Zu Beginn des Jahres 1943 lag das Kampfgeschwader 54 mit seinem Ju-88 A4 im Mittelmeerraum: Stab, II. und III. Gruppe in Catania, die I. Gruppe in Piacenca und die IV. (Ausbildung-) Gruppe in Grottaglie. Eingesetzt war das Geschwader zur Unterstützung des Deutschen Afrikakorps in Tunesien und Libyen, zu Geleitsicherungsaufgaben für die deutsch-italienischen Seetransporte nach Nordafrika sowie zu Einsätzen gegen alliierte Schiffsgeleite. Mit zunehmender Luftüberlegenheit der Alliierten erhielten die Einsätze zur Geleitsicherung immer höhere Priorität. Nach der Kapitulation des Deutschen Afrikakorps am 13. Mai 1943 wurden die deutschen Luftstreitkräfte im Mittelmeerraum umorganisiert. Alle Kampffliegerverbände wurden unter dem Fernkampfführer Mittelmeer zusammen gefasst, der dem Luftflottenkommando 2 unterstand. Hauptaufgabe des Geschwaders war nun die Bekämpfung alliierten Schiffsraumes, um eine Invasion von Sizilien zu verhindern. Am 26. Mai verlegte die II. Gruppe zur Auffrischung nach Wien-Aspern. Am 4. Juni wurde die I. Gruppe nach Manching bei Ingolstadt, um dort aufgefrischt zu werden. Es verblieben der Stab und die III. Gruppe im Mittelmeerraum. Mit Beginn der alliierten Landung auf Sizilien am 10. Juli 1943 verlagerte sich der Einsatz des Stabes und der III. Gruppe auf die Bekämpfung der Landungsflotte und anschließend auf die Bekämpfung der gelandeten alliierten Truppen auf Sizilien. Am 9. September landeten die alliierten Truppen in der Bucht von Salerno und in Tarent. Wieder wurde die III. Gruppe gegen die Landungsflotte eingesetzt. Nach beendeter Auffrischung verlegte die I. Gruppe Mitte September nach Novara-Camera und die II. Gruppe Anfang Oktober nach Bergamo. Die III. Gruppe wurde hierfür Ende Oktober aus dem Einsatz gezogen und verlegte zur Auffrischung nach Manching bei Ingolstadt. Am 28. Oktober war der Stab des Fernkampfführers Mittelmeer aufgelöst worden. Das Geschwader unterstand nun wieder dem II. Fliegerkorps beim Luftflottenkommando 2. Im Oktober flog die Gruppe Einsätze gegen Neapel und alliierte Truppen südlich von Rom. Im Dezember flog das Geschwader weiter Einsätze gegen alliierte Schiffe in der Adria und den Hafen von Bari. Am 12. Dezember 1943 wurde das Geschwader aus dem Einsatz gezogen und nach Deutschland verlegt.
Ich baue den Revell-Bausatz in 1:32 straight-out-of-the box. Der Rumpf mit dem Cockpit kann mit dem separaten Armaturenbrett so komplett fertiggestellt werden.
Da im Kit keine Sitzgurte enthalten sind (warum eigentlich nicht?), werden diese aus Ätzteilresten ergänzt.
Dann kann das Cockpit als Basis in Dunkelgrau gespritzt werden und die Details bemalt und Alterung mit Trockenbemalen die Feinheiten betonen. Für die Armaturen greife ich auf die beiliegenden Decals zurück, ein Tropfen glänzenden Klarlack versiegelt die kleinen Uhren.
Auch die Flügel können bis auf das Fahrwerk komplett fertiggestellt werden, sie und das Leitwerk passen sehr gut an den Rumpf, nur sehr wenige Spalten brauchen geringfügiges Nachspachteln. Aufwendig sind die viele Glasteile der Waffenständen und des Cockpits. Teilweise müssen sie beidseitig abgeklebt und mit Grundierspray vorbehandelt werden, damit sie hinterher auch blickdicht sind. Auch die MGs im Innenbereich sind schon fertig bemalt eingesetzt, sie siend teilweise zweigeteilt angelegt, sodaß sie zum Schluss von außen auf die Glasteile ergänzt werden.
Mit angelegt werden die Fahrwerksteile, die Luftschrauben, Bomben und Spinner. Die Räder sind natürlich komplett rund, hier gilt es das Flugzeuggewicht durch Abschleifen der Standflächen zu simulieren.
Die Maschinen des Kampfgeschwaders "Totenkopf" waren für ihren Einsatz über Malta und nach Nordafrika in einem aufwendigen Tarnmuster ausgestattet worden. Auf dem Afrika-Gelb bekamen sie von oben weiss-grüne Tarnstreifen über die ganze Maschine. Diese werden rund um die Decals aufgesprüht, also erst das Afrikagelb anlegen, glänzender Klarlack als Schutzschicht und dann die Decals aufbringen.
In Deutschland fehlen im Bausatz auch die HK-Kreuze fürs Leitwerk, auch diese müssen aus dem eigenen Fundus ergänzt werden. Alle Fugen werden mit Washings und einem Postshading betont. Dazu können als letzer Arbeitsgang dann die schwarz-braunen Abgasspuren für die Tragflächen ausgehend von den Krümmern der Motoren aufgesprayt werden.
Weiter interessant für die Ju-88 des Kampfgeschwaders ist die grüne Mäander-Tarnung auf der Unterseite über das RLM-Hellblau.
Auch hier werden Fugen, Ruder und Tiefen mit Postshading und Washings betont. Die Fugen- und Nietenvertiefungen sind von Revell gut angelegt und wenn man eine glänzenden Klarlackschicht anlegt, läuft das Washing recht gut in alle Vertiefungen.
Wer einmal die komplizierte Fahrwerksmechanik begriffen hat, kann das Modell auf sichere "Beine" stellen. Aus dieser Perspektive zeigt sich der schöne und seltene Tarnanstrich für oben und Unterrumpf am besten.
Das Modell hat dank der größeren Tragflächen nochmal gegenüber der A1-Version gewonnen. Und in der Abendsonne am Mittelmeer verschmilzt der Tarnanstrich mit der Umgebung.
Neben den stärkeren Motoren sind auch die beiden neuen MG-Stände ein signifikanter Unterschied zur A1-Version. Das Geschwaderwappen am Bug in Blau. Markant auch der abgestützte Antennenmast.
2x 1400 PS leisten die stärkeren DB-Motoren, dazwischen die Aufhängestationen für 500kg und 250 kg-Bomben.
Die Unterumpf-Mäandertranung geht nun über alle Flächen einschließlich der Fahrwerksklappen.
Eine Spiegelplatte unterm Rumpf macht den schönen Kontrast deutlich.
Die Abgasspuren von den krümmern ziehen sich über und unterm den Tragflächen nach hinten. Der Rumpf hat nun ein Doppel-MG als Heckstand ausgerichtet nach unten hinten.
Das Heckrad mit den Fahrwerksklappen kann komplett eingezogen werden.
Die Tarnung verwischt die Strukturen der Maschine, gut geeignet für Sizilien-Malta und Nordafrika.
Auf dem Rumpf der kreisförmige Eisenpeilrahmen des Peil G6 Geräts.