Im Jahre 1944 wurde im Augsburger Werk von ZF ein Prototyp mit einem ungewöhnlichen Antriebskonzept hergestellt. Ein Panzerkampfwagen IV der Ausführung H erhielt statt des
normalen Getriebes einen Flüssigkeitsantrieb - den hydrostatischen Antrieb. Dabei waren hinter dem normalen Verbrennungsmotor zwei Ölpumpen angebracht, die ihrerseits zwei
Ölmotoren antrieben. Ein Taumelscheibenantrieb leitete die Kraft über ein Untersetzungsgetriebe an die hinten liegenden Antriebsräder weiter. Gleichzeitig wurde auch das Turmschwenkwerk
hydraulisch betrieben. Statt der zwei Lenkhebel stand dem Fahrer ein sichelförmiges Lenkrad zur Verfügung, mit dessen Lenkbewegungen zwei Steuerzylinder betätigt wurden, die ihrerseits das
Volumen der Ölpumpen regulierten und somit die anliegende Kraft an den zwei Antriebsrädern regelten. Der einzige gebaute Prototyp kam nicht zum Einsatz und wurde nach dem Krieg nach Amerika
verschifft und dort Fahrversuchen unterzogen. Diese mussten aufgrund fehlender Ersatzteile schließlich eingestellt werden. Fahrberichte liegen nicht vor. Das Fahrzeug steht heute in einem Museum
der US-Army in Maryland.
Das Modell wurde von einem renomierten Modellbau-Kollegen gebaut und basiert auf dem Umbausatz von New Connection in Kombination mit einem Tamiya-Basiskit, sowie sehr schöne Fruil-Ketten. Wer den
Umbausatz von New Connection jemals selber angefasst hat, ahnt, was für eine Arbeit in dem sehr gute Modell stecken. Die Anpassung des neuen Heckteils, Umbau der Wanne etc. sind nämlich mehr als
kompliziert, da die unter der Qualität alle Modellbauer stöhnen, die das Projekt jemals umgesetzt haben.
Es gab nur einen Prototyp, die die SS im Juni 1944 bauen liess, er basiert auf einem Fahrzeug der Ausf. G und wurde entsprechend für die Versuchsfahrten nur in Basis-Sandgelb
abgetarnt.
Der neue Antrieb wurde in einem unförmigen Heckumbau mit zusätzlichen Treibrädern hinten verbaut. Großformatige Kühlrippen rechts und links am Heck sollten für gute Abluft sorgen. Für den
Modellumbau muss auch die Kette entsprechend länger ausgelegt werden-die schöne Fruilkette bringt hier den realistischen Kettendurchhang.
Für den Prototyp wurde wohl nur eine leichte Blechverkleidung, keine Panzerung für das neugestaltete Heck genutzt. Die Balkenkreuze sind nicht verbrieft.
Hier sieht man deutlich das Seitenvorgelege für die hinteren Triebzahnkränze..
Ansonsten blieb die Basisausführung unberrüht, wobei das Getriebe nach vorne wohl stillgelegt wurde.
Sehr schön ausgeführt sind Werkzeuge und die Alterung der Kanten, umd as an sich monoton in Sandgelb bemalte Fahrzeug aufzulockern.
Ungewöhnlich war es für ein Versuchsfahrzeug den Turm mit der umlaufenden Abstandspanzerung zu übernehmen- dies bedeutete sicher mehr Gewicht.
Der Blick von oben zeigt den radikalen Heckumbau mit dem sich senkenden Heckteil und den neu gestalteten Kühlschlitzen am hinteren Aufbau. Die großen abnehmbaren Blechplatten des Umbaues liesen
natürlich einen besseren und wohl nötigen Zugang zum Antrieb zu.