Fernunterstützungsbatterien mit weit reichenden Geschützen errichtet, die der Kontrolle des Ärmelkanals und der Beschießung der mindestens 35 km entfernten Küste Englands dienen sollten.
Am Cap Gris-Nez, einem Landvorsprung am Pas-de-Calais, der engsten Stelle des Ärmelkanals, wurde die Batterie Siegfried als befestigte Geschützstellung errichtet. Im September begannen die ersten Geschütze der Batterie mit der Beschießung Englands, im Februar 1942 erfolgte die offizielle Einweihung. Zu Ehren des im Januar tödlich abgestürzten Fritz Todt, des Leiters der Organisation Todt, wurde die Batterie umbenannt.
Am 12. Februar spielte die Batterie Todt eine Rolle bei dem Unternehmen Cerberus, dem Durchbruch der deutschen Kriegsschiffe Scharnhorst, Gneisenau und Prinz Eugen durch den Ärmelkanal, die von der Geschützstellung Feuerschutz erhielten.
Im weiteren Kriegsverlauf wurde die Batterie Teil der Befestigungen des Atlantikwalls, die in der Gegend um den Pas-de-Calais aufgrund der Nähe zu Großbritannien besonders stark ausgebaut waren, da die deutsche Führung hier die alliierte Landung erwartete. Auch nach der alliierten Landung in der Normandie wurde die Beschießung Englands fortgeführt. Nachdem Bombenangriffe der RAF weitgehend wirkungslos geblieben waren, wurde die Batterie Todt am 29. September 1944 von kanadischen Truppen von der Landseite her erobert.
Drei Bunker haben den Zweiten Weltkrieg ohne größere Beschädigungen überstanden. Einer wurde durch Sprengfallen, die durch zwei Franzosen ausgelöst wurden, völlig zerstört. Ein Bunker beherbergt heute ein Museum, in dem unter anderem noch eine Tafel vorhanden ist, auf der die Geschützbedienung ihre Schüsse gegen England dokumentierte. Eines der zwei erhaltenen K 5-Eisenbahngeschütze steht im Außenbereich.
Im Umland finden sich noch mehrere Bunker, die der Feuerleitung und dem Schutz der Stellung dienten.
Die K5 ist aktuell gründlich restauriert und endlich auch vom Rost etwas befreit worden- in 2013/14 ist viel investiert worden im Museum. Die K5 fehlen zwar einige Teile, dafür kann man sie als einziges Exemplar in Europa hautnah begehen.
Im Außenbereich befinden sich einige Fahrzeuge und Ausrüstungteile, die sehenwert sind, u.a. den 150cm Flakscheinwerfer mit Generatorwagen!
Im Inneren findet man neben der Begehmöglichkeit des Geschützraumes und der einzelne Räume des Unterdecks auch ein umfangreiche Waffen- und Uniformsammlung. Dazu einige seltene Geschütz-Exponate...
Zahllose originale Teile der Einsatzzeit geben einen beklemmenden Eindruck. (Schlecht imitiert-von wem auch immer:-)
Mit Blick auf die Klippen von Dover, nur 40km entfernt, ist die Anlage noch in einem erstaunlich gutem Zustand, zumal sie mit Anrücken der Amerikaner landeinwärts noch in letzten Tagen spürbar verändert wurde.
Nur 4km entfernt ist man am Wasser mit Blick auf die Kreidefelsen von Dover-wenn man so ein Glück mit dem Wetter und diese Sicht hat!