Die Kyushu J7W1 „Shinden“ (japanisch 震電) war Ende des Zweiten Weltkriegs die modernste Konstruktion eines japanischen Jagdflugzeuges.
Die Arbeiten an diesem Typ begannen Anfang 1943 unter der Forschungsbezeichnung X-18 beim Ersten Technischen Arsenal der Marineflieger und führten zunächst zu einem Versuchs-Segelflugzeug MXY-6, von dem drei Exemplare entstanden und ausgiebig getestet wurden, eines davon bereits mit einem 25-PS-Motor. Die Konstruktionsarbeiten für das eigentliche Jagdflugzeug begannen im Juni 1944. Als Abfangjäger gegen die US-amerikanischen B-29 vorgesehen, enthielt der Entwurf der „Shinden“ mehrere unkonventionelle Merkmale. Das Flugzeug war als Canard ausgelegt, mit einem kurzen schlanken Rumpf, in dessen Heck ein 18-Zylinder-Doppelsternmotor von Mitsubishi eingebaut war, der einen 6-Blatt-Druckpropeller antrieb. In der Mitte der Tragflächen war je ein kleiner Leitwerksträger vorhanden, die die Seitenruder enthielten. Im Bug sollten vier 30-mm-Kanonen als Bewaffnung dienen. Der erste Prototyp war innerhalb von zehn Monaten fertig, konnte jedoch wegen Problemen mit der Motorkühlung und Engpässen bei der Beschaffung von Ausrüstungsmaterialien erst am 3. August 1945 zu seinem Erstflug starten. Dabei und bei den weiteren bis zur Kapitulation stattfindenden Tests zeigten sich starke Schwingungen und Instabilitäten beim Start. Planungen, die J7W unter der Bezeichnung J7W2 Shinden Kai mit einem Strahltriebwerk Ne-130 (900 kp) auszurüsten, wurden nicht mehr realisiert. Der zweite Prototyp fiel den US-amerikanischen Truppen in die Hände und wurde in die USA gebracht.
Der Bausatz von Zoukai Miura präsentiert sich mit kompletten Innenleben an in drei Farben gespritzten Bausatzgruppen. Er beginnt mit der Montage des Antriebsaggregats, das aus zwei Sternmotoren mit zusammen 18 Zylindern besteht.
Es kann komplett koloriert werden.
Vorne vor den sternförmig angeordneten Zylinder befindet sich die Kompressoreinheit.
Cockpit und Rumpfskelettkonstruktion könnnen (fast) komplett vormontiert werden.
Hierbei ist es wichtig für das spätere Standvermögen auf dem Dreibeinfahrgestell den kleinen Raum unter dem Cockpit und seitlich vom Fahrwerkschacht mit Bleigewichten zu füllen (hier Gardinenband) - nur so ist genug Gewicht im vorderen Teil des Modells.
Der Guss der Plastikteile wirkt im ersten Moment einfach, kann aber durch Trockenbemalen nuanciert werden.
Das Grundskelett habe ich leuchtend blau gespritzt, Cockpitbereich und Fahrwerkschacht dann in Mintgrün koloriert.
Farblich betont, heben sich nun Armaturen, Gurte und Sauerstofflaschen deutlich ab.
Die Armaturen werden mit einem Decal hinter Glas detailliert. Die Feinarbeit bringt hinter Leben in das Modell.
Der Gitterrahmen wird mit passgenauen Seitenteilen und den Flügelfächen verschlossen. Wer hier saubert arbeitet kann die Teile ohne Spachtelarbeiten rund um den Rumpf perfekt schliessen.
Die vier 30mm-Kanonen werden als Baugruppen komplett montiert und lackiert und können dann an die vorgesehen Stellen eingeschoben werden. Dabei ist auf die Flucht aller vier Waffen nach vorne zu achten.
Alle Baugruppen sind extrem eng zusammen geführt. Der Tank hinter dem Cockpit war nicht auf Reichweite, sondern auf relativ lokale Abfangeinsätze ausgelegt.
Der Motor wird eingebaut und Bug und Heck mit weiteren Rumpfteilen geschlossen. Dabei sollten die Anbauteile innen mit hellem Japan-Grün gespritzt werden.
Motor und die Abgasöffnungen sind detalliert ausgeführt und passen so grade in den engen "Maschinenraum". Die Passform aller Teile ist, nur geringe Spalten müssen etwas verspachelt werden.
Auch in dem spotzen Bugbereich geht es eng zu. Hierbei wird das Durchführen der Kanonenrohre durch alle vier Öffnungen nicht ganz einfach-passt aber. In der Bugspitze können übrigens nochmal Bleikugeln eingeklebt werden, damit der Schwerpunkt wirklich vorne ist. Der Waffenraum kann mit Leitungen noch etwas nachdetalliert werden.
Zwischendurch kann man schon mal einen entsprechenden Sockel aufbauen, der neben der fabrenprächtigen japanischen Kriegsflagge auch entsprechende Aufnahmen des Prototypen enthält.
Das fertige Modell der Kyushu Shinden präsentiert sich auf der farbenfrohen Base als wahres Insekt aus einer anderen Zeit. Kombiniert mit einer japanischen Pilotenfigur von MB Models zeigt es seine bizarre Schönheit bei voll geöffneten Wartungsklappen.
Der riesige 6-Blatt-Propeller des mächtigen Antriebsaggregat ist auf brutalen Vortrieb ausgelegt. In der Galerie ein paar optischen Eindrücke rund um das Modell - sehr zu empfehlen.