Für ein aktuelles Bauprojekt habe ich ein halbfertiges Diorama und eine angefangene Hummel Haubitze von Dragon übernommen. Es zeigt eine frühe Hummel-Version im Einsatz in der Schlammperiode an der Ostfront. Die Hummel wurde u.a. mit Resinteilen eines MR-Models Bausatz ergänzt und die Diobasis mit einem Rahmen versehen.
Der Clou bei der Anlage des Dioramas ist das Einbetten der unteren Kettenreihe in den Boden und das separate Fertigstellen des Modells. So kann der richtige, logische Bodendruck durch die versenkten Ketten und die unterschiedlichen Höhen des Laufwerks betont werden.
Hier sind deutlich die Veränderungen zu einer sehr frühen Hummel-Version der Panzerhaubitze zu sehen: Neuanlage des Auspuffs mit Auspuffrohren aus gebogenem Messing. Lauf- und Stützrollen mit Gummibandagen, Ätzteile für die Lüfteröffnungen, Aluminiumrohr.
Hier sind man deutlich, wie sich das Laufwerk den Bodenunebenheiten der Stellungen anpasst. Auch die markante Kiste vorne auf dem rechten Kettenblech wurde ergänzt.
Nach dem Rohbau erfolgt die Basislackierung, die auf dem 3-Ton-Tarnanstrich des Jahres 1943 beruht: auf einem sandgelben Untergrund, dessen große Flächen mit aufgehellter Farbe gehighlighted werden, werden rotbraune und feldgrüne Tarnstreifen mit der Airbrush aufgebracht (Farben verdünnt halten, damit sie nicht so intensiv wirken!). Mit einer schwarzbrauen, verdünnten Farbe wird anschließend Tiefe erzeugt, wobei man von unten nach oben immer weniger erzielen sollte.
Wo die Decals für Fahrzeugnummer und Balkenkreuz aufgebracht werden, wird das Modell mit Klarlack-glänzend eingesprüht, um wieder eine glatte Oberfläche zu erhalten. Hierauf können die Decals mit etwas Weichmacher gut aufliegen und fangen später nicht an zu "silbern".
Nachdem dies alles über Nacht gut getrocknet ist, erfolgt ein Überzug des ganzen Modells mit Haarspray. Nach circa 10min. ist auch dieser getrocknet und man kann nun unregelmäßig im oberen Fahrzeugbereich mit verdünntem Weiß die Fläche besprühen. Nun kann man nach kurzer Trockungszeit (nicht zu lange warten!) mit der sogenannten "Chipping"-Methode den weißen Überzug realitätsnah bearbeiten. Ich benutze dazu grobe Borstenpinsel und einen scharfen Gegenstand, um z.B. Kratzer zu erzeugen. Die weiße Wintertarnung wird von den Rändern der Flächen her bearbeitet und bildet dann mit kriseligen Oberflächenstruktur den typischen, verwitterten Eindruck. Darunter kommt dann stellenweise der alte Tarnanstrich hervor. Typisch für die Hummel wird dies natürlich nicht im Fahrzeuginnern durchgeführt, hier werden nur die Oberflächen der späteren Munitionskisten damit einbezogen. das ergibt dann auch den frostigen Eindruck eines kalten Oktobertages.
Nächster Arbeitsgang sind die Gummibandagen der Laufrollen, die mattschwarz mit stark verdünnter Farbe bemalt werden, Dann läuft die dünne Farbe exakt auf die Gummibandagen und die gut sichtbaren Firmenmarkierungen bleiben erhalten. Anschließend natürlich trockenbemalen.
Die nun folgende Mikrobemalung erfolgt mit drei Arbeitsgängen: mit verdünntem Schwarz-braun wird rund um Nieten, feine Details und Fugen Tiefe erzeugt. Hier reicht das sogenannte Pin-Washing, also nur punktuell. Mit dunkelbrauner und rostroter Farbe werden nun mit feinem Borstenpinsel die Roststellen erzeugt, aber Vorsicht! Nicht übertreiben und nur an sinnvollen Stellen, wo es zu Abrieb kommen kann, aber die gibt es bei der Hummel ja viele.
Die Abzeichen treten nun nur noch schemenhaft hervor. Auch der Auspuff ist mit Rost bearbeitet, wobei hier auch ein Hauch weißem Frost erhalten bleibt, wenn das Fahrzeug in der kalten Nacht schon gestanden hat. Zum Schluß werden am Geschütz, an den Einsteigsluken und aktuellen Abriebstellen mit Metallfarbe und einem weichen Graphitstift Abriebspuren erzeugt. Dies betrifft insbesondere die Verschlussöffnung der Haubitze und die Rücklaufschienen.
Das fertige Diorama findet man nun hier: "Hummelflug" mit Sdkfz 165 im Einsatz!