Als die Rote Armee erkannt, daß ab 1943 die Wehrmacht zunehmend sich in eine defensive Rolle flüchtete und schwere Befestigungen zu bekämpfen waren, entschied das Politbüro eine schwere Selbstfahrlafette für das B-4 203mm-Geschütz zu entwickeln. In Kombination mit einem KV-1S Fahrgestell testete man 1944 in circa 300 Versuchen die Einsatztauglichkeit - auch an der Leningrad-Front. Der Erfolg des S-51 genannten Hybriden war mäßig: die Bedienung hatte keinen Schutz, das Gefährt mit über 50 Tonnen zu langsam und zu schwerfällig. Er ging nicht in Serie - die nächste Generation der SU-Selbstfahrlafetten erfüllten die Aufgabe besser.
Der Bausatz von Trumpeter ergibt ein fein detailliertes Modell mit wunderbarer Passform und dank Einzelgliederkette (mit Kettensträngen mit exaktem Durchhang) und ein paar Ätzteilen viel Bastelfreude. Zwei Granaten sind im Bausatz enthalten, dazu ein Satz Abschleppseile. Eine entsprechende Bedienung für eine Testszene muss man sich extra besorgen. Die farblich schon braun abgesetzte Einzelgliederkette führt präzise um die Laufrollen und Antriebsräder.
Die große Mündung wird mit einem Ätzteil für die Führungsrillen im Rohr versehen. Die zwei kleinen Kabelrollen an der Lafette dienen wohl zur Demontage des Geschützes.
Die fein gestalteten Heckleitern erleichtern den Aufstieg der Besatzung und das Nachführen der Munition.
Das Modell wird in Russisch-Grün auf einem dunklem Preshading grundiert und dann punktuell aufgehellt. Ein Chipping an den beanspruchten Stellen ist auch bei einem Testprototyp durchaus realistisch.
Noch ist das Fahrzeug ohne Bedienung relativ nackt, aber von seiner urzeitlichen Ausstrahlung typisch russische Technik.
Intensives Trockenbemalen bringt die vielen Details wie Nieten, Rutschprofile etc. zur Geltung.
Das wuchtige B-4-Geschütz wird durch zusätzliche, seitliche Schutzschilde etwas nach vorne abgeschirmt.
Um dem Modell ein paar Farbtupfer zu geben, habe ich für ein Testfahrzeug die Handräder rot markiert.
Zieloptik und der schwere Verschlussblock wurden intensiv mit Metallabrieb behandelt.
Das Geschütz hat einen kleinen Schwenkbereich nach rechts und links und ist natürlich auch in der Höhenverstellung veränderbar.
Hintere Aufstiegshilfe und Munitionsführung ist ebenso von der intensiven Testreihe gealtert.
Mit aufgebrachter, echter feiner Erde ist das Fahrwerk verschmutzt, um das Modell hinterher in eine kleine Dioramaszene einbauen zu können.
Heck- und Bugpartie sind ebenso mit einer Erdkruste überzogen.
Fertig für Figuren und ein kleines Diorama.
Da die Figuren noch nicht da sind, entsteht zuerst eine kleine Grundplatte mit einem selbstgemachten Baum und etwas Vegetation. Tiefe Kettenspuren hinerlässt das in den weichen Gips gedrückte Modell ganz natürlich, um das hohe Gewicht zu simulieren.
Hier kann man schon einmal den Gesamteindruck prüfen, zumal hier jetzt Erdpigmente Modell und Untegrund angleichen.
Untergrund und Fahrwerk verschmelzen so zu einer Einheit.
Die vier passenden russischen Artilleristen kommen von der russischen Resinfirma "Stalingrad" und treffen den asiatischen Gesichtsausdruck perfekt. Dazu eine spannenden Haltung beim Abschuss geben dem Modell nochmal einen richtigen Kick. Hier geht es zum finalen Diorama!