Der M551 Sheridan war ein leichter Panzer der Zeit des Kalten Krieges aus US-amerikanischer Produktion, benannt nach dem Bürgerkriegs-General Philip Sheridan. Er wurde in den frühen 1960er-Jahren entwickelt, als sich herausstellte, dass im Arsenal der US-Streitkräfte ein lufttransportfähiger Aufklärungspanzer fehlte.
Im Jahr 1958 wurde das Vorgängerprojekt des Sheridan, der Aufklärungspanzer T92, aufgrund mangelnder amphibischer Fähigkeiten der Prototypen eingestellt. Im folgenden Jahr wurde unter dem Akronym ARAAV (Armored Reconnaissance Airborne Assault Vehicle) ein neues Konzept für einen Panzer entwickelt, der sowohl die Eigenschaften eines Aufklärungspanzers, als auch die eines Luftlandepanzers haben sollte. Dabei wurde Wert auf amphibische Eigenschaften, die Möglichkeit zum Fallschirmabwurf und auf eine starke Bewaffnung gelegt. Insgesamt wurden zwölf Vorschläge von verschiedenen Unternehmen eingereicht, wobei das Modell der Cadillac Motors Car Division für die weitere Entwicklung ausgewählt wurde. Das Kernstück des Fahrzeugs war das XM81 Shillelagh Combat Vehicle Weapon System. Die Kennedy-Administration mit Verteidigungsminister Robert McNamara beschleunigte das Programm, da mehr Wert auf konventionelle Streitkräfte gelegt wurde und McNamara technische Lösungen für taktische Probleme bevorzugte. Da die ersten Versuche mit dem Shillelagh-System im Herbst 1961 jedoch enttäuschend ausfielen, wurden für den Sheridan verschiedene andere Arten der Bewaffnung in Erwägung gezogen. Darunter fielen eine konventionelle Bewaffnung mit einer Zugrohrkanone, eine Zugrohrkanone in Kombination mit dem französischen ENTAC-System oder eine reine Lenkflugkörperbewaffnung mit dem TOW- oder Polecat-System. Da die beiden Raketensysteme ebenfalls noch nicht einsatzbereit waren, fiel die Wahl auf eine 152-mm-Zugrohrkanone, die neben den Shillelagh-Raketen auch konventionelle Munition abfeuern konnte, so dass die Bewaffnung im Falle einer Einstellung der Lenkflugkörperversuche hätte beibehalten werden können. Weitere Tests der Shillelagh verliefen jedoch zufriedenstellend.
Da die 152-mm-Kombinationswaffe eine Neuheit darstellte, wurde bei der folgenden Entwicklung viel Wert auf die Tests des Turms mit der Waffe gelegt. Im August 1962 wurde ein Prototyp des Turms auf die Wanne eines M41 montiert, um die Waffe mit der konventionellen Munition zu testen. Prototypen der Wanne und des Fahrgestells wurden ab Juni 1962 Tests unterzogen. Während der Tests wurden die Prototypen insgesamt vier großen Änderungen unterzogen, das Design des fünften Prototyps wurde für die Produktion übernommen.
Die Haushaltsmittel für die Produktion des M551 Sheridan wurden am 12. April 1965 bewilligt. Im Mai 1966 wurde das Design des letzten Prototyps als Urmuster festgelegt, obwohl noch im März schwerwiegende technische Mängel vorhanden waren. Der Grund hierfür war die Sorge der US Army, dass die Finanzierung für weitere Tests aufgehoben werden könnte, was das Ende des gesamten Projekts bedeutet hätte. Die Mängel betrafen Sicherheit, Haltbarkeit, Verlässlichkeit, Leistung und Wartung. Das Test and Evaluation Command (TECOM) der Army bezeichnete den M551 als nicht für den Einsatz geeignet. Dennoch wurde die Serienproduktion 1966 aufgenommen. Bis zum November 1970 wurden 1662 Fahrzeuge produziert. Die Gesamtkosten betrugen etwa 1,3 Milliarden US-Dollar, was einer Kostenüberschreitung von 80 % gegenüber den ursprünglich veranschlagten Kosten entspricht.
1989 wurde der Sheridan einer Kampfwertsteigerung unterzogen. Dabei wurde die unzuverlässige Nebelmittelwurfanlage ausgetauscht und ein AN/VSG-2 Thermalsichtgerät eingebaut, das dem Sheridan Nachtkampffähigkeit verlieh. Der Fahrer konnte auf einen Restlichtverstärker zurückgreifen. Die neue Bezeichnung lautete M551A1(TTS). Insgesamt sollten 70 Fahrzeuge umgerüstet werden, durch den Ausbruch des Zweiten Golfkriegs konnten jedoch nur 60 Fahrzeuge umgerüstet werden, bevor sie nach Saudi-Arabien geflogen wurden.
Der aktuelle Bausatz von Ryefield Models aus 2019 bringt den derzeit besten Bausatz für den Sheridan heraus, allerdings um den Preis einer Vielzahl von filigranen Baugruppen und manchmal unsinnig geteilter Teile. Der Bausatz verfügt über eine große Ätzteilplatine und Einzelgliederkette mit Segmenten.
Die gepanzerte MG-Lafette mit dem 12,7mm-Browning-MG ist sehr filigran und detailreich ausgeführt- die ganze Kommandantenkuppel besteht somit aus circa 40 Teilen.
Die Passform ist bis auf zwei Stellen exzellent. Warum beim Turm einen Eckbereich unterhalb des Entferungsmesser separat aufgebaut ist, entzieht sich meiner Logik- hier ist die Passform problematisch und muss nachgespachtelt werden.
Lackiert wird das Modell als ein Fahrzeug der Operation "Desert Storm", daß schon einige Einsätze hinter sich hat. Figuren von MiniArt besetzen Fahrerposition und die Kommandantenkuppel.
Der große, ausladene Heckkorb sollte auf jeden Fall mit Gepäck versehen werden, hier können moderne US-Kanister, Munition und ein Tarnnetz Platz finden.
Der wüstengelbe Anstrich wird mit Aufhellungen und einem Preshading moduliert. Die vielen Details bekommen anschließend ein Washing mit verdünntem Dunkelbraun. das finale Trockenbemalen mit einem hellen Sandton bringt die viele Nieten am Fahrzeug zum Vorschein.
Der Fahrer sitzt mittig im Bug, seine zweigeteilte Panzerluke ist hier nach innen gedreht und damit offen. Davor das Bugschwallschild mit dem Glasfenster zur Durchsicht bei Wasserfahrt.
Der MG-Turm mit den Panzerschilden für den Schützen trägt ebenso an den exponierten Stellen Abnutzungsspuren.
Am Heck sind die beiden Motorzugangsklappen hochgestellt geöffnet(Ätzteile!), ein schöner Zug des Bausatzes, bringt es doch noch mehr Dreidimensionalität ans Modell.
Die Unterwanne ist wieder etwas dunkler gehalten. Feine Ablaufspuren beleben die Seitenflächen. Die Kettenglieder passen exakt ums Fahrwerk, also sich genau an die vorgegebene Anzahl halten!
In wüstenartiger "Umgebung" verschwinden die Konturen des "Sheridans".