Im Zweiten Weltkrieg benutzen die Briten und die Nationen des Commonwealth eine Unzahl verschiedener Fahrzeuge um ihre Truppen zu transportieren. Einige erwiesen sich als recht brauchbar, andere wurden schon kurz nach der Indienststellung wieder verschrottet. Ein Typ blieb jedoch auch nach Kriegsende noch in guter Erinnerung, der „Canadian Millitary Pattern“ oder kurz CMP.
Schon ab 1935 untersuchte man, ob Kanada als Lieferant von Militär Fahrzeugen für die Commonwealth Staaten in Frage kommt. Ab 1937 begann Ford Kanada mit der Entwicklung eines 15 cwt (ein britisches hundredweight „cwt“ entspricht ca. einem Zentner) für militärische Zwecke. Ein Jahr später schloss sich auch General Motors mit dem eigenen Reihen-Sechszylinder diesem Programm eines standarisierten Fahrzeugs an. Erste Prototpyen liefen 1939 und 1940 begann die Serienfertigung.
Der CMP wurde sowohl bei General Motors als auch von Ford in einer Unzahl von Varianten gebaut. Die Typenbezeichnungen beginnend mit C bzw. F deuten auf den Hersteller hin. Der wabenförmige Kühlergitter kennzeichent die Chevrolet Version, die Ford hatten ein quadratisch gelochtes Gitter.
Montagewerke standen auch in Australien, Neuseeland, Indien, Ägypten und Großbritannien. Als "Special Pattern Vehicle" wurde er auf allen Kriegsschauplätzen eingesetzt, von den Wüsten Nordafrikas, den Steppen Russlands und im Dschungel von Neu-Guinea bis zu Berliner Straßen. Über 350.000 CMP verließen die Fertigungshallen. Auch nach Kriegsende setzten noch viele Länder (z.B. die Schweiz neben den G8T bis 1966) den CMP ein, lange nachdem seine Konkurrenten schon längst weggerostet oder zusammengebrochen waren. Norwegen nutzte die Fahrzeuge bis in die 90er Jahre.
Es gab den CMP als 4x2, 4x4, 6x4 und 6x6 Version mit sechs Radständen und vier Nutzlasten. Zwei unterschiedliche Führerhäuser und eine große Anzahl verschiedener Aufbauten wurden auf die Fahrgestelle montiert, auch mit verschiedenen Vorderachsen und Spurweiten. Die Frontscheibe ist „verkehrt herum“ geneigt, um Sonnen Spiegelungen zu verhindern. Ungewöhnlich für Fahrzeuge aus Nord-Amerika waren alle (bis auf einige Prototypen) Rechtslenker. Auch die ungewöhnliche Anordnung des Gaspedals zwischen Brems- und Kupplungspedal, Batterie-Plus an Masse und das typische "WD-pattern" Führerhaus deuten auf englische Wurzeln. Ford und GM bauten auf Basis des CMP in Kanada, Indien und Australien auch gepanzerte Fahrzeuge wie den GM C15TA und den Ford „Lynx Scout Car“. Auch diese Typen waren bis in die 80er Jahre im Einsatz.
Obwohl beide Hersteller ihre eigenen Motoren und Antriebsteile verwendeten blieben doch viele Teile austauschbar. Ford verwendete Verteilergetriebe und Achsen von GM, als die eigene Produktion nicht ausreichte. Im Gegenzug lieferte Ford Blechteile für GM Führerhäuser.
Die Artillerie-Zugmaschine (für z.B. 8-Pfünder) zeichnet sich durch das schräg abfallende Heck aus. Die Mannschaft findet Platz in einer zweiteiligen Kabine.
Die Artillerie-Version kam an allen Front von Nordafrika bis nach Frankreich zum Einsatz und war bis weit nach Kriegsende verbreitet. Hinten die massive Abschlepphalterung.
Bullige Stollenreifen gaben die richtige Traktion für schweres Gelände.
Hier ein CWT mit Kofferaufbau (Vaku) für Kommando- oder Fernfemmeldeinheiten. Kleine rückwärtige Kabine in festem Aufbau.
Fliegersichtkennung auf dem Dach. Ersatzreifen in Seitenwand eingelassen.
Große Hecktür mit seitlich angebrachter Einstiegsleiter.
Größer Kofferaufbau mit "Mickey-Mouse-Tarnmuster". Umbausatz Verlinden in Kombination mit Italerie-Basis-Kit.
Auf dem Dach Antennenanlage aus Ätzteilen. Reserverad wieder im Aufbau eingelassen. Fliegersichtkennung neben Dachluke des Führerhauses.
Der Kofferaufbau hat hier Mannshöhe, sodaß man im Shelter stehend arbeiten konnte.
Variante mit geschlossenem, durchgehend Funkaufbau. Große Dachluke, umfangreiche Funkausrüstung.
Führerhaus und Aufbau durchgehend mit seitlichen Einstiegstüren.
Rückwärtig am Heck angebrachtes Werkzeug. Hier sieht man gut die große Schiebeluke auf dem Dach.