Das Basisfahrzeug wurde als Artillerie-Traktor für schwerere Geschütze wie dem BL 8-inch-Haubitze Mk VII (Weiterentwicklung der BL 8 inch Howitzer Mk I–V) verwendet. Es hatte eine 8-Tonnen-Seilwinde und konnte 450 kg heben. Frühe Exemplare transportierten auch die BL 6-inch 26 cwt howitzer, bis der AEC Matador in ausreichender Anzahl vorhanden war und auch der Morris C8 als Artillerie-Traktor eingesetzt wurde. Neben dem Fahrer konnte eine Besatzung von acht Mann transportiert werden. Der Motor des Pioneer war auf großes Drehmoment und Leistung ausgelegt, um große Nutzlast durch Gelände bewegen zu können, erreichte dadurch aber nur geringe Höchstgeschwindigkeiten. Um die Nutzlast zu erhöhen, entwickelte man den Scammell Pioneer Semi-Trailer und schwerere Versionen des Pioneer als Heavy Breakdown 6×4 Scammell Pioneer SV1S[1] und später SV2S,[2] um auch schwerere defekte oder beschädigte Panzer ziehen zu können.
Über 786 Pioneer wurden produziert. Nach dem Krieg wurde er als ein beliebtes Schwertransport- und Forstfahrzeug für zivilen Einsatz bis weit in die 1980er-Jahre weiterverwendet. Zudem wurden und werden auch von Privatpersonen Scammell Pioneer für Geländefahrten und Ähnliches genutzt und einzelne Exemplare nach dem Ausscheiden aus dem kommerziellen Betrieb restauriert.
Das Modell der Scammell Bergeversion ist ein Resin Modell von Accurate Armour, daß ich für meine Sammlung erworben habe. Um ihn im Einsatz zu zeigen habe ich ihm einen reparaturbedürftigen Quad Gun Tractor (altes Tamiya Modell) mit offensichtlich defekter Vorderachse angehängt. Beide stellen Fahrzeuge der der britischen 8.Armee in Nordafrika 1942 dar.
Hier kommt sehr schön der Kranaufbau auf dem Scammell zur Geltung, der hier zwischen zwei Ballaststaukästen im Gegensatz zur Trailerversion eingebaut ist.
Das markante grobstolligen Reifenprofil wird durch den dort ablagernden Wüstensand betont. Zur besseren Lüftung des Motors ist der Kühler und Motorklappen offen angelegt.
Der Quad Gun Tractor wurde als offensichtliches Frontfahrzeug stark gealtert und mit seiner felgenlosen Vorderachse an den Kran gehängt.
Der Bergekran mit seiner starken Anhängelast, daneben der Reservereifen. Die handbetriebene Winde ist direkt hinterm Fahrerhaus angebracht.
Das Reparaturfahrzeug ist von Schussgarben durchsiebt.
Der Arbeitscharakter des Scammell Pioneer wurde durch eine Vielzahl von Ketten und Bergemittel betont.
Die charakteristische Seitenlinie des kompakten Scammells zeigt die ganz auf Zugkraft angelegte Technik des Fahrzeuges.
Zur Fliegersicht auf dem Dach des Scammells die britische Konkarde.