Das Projekt Panzerfähre IV soll die Erprobung der beiden produzierten Prototypen circa 1942-43 zeigen.
Am 19. April 1941 wurde die Firmengruppe Magirus/Klöckner-Humboldt-Deutz mit der Entwicklung einer dementsprechenden Fähre beauftragt. Dreizehn Monate später wurden die Prototypen der Fähren zu Versuchszwecken ausgeliefert. Die Konstruktion bestand aus zwei Fahrzeugen zwischen denen ein ca. 5 t schweren Ponton zur Aufnahme eines Panzer IV (20t) befestigt wurde. Aus Gründen der Produktionsvereinfachung nahm die mit der Entwicklung beauftragte Firmengruppe zwei verlängerte Pz-IV-Laufwerke, um darauf aufbauend die Fähre zu konstruieren. Die ersten Fahr- und Schwimmversuche erbrachten mehrere, jedoch die Gestaltung nicht wesentlich abändernde konstruktiven Verbesserungen. So wurde die Lüftungszufuhr durch zwei parallele und beweglich gestaltete Rohrsysteme gegen Wassereinbruch geschützt, die im aufgerichteten Zustand dem Fahrzeug sein charakteristisches Aussehen verliehen. Sowohl ein Schwallbrett als auch ein vergrößerter Auftriebskörper am Vordersteven und je Seite zwei Stangen zum Schutz der Laufrollen beim Einsatz als Barke waren gleichfalls kennzeichnend. Der die Schwerlast dieser Barke tragende Ponton wurde mit Hilfe besonders starker Ketten, die am Bug und Heck der Panzerfähre über Winden aus- und einziehbar montiert waren, gehalten. Diese Winden selbst waren kippbar, damit sie sich den normalerweise in seitlicher Richtung nicht biegsamen Ketten (ähnlich den Fahrradketten) der jeweiligen Pontonlage entsprechend anpassen konnten. Diese Konstruktionsmerkmale wurden gewählt, um über das Windensystem bei unebenen Uferböschungen die auf dem Ponton befindliche Transportlast möglichst in der Waagrechten zu halten. Prinzipiell war dieser Lösungsansatz durchaus gerechtfertigt, wies aber in der Erprobung doch so viel Instabilität auf, daß letztendlich alle Versuche beendet werden mußten.
In meiner Sammlung befindet sich derzeit nur ein antikes Vaku-Schätzchen von Schmidt-Modellbau, das den Prototyp I mit den vier Ansaugrohren auf dem Oberdeck zeigt. Entsprechend dem Alter sind viele Details nicht stimmig-ergibt aber einen schönen Vergleich mit den heutigen Spritzgussbausätzen.
Zu Beginn des Projektes vergleiche ich die Bausätze von HobbyBoss und Dragon der Panzerfähre IV. Würde man meinen, sie würden auf die gleichen Spritzgussformen zurückgreifen, so irrt man. Dragons Bausatz ist viel detaillierter in Teilezahl und Ausführung. Die Grundabmessungen sind bei beiden Modellen korrekt, ich würde aber immer den Dragon Bausatz vorziehen, da er u.a. auch über die korrekten, nämlich je nach Laufseite unterschiedlichen Einzelgliederkettensätze verfügt (Magic tracks).
Der komplimentäre Bausatz von Hobby Boss mit etwas gröberen Details, aber ausreichend. Hier lassen sich die Sehluken nicht öffnen und auch die Proportionen z.B. der Ansaugschächte und Ausrüstung ist leicht unterschiedlich.
Der erste "Anstrich" zeigt schon die beiden Panzerfähren in ihrem letzten Teststadium-die Fahrzeuge wurde 1943 noch mal auf Sandgelb umgespritzt. Dabei bleiben die großformatigen Balkenkreuze auf ihrem ursprünglichen Panzergrau erhalten.
In dieser Bauphase wird neben den Grundtönen auch Höhen und Tiefen, sowie die ersten Alterungsspuren angelegt. Details, sowie die Bemalung der Ketten und Laufrollen folgt erst danach.
Die fertigen Modelle für das geplante Diorama sind nun mit der Mikro-Bemalung, Detailbemalung, Werkzeug und Relings bemalt und ausgestattet. Verstaubung und ggflls Wasserlinien an den Fahrzeugen kommen bei mir erst auf dem Diorama, um hier die Einbindung realistischer zu gestalten.
Auch hier sind beide Bausätze im Finish sehr unterschiedlich ausgestattet. Bei Dragon kommen Glaseinsätze für Scheinwerfer, ausgefeilte Relingsstützen und feinere Details wie die hier vorhandenen Zahnradketten an Bug und Heck. Diese dienten dazu den Ponton an die Fähren zu halten und die Höhe jeweils nach Beladung zu regulieren.
Die Diorama-Platte: In einen Malerrahmen wird ein stabiler Boden eingelassen und abgedichtet. Eine Styrodur-Böschung dient als Anhebung des Uferbereichs. Durchgefärbter Gips dient dann zum Modellieren von Unterwasserlandschaft und Uferbereich. Mit der Airbrush wird der UW-Bereich mit Grün-Braun-Tönen coloriert. Grasbüschel, Pflanzenrest und ein paar Uferbüsche rahmen die Modelle später ein. Platz lassen für die Figuren! Die Modell wurden während des Gipstrocknens vorsichtig mit ihren Ketten und Abdrücken in den Boden abgedrückt und wieder herausgenommen. So kann das Diorama in Ruhe coloriert werden-anschließend werden die Modell wieder an ihren zukünftigen Ort gesetzt. Nun ist alles fertig, damit das "Becken" mit Giessharz gefüllt werden kann.
Als Beladungsobjekt für das Panzerfähre-Gespann bietet sich eine interessante Pzkw IV-Wanne an, die auf einer der Testversuchfotos als Rückansicht erkennbar ist. Dabei ist wohl eine turmlose Pzkw-IV-Ausf. G-Wanne mit zusätzlichen Ballastgewichten (Beton?) als Transportobjekt genutzt worden.
Als Basis für die Pzkw.IV-Wanne dient mir ein ausgedienter Italerie-Kit. Turmöffnung wird analog zu einem Bergepanzer mit einer Holzplatte mit Luke verschlossen. Dazu kommen die beiden Betongewichte.
Die ersten Figuren, deutsche Mechaniker, sind schon fertig geworden. Eine Dreiergruppe von Royal Models, sowie 2 Mechaniker des ungarischen Herstellers Corpus zeichnen sich durch feines Mienenspiel, Haltung und schönen Faltenwurf der typischen Overalls aus.
Die zweite Gruppe Figuren kommt von Legion und ist eigentlich für den LWS gedacht, passt aber hier auch prima, insbesondere mit der gelben Schwimmweste und mit der beigefügten Möwe (Panzerfähren wurden in Putlos an der Ostsee getestet!)
Weiter geht es mit dem Ausgiessen des Dioramas mit Giessharz. Den Vorgang findet man beschrieben unter "Tipps & Tricks"-Giessharz-Giessen.