Der Brückenlegepanzer M48 war (bis zur Einführung des Brückenlegepanzers Biber) der aus US-amerikanischer Produktion stammende standardmäßige Brückenleger der Bundeswehr.
Erste Truppenversuche mit einer 12-Meter-Brücke auf dem für den Kampfpanzereinsatz unbrauchbar gewordenen Fahrgestell des M46 begannen 1958. Da sich diese Variante als unbefriedigend erwiesen hatte (die 12-Meter-Brücke war zu kurz und auch die Fahrleistung des M46-Fahrgestells entsprach dafür nicht den Anforderungen), entschied man sich letztendlich für das bereits im Gebrauch stehende Fahrgestell des Kpz M48 mit einer um acht Meter verlängerten Faltbrücke. Diese Kombination erwies sich als äußerst erfolgreich, nicht zuletzt wegen der sehr einfach zu bedienenden und wartungsarmen Brückenhydraulik und auch wegen der damals noch keine Rolle spielenden Kraftstoffkosten; der Benzinverbrauch des Fahrzeuges betrug bei Geländefahrt 500 bis 700 Liter auf 100 km. Es war dies das schwerste und einzige Fahrzeug der Bundeswehr, das nur mit einem Führerschein der Klasse F 4 gefahren werden durfte.
Die Basis war die Panzerwanne des M48 mit sechs Laufrollen, drei Stützrollen und gummigepolsterter Verbinderkette. Die zwei Kraftstofftanks fassten zusammen etwa 1300 Liter Benzin. Dort, wo sich ursprünglich der Turm befunden hatte, wurde eine Platte über die Öffnung gelegt und links und rechts je eine Kuppel für den Fahrer (links) und den Kommandanten angebracht. Der Panzer führte keine Bewaffnung. Bei der Bundeswehr wurden je vier Stück in den Panzerpionierkompanien der Brigaden geführt.
Als Vollresinbausatz gibt es zur einzigen Umsetzung des Fahrzeuges in 1:35 den Bausatz von HobbyFan. Dieser ist relativ gut gemacht, da aber z.B. die komplette Unterwanne nur ein einfacher Abguss des Tamiya-Bausatzes ist, kann man hier sich die Arbeit sehr erleichtern, indem gleich den Tamiyasatz nutzt (hier Olivgrün). Die Ketten habe ich durch schwere Fruillissimo-Ketten aus Zinnguss ersetzt. Hier muss man zwar allen Einzelgliedern wieder entsprechend alle Bohrungen nachbohren, dafür erhält man dann aber eine schwere, stilechte Kette am Fahrzeug. nach dem Anbringen folgt dann die neue Oberwanne aus Resin aus dem Bausatz, die mit etwas Spachteln dann gut passt.
Die Aufbauteile sind in einer sehr rudimentären Anleitung aufzubringen, im nächsten Bauabschnitt folgt die Hebehydraulik für die Brückenteil nebst Stützplatte. Da ist die Bauanleitung wenig hilfreich, die Mechanik bleibt zwar beweglich, doch je nach Ladezustand verändert sich die Mechanik optisch so stark, daß man gute Originalbilder braucht, um diese zusammen zu setzen. Die Passform aber ist an sich sehr gut.
Hier in der späteren Absetzposition ist der Hebearm nach vorne gerichtet und stützt sich auf die Bodenplatte.
Die beiden Brückenteile sind schwergewichte Gesamtresinbaugruppen, die nicht einfach zu montieren sind, da die Formen bautechnisch natürlich Verzug haben. Um eine Legeposition darzustellen werden die beiden Brückenelemente erst koloriert, dann später final die Seilzüge in der finalen Position beigefügt.
Fertig koloriert für den Einbau in ein Diorama im Bundeswehr-Tarnkleid der 80er Jahre beweist das Modell Standfestigkeit auch aufgrund der schweren Fruil-Ketten, dies es nun erlauben, die Brücke in höchster Aufrichteposition zu zeigen.
Markant ist der Turmöffnungdeckel mit den beiden Kuppeln mit Sichtblöcken für eine komplette Rundumsicht. Hinten der Aufliegerholm für die Brückenteil in Fahrposition.
Die Balkenkreuze wurde in der Regel am Hebearm und an den Brückenteilen angebracht-hier gibt es im Original unterschiedliche Positionen.
Die beiden Brückenelemente werden erst final auf dem Diorama miteinander fixiert. Hier oben den Umlenkrolle für die beiden Zugseile, auch sie werden erst bei der Schlussmontage befestigt.
Am Heck das Bundeswehr-Sichtkreuz, BW-Fahrzeugmarkierungen und zusätzliche Rückleuchten auf den Kettenschutzblechen.
In der Realität rosten die Kettenaußenbereiche sehr schnell, die innen liegenden Gummipolster bleiben mattschwarz. Die Tarnfarben wurden auf den großen Flächen aufgehellt. Ein leichtes Washing betont Nieten und Schraubverbindungen.
Der Standfuss lädt zum Altern ein und ist in der Regel auch schnell von Rostspuren befallen.
Die Ketten sind nur mit geringem Spiel straff aufgezogen. Die Laufrollen weisen die typischen Wartungsmarkierungen in Rot auf.
Die Proportionen der Brückenteil zum an sich schon großen Trägerfahrzeug sind in der Seitenperspektive riesig. Spannend wird es dann auf dem Diorama, wenn die gesamte Brücke frei schwebt.
Die Diorama-Base im Rohbau (zwei Bundeswehr-Panzersoldaten der 80er Jahre folgen noch), zeigt den M48 Brückenlegepanzer an einer Übergangsstelle. Eine tieferliegende Fahrspur bettet das Modell in die Landschaft ein. Eine wichtige Anmerkung: durch den aktuellen, sympathischen Dialog mit einem Ex-M48-Fahrer bin ich auf einen gravierenden Fehler aufmerksam gemacht worden, der mir in der Bastelfreude untergekommen ist. Die Bundeswehr nutzte für ihre M48-BLegePanzer die Version A2 (anderer Oberwannen- und Hebehydraulikaufbau, drei statt fünf Rücklaufrollen usw.). Da ich das Modell nicht komplett wieder auseinandernehmen wollte, habe ich zumindest die Zahl der Rücklaufrollen reduziert. Ein kompletter Umbau aufgrund des HobbyFan Kits in eine BW-Version A2 lässt sich sicher nicht so einfach umsetzen, da hier einfach die wesentlichen Teile der Hebehydraulik A2 fehlen. Aber nun gut, ich lebe damit.
Das Modell erreicht mit aufgerichteter Brücke nun eine stattliche Höhe von 50cm. Sicher nicht gerade als Modell transportfreudig, aber sicher aufmerksamkeitsstärker als in reiner Fahrposition. Die finale Bildergalerie zeigt das Diorama inklusive zweier BW-Panzersoldaten aus den 80er Jahren in typischen Panzeroverall (Figuren von Dolp).