Die B-24, in Diensten der britischen Royal Air Force (RAF) Liberator genannt, war ein viermotoriger schwerer Bomber des US-amerikanischen Herstellers Consolidated Aircraft (ab 1943: Consolidated Vultee). Nach dem Aus für das Model 31 (als Prototyp XP4Y, später „Corregidor“ genannt), einem als Nachfolger des Patrol Bombers „Catalina“ entwickelten Flugboots, hieß diese Baureihe werksintern Model 32.[2]
Die B-24 war der meistgebaute US-amerikanische Flugzeugtyp im Zweiten Weltkrieg. Von 1940 bis Mai 1945 bauten Consolidated und die Lizenznehmer Douglas, North American und Ford über 18.482 Maschinen. Der Schulterdecker mit Doppelseitenleitwerk war neben der Boeing B-17 „Flying Fortress“ der wichtigste Horizontalbomber der United States Army Air Forces (USAAF) auf dem europäischen Kriegsschauplatz.
Neben seiner Rolle als Bomber wurde das Muster zur Wetterbeobachtung und als Seefernaufklärer bzw. zur U-Boot-Bekämpfung sowohl auf dem europäischen Kriegsschauplatz als auch im Pazifikkrieg eingesetzt.
Als Modell in 1:32 kommt der aktuelle Bausatz von Hobbyboss zur Verwendung, "straight out of the box" beinhaltet er eine komplette Inneneinrichtung, natürlich alle drehbaren Waffenstände und eine komplette Bombenzuladung. Der Bausatz hat, wie man schon überall lesen kann, aufgrund wohl zu schneller Markteinführung einige Mängel, wie z.B. das falsche Tragflächenprofil, zu grobe MG-Türme, einfach Gummireifen etc. Sicher werde ich später, nach Erscheinen die Räder durch die Resinräder von TrueDetails austauschen, dies lohnt sich auf jeden Fall. Ob man allerdings bei einem solchen Preis für so ein Riesenmodell alles durch Korrekturteile des Aftermarket ausgleich sollte, bleibt jedem selbst vorbehalten- viel Bastelspass verspricht die Hobbyboss-Liberator allemal.
Begonnen wird mit der kompletten Inneneinrichtung, hier dem Cockpitsegment, diese ist zwar später nur wenig durch die MG-Türme, kleinen Scheiben oder offenen MG-Stände an den Seiten sichtbar, aber ist relativ detailliert im Kit vorhanden ist. Die Teile sind im ersten Moment etwas grob gegossen mit dicken Angüssen, aber durchweg ausreichend. Für die Munitionsgurte liegen Gummiteile bei, die elastisch genug sind. Wenige Ätzteile bringen etwas Mehrwert. Die Passform auch für die schon komplexeren MG-Türme ist gut.
Das Cockpit kommt fast ganz ohne Ätzteile etc. aus, da ist es schon ein Manko, das die Sicherheitsgurte an den Sitzen fehlen (geht gar nicht), also selber erstellen. Für die Instrumente sind Decals vorgesehen, wahrscheinlich sieht man davon kaum etwas durch die Cockpitscheiben. Wichtig ist hier das das Bugfahrwerk, daß schon in dieser Phase im Bugsegment verankert wird. Es ist stabil genug, ein Metallfahrwerk ist m.E. nicht nötig. Deutlich sind hier auch schon die verteilten Bleikugeln für den Ausgleich der Hecklastigkeit zu sehen.
Der Bombenschacht in Rumpfmitte nimmt 12x 250kg Bomben auf, im Gegensatz zu dem sonst mit "Interior Green" kolorierten Innenleben wird er Hellgrau gespritzt als Grundfarbe.
Auch die beiden Rumpfhälften können komplett vormontiert werden, hier kommt man zwecks Alterung und Detailbemalung an alle Teile gut heran. Natürlich müssen dazu die schon eingesetzten Scheiben beidseitig abgeklebt werden. Wichtig: das Modell benötigt mind. 300 Gramm Gewicht im Bug gegen die Hecklastigkeit. Das entsprechend Bleigewicht wird mit Beikugeln überall im Bugbereich verteilt und verklebt. Etwas Raum ist noch unter dem Bug-MG-Stand für ein Nachladen.
Die Einzelelemente passen dank stabiler Plastikdicken gut in den Rumpf, also alles fertig fürs Kolorieren.
Die Waffentürme werden alle vormontiert fürs Lackieren, inklusive Abkleben der Klarsichtbereiche. Hier muss man sich gut mit dem Original befassen, damit auch alle notwendigen Bereiche, die nicht Fenster sind, richtig abklebt werden. Aus der Bauanleitung geht das nicht eindeutig hervor. Die 12,7mm-MG's sind sicher etwas einfach gestaltet geworden, aber ich rüste sie nicht mit z.B. Metall-MG's nach.
Auch die Flügel , Motoren und das Leitwerk können größtenteils vormontiert werden. Ein Nachteil, aber dadurch sicher stabiler, ist es das nach der Rumpfmontage vor dem Endlackieren die Flügel schon mit dem Rumpf fest verklebt werden müssen, sonst erwarten einen am Schluss ggflls. Spalten und nicht nahtlose Übergänge. D.h. es geht mit dem fast kompletten Modell von 106cm Spannweite in die Spritzkabine.
Auch die Fahrwerke können komplett vormontiert werden. Die Reifen sind wirklich etwas zu gross im Kit geraten, und werden später durch die Resinräder mal ausgetauscht. Das Hauptfahrwerk ist dank doppeltem Plastikmantel stabil genug für das schwere Modell.
Etwas traurig sind die vier Sternmotoren geraten, im Gegensatz zu der bekannten B-17 ist das sehr rudimentär, auch wenn ein dürftiger Ätzteilring für die Zuleitung zu den Zylindern gerade stehen soll. Aber dafür ist der Bausatz ja auch mehr als die Hälfte billiger.
Das Leitwerk kann man in einfachen Baugruppen für das Lackieren vorbereiten, hier sind z.B. die gelben Flächen der silbernen B-24-Variante nicht als Decals vorhanden, müssen also gespritzt werden.
Bis auf den Bombenschacht sind alle andere Bereiche mit Interior Green gespritzt, wobei dieses Grün auf den Originalbildern sehr unterschiedlich ausfällt. Der Bugbereich hier mit vorne dem Liegeplatz des Bombenschützen und dem nur rudimentär angedeuteten Norton-Bombenzielgerät. Die Pilotensitze haben nun Gurte bekommen, hier wird es sicher in absehbarer Zeit einen Nachrüstsatz geben.
Für die Instrumente sind ein einziges, großflächiges Decal vorhanden. Dies sollte man an den Rundinstrumenten scharf ausschneiden und den Rest eher mit dem Pinsel betonen. Die vier Schubhebel auf der Mittelkonsole sind als Ätzteile vorhanden.
Der dahinterliegende Bombenschacht ist in Mittelgrau gespritzt und anschließend gealtert worden. Die zwölf Bomben werden in Olivgrün gespritzt und bekommen ein paar gelbe Streifen aus der Restekiste.
Zwischendurch werden die Fahrwerksbeine mit Mittelgrau und Metallictönen koloriert und mit einem schwarz-braunen Washing gealtert.
Beide Rumpfhälften sind nun ebenso koloriert und die beiden vorbereiteten Innenteile eingebaut. Farbtupfer bilden die gelben Seenotbehälter und die grünen Feuerlöscher. In Rosa heben sich die Innenseiten der schon von außen abgeklebten Fensterflächen ab. Die Munitionsbehälter sind übrigens aus Holz und sind nicht in Oliv lackiert, sondern werden mit Brauntönen umgesetzt.
Die MG-Türme und die MGs der Seitenluken können am Schluss eingesetzt werden. Hier sieht man die nach innen hoch geklappten großen Fensterluken für die Seiten-MGs, die natürlich entsprechend der Außenhaut in Natursilber koloriert sind.
Die beiden Rumpfteile müssen sehr exakt in die Rumpfschalen eingepasst werden, sonst schließen sich später die beiden Hälften nicht. Die großen rechteckigen Öffnungen nehmen im nächsten Schritt den zentralen Holm für die Tragflächen auf, der vor dem Schliessen von innen in die Rumpfhälften kommt. Auch hier auf die Richtung zum Bug achten. So entsteht eine stabile Basis für die großen Tragflächen.
Nach dem Zusammenfügen der beiden Rumpfhälften zeigt sich die relativ gute Passform. Trotz dicker Positionierungsstifte und dem durch die Größe des Modells erforderliche Plastikstärke reduzieren sich die Spachtelarbeiten auf einige wenige Stellen. Hier der letzte Blick ins Cockpit.
Nun können auch die großen Glaskanzeln mit eingebaut werden, sie sind vorher von Innen mit Interior Green gespritzt worden und passen sauber an den Rumpf.
Trotz 106cm Spannweite empfiehlt es sich in der Phase schon die Flügel zu montieren, einschließlich der Motorgondeln. Auch hier ist die Passform sauber und stabil danke Mittelholm, jedoch ist auch hier eine dünne Spachtelnaht an der Rumpfverbindung einzuplanen-also fürs Lackieren komplett montieren. Im nächsten Schritt gibt es einen silbernen Grundauftrag und eine glänzende Klarlackschicht.
Grundiert und Hellsilber überzogen und mit einer Schicht Klarlack versehen geht es in die nächste Runde. Leitwerkteile und Anbauteile werden im gleichen Arbeitschritt mitgespritzt.
Auf die glatte Klarlackschicht werden die Decals aufgesetzt, nicht sehr viele, aber sehr gut haftend, gerade bei der Größe. Vorab muss das gelbe Rumpfband und die schwarz-gelben Leitwerkfelder gespritzt werden, sie sind nicht als Decals vorhanden. Die Frontbereich der Motoren werden leuchtend Rot gespritzt. Auch der olivgrüne Blendschutz vor dem Cockpit wird abgeklebt und entsprechend mit Matt-Oliv koloriert.
Sind die Decals durchgetrocknet erfolgt das Preshading mit stark verdünntem Braunschwarz. Hiermit werden nicht nur die Nietenfugen, sondern vor allem die Verschmutzung und Abgasspuren aufgebracht. Die Decals bekommen zum Schluss einen matten Firnis, damit sie nicht mehr so stark glänzen. Fertig für die Endmontage. Hier sieht man am Unterrumpf die offene Fahrwerksschächte in Interior-Green und die geöffneten Bombenschächte.
Nun können Fahrwerke, die Bombenklappen und der Unterboden-Kugelturm eingesetzt werden.
Bei der finalen Montage kommen keine Überraschungen mehr, einzig muss für die Frontlastigkeit noch ordentlich Gewicht im vorderen Bugraum eingelegt werden. Ich habe hier hinter dem Bug-MG-Turm eine Plastiktüte mit flexiblen Bleikugeln hinterlegt, und so daß Gewicht ausgeglichen. Dies kann man für den Transport sogar rausnehmen.
Auch die Unterseite mit den erhitzten Abgasrohren und dem geöffneten Bombenschacht macht Freude beim Bauen. In der Bauanleitung ist ein geöffneter Schacht nicht vorgesehen, was angesichts des Innenlebens ziemlich unsinnig ist. Der Grund wird wohl sein, daß man keinen Mechanismus der rolladenartigen Bombenklappen im Kit vorgesehen hat. Hat jeder bessere 1:48-Bausatz hat das-warum nicht hier? Und nun viel Spass mit einem Rundum-Blick um das fertige Modell...