Mitte der 1980er-Jahre suchte Spanien nach einem neuen Kampfpanzer, der durch deutsche Firmen entwickelt werden sollte. So konzipierte der Rüstungskonzern Krauss-Maffei unter dem Arbeitsbegriff Lince einen 49-Tonnen-Panzer mit einer 120-mm-Glattrohrkanone, der äußerlich dem Leopard 2 ähnelte. Mit diesem Konzept beteiligte sich das Unternehmen 1984 an der öffentlichen Ausschreibung, an der auch GIAT (AMX 40 und LECLERC), General Dynamics (M1 Abrams), Vickers (Valiant) und Oto Melara (C-1 Ariete) teilnahmen. Nach weiteren zehn Jahren, in denen keine Entscheidung getroffen wurde, brachten im November 1994 Gespräche am Rande des Ministertreffens der Westeuropäischen Union (WEU) in Noordwijk (Niederlande) erneut Bewegung in den Kauf eines neuen Kampfpanzers für Spanien. So wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, die kurzfristig 108 Leopard 2 über fünf Jahre als Leihgabe und ab 1998 den Kauf von 390 neuen Leopard 2 vorsah. Wegen fehlender Haushaltsmittel und der Privatisierung des staatlichen Rüstungskonzern Santa Bárbara Sistemas wurde die Kaufabsicht nicht umgesetzt. Im Jahr 1998, also zwei Jahre später, beschloss das spanische Kabinett den Kauf von nunmehr 219 Leopard 2E, 16 Bergepanzern 3 und die Übernahme der 108 Leopard 2A4 aus den Beständen der Bundeswehr. Santa Bárbara Sistemas fungierte als Generalunternehmer.
Einen weiteren Dämpfer erhielt das Geschäft im Jahr 1999 nach der Übernahme von Santa Bárbara Sistemas durch den US-Konzern General Dynamics. Krauss-Maffei und die deutsche Bundesregierung befürchteten den Ausverkauf der deutschen Technik. Bedingt durch die Übernahme wurde mit der Produktion 2003 begonnen; diese erstreckte sich bis in das Jahr 2008.
Der Leopard 2E entspricht im Aufbau dem Leopard 2A6 der Bundeswehr, besitzt aber zahlreiche Verbesserungen und Änderungen unter Nutzung der verfügbaren Technologie. So verfügt der Panzer über die L/55-Glattrohrkanone, ein Wärmebildgerät der 2. Generation von Raytheon für Kommandant und Richtschütze, eine neue Gleiskette, Funkgeräte von Thales, eine Kühlanlage im Turmheck, ein Stromerzeugeraggregat rechts im Wannenheck, ein verbessertes Nachtsichtgerät für den Fahrer, ein auf spanische Anforderungen zugeschnittenes Führungs- und Informationssystem LINCE (Leopard Information and Communication Equipment) und eine zusätzliche Wannen- und Turmpanzerung.
Das Modell von Hobbyboss ist relativ schnell gebaut. Für die spanische Version ist eine neue Oberwanne und neue Spritzlinge für die Ad Armour-Panzerung beigefügt. Ein kleiner Ätzteilsatz berückstichtigt insbesondere die Lüftergitter.
Die spanischen Leoprard 2 haben zudem geänderte Staukästen am Turm.
Etwas antiqiuert wirken im ersten Moment die Gummiketten des Kits, sie sind aber sehr fein gegossen und passen perfekt.
Im Frontbereich ist die zusätzliche Bugpanzerung sehr markant, auch sie ist für die spanischen Version etwas anders gestaltet.
Eine gute Idee und Vorlage für eine kleine Diorama-Base liefert hier der Leopard 2E auf einem Übungsgelände.
Geairbrusht in verschiedenen Grünoliv-Tönen und mit den dezenten Abzeichen versehen, wird die kraftvolle Form dieser Leopard-Variante deutlich.
Die Turmpartie mit Entfernungsmesser und den beiden Schiebeluken sind wichtige Details der spanischen Version.
Die großen Lüfter auf dem Heck und die anders gestaltete Heckpartie als bei den deutschen Versionen.
Am Heck die Abschleppseile und das von Deutschland übernommen Kolonnenkreuz (ist im Kit vorhanden aber nicht ausgewiesen, aber auf allen Originalbilder deutlich zu sehen).