Die Operation Chastise (englisch für Züchtigung) war eine in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 durchgeführte militärische Operation mit dem Ziel, die Staumauern von sechs Talsperren im heutigen Nordrhein-Westfalen und in Hessen zu zerstören. Das Unternehmen mit 19 umgebauten Lancaster-Bombern wurde von der No. 617 Squadron der Royal Air Force ausgeführt. Eingesetzt wurden speziell entwickelte Roll- oder Rotationsbomben, welche die Mauern von Eder- und Möhnetalsperre stark beschädigten. Die Angriffe auf die Lister-, Sorpe- und Ennepetalsperre waren ohne Erfolg. In den von den auslaufenden Stauseen von Eder und Möhne verursachten Flutwellen kamen zwischen 1300 und mehr als 2400 Menschen ums Leben (Quellenangaben unterschiedlich), davon ein erheblicher Anteil Zwangsarbeiterinnen und alliierte Soldaten in Kriegsgefangenenlagern. Der militärische Nutzen der Operation war innerhalb des britischen Militärs umstritten. 53 der 133 beteiligten britischen Soldaten starben bei dem Einsatz.
Das Modell ist 2019 von HK Models erschienen und verfügt in deren klassischer Manier über eine exzellente Inneneinrichtung, transparente Rumpfteile etc. Um die "Dambuster"-Version zu erstellen wurde eine Resin-Umbausatz mit dem Bombenmechanismus für den Rumpf, sowie Decals einer Einsatzmaschine genutzt.
Der Umbausatz von Ironcair aus UK.
Der Bausatz von HK Models zusammen mit den Zurüstsätzen für die Instrumentenpaneele von Airscale, der Umbausatz für die Dambuster-Version von Ironcair, sowie Metallrohre für die MG-Läufe von Master Models.
Im ersten Bauabschnitt wird der vordere Rumpfbereich mit dem Pilotensitz, der Funkkabine, sowie dem raum unter dem vorderen MG-Stand erstellt. Die Glasteile für die Fenstereinsätze werden beideseitigh abgeklebt und können dan zwecks bester Haftung mit den Rumpfteilen verklebt werden. HK Models biete für den vorderen Bereich diese Rumpfteile auch als Klarsichteile für eine spätere Einsicht an. Ich habe mich für die Vollversion entschieden.
Der obere Fahrstand mit dem Pilotensitz, sowie den Plätzen für Funker und Navigator können als komplette Baugruppe fertiggestellt werden. Wer die Dambuster-Version bauen will muss hier schon Änderungen an der unteren Bodenplattform ausführen, da diese leicht für die spätere Aufnahme der Rollbombe verändert werden muss.
Die schönen Fotoätzteile von Airscale ersetzen nicht nur das Armaturenbrett des Piloten sondern auch einige Armaturen im Innenraum. Dementsprechend werden die Bausatzgravuren abgeschliffen. Die Instrumente werden als Decals zwischen zwei Ätzteile eingesetzt und bekommen dann jeweils einen Tropfen Klarlack als Glaseinsatz.
Seitenteile und Cockpitbaugruppe können nun mit Interior-Green und Nachtschwarz gespritzt werden und dann die Details bemalt werden. Washing und Trockenbemalen betonen Gravuren und die Rippenstruktur.
Im vorderen bereich werden Kabelstränge nachgezogen, je nachdem, was man davon noch durch die Glaskanzel sieht.
Drei "Arbeitsplätze" für Pilot, Funker und Navigator sind in Reihe gesetzt, hier ist der Bausatz sicher etwas rudimentär.
Dafür hilft das neue Armaturenbrett für mehr Realismus .
Ein paar Karten und ein Kopfhörer für den Funker bringen Leben in die ansonst etwas sehr kargen Flächen.
Die beiden Cockpitrumpfhälften können nun geschlossen werden. Hier muss nun aufgrund der neuen Cockpittafel mit Druck gearbeitet werdeb. Leichte Spachtelarbeiten sind an den Übergängen nötig. Entgegen der Bauanleitung empfehle ich diesen Bauabschnitt so zu montieren, die gesamte Rumpfhälfte in einem hinterher aneinander zu bringen ist weitaus schwieriger.
Die beiden hinteren Rumpfhälften können nun montiert und die Fenster abgeklebt eingesetzt werden. Die Inneneinrichtung ist hier auch recht rudimentär, aber wenn z.B. die geschlossene Rumpfteile nimmt, sieht man davon ja später sowieso kaum etwas.
Auch diese Rumpfteile werden mit Interior-Green gespritzt, leicht trockenbemalt und Sitze, sowie Munitionsgurte farbig ausgestaltet.
Anschließend werden auch diese Rumpfhälften geschlossen und mit dem Bugteil verbunden. Sind vorher die beiden Rumpfbaugruppen sauber duchgetrocknet, gehen sie beide anschließend mit etwas Druck sauber zusammen, auch mit den Innenteilen des durchgehenden Bombenschachtes. Schon jetzt haben wir die Rumpflänge von 80cm zusammen.
Im nächsten Bauabschnitt wird der reguläre Bombenschacht mit dem Umbausatz von Iconcair in die Aufhängung für die Rollbombe der Operation Chastise der 671 SQN vom 17.Mai 1943 umgebaut. Hierzu wurde der Schacht der sonst 24 250kg und 1 1000kg-Bombe aufnahm fast vollständig geschlossen und mittig eine trapezförmige Aufhängung für die Rollbombe eingebaut. Diese wurde über einen eigenen Antrieb beim Anflug mit einem Keilriemen in Rotation versetzt und kam so schon rollend auf der Wasseroberfläche vor den großen Dämmen der Ruhr auf. Der Resinbausatz ist sehr gut gegossen, die Passform der großen Deckteile zum Rumpf ist aber nicht ganz sauber. Dafür ist Aufhängung und Bombe sehr schön gemacht und hier schon in Schwarz vorgrundiert.
Das Fahrwerk mit Haupträder können unabhängig vom Bauplan angelegt werden, sie werden in der Schlussmontage in die Fahrwerksschächte eingesetzt. Trotz reinem Plastikbau sind die Fahrwerksbeine dank guter Verstrebungen erstaunlich stabil. Hierbei ist besonders hilfreich, daß die Reifen schon abgeflacht angelegt sind und nur nach unten gerichtet montiert werden können.
Als Basis mattschwarz gespritzt bekommen die Reifen ein Gummigrau. Teleskopfederbeine werden an den beweglichen Teilen metallic-silber lackiert, ein abschließendes Trockenbemalen mit Mittelgrau bringt Details und Kanten zum Vorschein.
Im Bausatz sind alle vier(!) Motoren enthalten und können komplett mit Aufhängung und Kühler zusammen gebaut werden (spritzt man später am Flügel den ganzen Innenraum in Interior-Green, kann der jeweilige Motor dann mit Pinsel bemalt werden).
Diese Baugruppen können nun mit dem dahinterliegende Aufhängung für den Schmierstofftank verbunden werden. Die Passform ist exzellent und die Bauanleitung führt einen in einfachen Schritten dadurch.
Der Schmierstofftank liegt hinter dem Brandschott und verfügt sogar über eine Zuleitung nach vorne. Baut man den Flügel bis auf die offenen Wartungsklappen komplett zusammen, verschwindet dieser Teil auf ewig-schade.
Die dazugehörende Verschalung lässt sich stabil und passgenau am Brandschott befestigen.
..und passt perfekt an den vorbereiteten Flügel, hier fallen kaum Spachtelarbeiten an.
Die inneren Motorengondeln haben natürlich einen größeren Querschnitt, um die dahinter liegenden Fahrwerkschächte aufzunehmen. Man kann getrost probieren wie gut das Fahrwerk für die spätere Endmontage dahinein passt. Die Landeklappen können geschlossen oder wie hier geöffnet dargestellt werden, was das Modell natürlich hinterher interessanter aussehen lässt.
Die Motorengondeln können unterschiedlich geöffnet dargestellt werden. Die Passform ist trotz der Größe der Bauteile sehr gut.
Jetzt sind alle vorbereiteten Baugruppen für das Airbrushen vorbereitet. Die Kanzelöffnungen werden nun mit Schwamm und Klebeband abgedichtet. Die Prüfung der in der Zwischenzeit mit "Future" lackierten Glasteile erlaubt es, die Glasteile bei der Schlussmontage anzubringen. Hier schon lässt die Spannweite von 97cm erahnen. Der Flügelanschluss erlaubt es übrigens die Flügel trotz fehlenden Stabilisierungsholmes dann einmalig auf den Rumpfanschluss zu ziehen (man wird ja sehen, wie die Passform ist). Aber für das das Airbrushen und Altern empfiehlt es sich mit maximal diesen Baugruppen zu arbeiten.
Die Motorräume können nun entsprechend farbig gestaltet und gealtert werden, Krümmer und Abgasrohre werden dementsprechend in Rostfarben und Russwashing betont.
Auch die Fahrwerksschächte und Landeklappen mit dem Schmieröltank und Feuerlöscher werden vor dem Hauptairbrushen fertig bemalt und mit Washings in der Tiefe betont.
Zuerst wird die Oberseite in Lederbraun gespritzt und mit Aufhellung auf großen Flächen etwas moduliert. Das grüne Tarnmuster erfolgt im nächsten Schritt mit scharfkantigem Abkleben. Auch hier sollten man auf die Modulation achten. Beide Farbschichten werden nun mit verdünntem Schwarzbraun an Stosskanten und Fugen betont, so kommt die Flächenstruktur zur Geltung. Alles nochmal abkleben und der Unterrumpf kann in RAF-Nachtschwarz gespritzt werden. Nimmt man hier ein nicht zu flüssige Spray laufen die Nieten und Fugen nicht zu und sind gleich in ihrem etwas helleren Grau noch sichtbar.
Das Anfügen der Flügel an Rumpf offenbart die einzige Schwäche des Bausatzes. Zwar ist eine gute Klickverbindung zwischen dem Flügelansatz zum Rumpf vorhanden( hält ohne Klebeverbindung), die wahre Schwäche sind aber die Endteile am Flügel, die nur mit dünnen Klebekanten am Restflügel das ganze Gewicht tragen sollen. Hier hilft nur wirklich sehr stabiles Kleben u.U. mit Sekundenkleber, bruchsicher ist das nicht und wirklich schlecht gelöst. Besser wäre ein durchgehender Trageholm durch die Gesamtfläche gewesen.
Unterseite und Leitwerk in Schwarz wird mit mittelgrauer Pastellkreise gealtert, so kommen die Nieten und Fugen zum Vorschein.
Ein Teil der Motorklappen werden geöffnet bleiben, die Klappen bleiben beim Modell.
Die elektrisch betriebene Frazer-Türme bekommen nach der Lackierung die gedrehten 7,9mm-Browing-MG-Rohre von Air-master, diese werden nach der Montage mit Gun-Schwarz lackiert.
Die Abgasspuren wurden am fertigen Modell dann von unten und oben noch verstärkt, bis sie sich deutlich von der Tarnung abheben. Hier noch mit Turm auf der Rumpfoberseite, dieser wurde entsprechend der "Dambuster"-Versionen entfernt.
Auch der hintere Vierlingsturm passt abschließend auf seinen Erker.
Das fertig montierte Fahrwerk sitzt stabil im Schacht, hier reichen die Bausatzteile von der Stabilität aus.
Die Cockpitkanzel ist riesig und besteht aus mehreren teilen. Alle Glasteile wurden vor dem lackieren mit Future überzogen, das ermöglicht einen strahlenden Glanz und verhindert das Nebeln durch etwaige Klebstoffdämpfe.
Bei allen Motorgondeln sind die Wartungsklappen geöffnet. Metallische Abplatzer an Flächenstirnseiten und den Propellerblättern zeugen von harten Einsatz.