Als Ersatz für die aufwendige Unterhaltung der Stangen-E-Loks im Güterverkehr wurde von der Deutschen Reichsbahn die Entwicklung einer neuen Co´Co´- Drehgestell-Lok in Auftrag gegeben. Am
14.3.1932 wurden bei der AEG 2 Loks der Vorserie E 93 bestellt. Die Baureihe wuchs auf insgesamt 18 Exemplare an, welche bis 1980 mit letzem Heimat-BW Kornwestheim, alle ausgemustert wurden.
erhalten blieb die rollfähige Museumslok E 93 07. Die enorme Verkehrssteigerung der Jahre 1937/38 führte zur Bestellung einer größeren Anzahl der Nachfolge-Maschinen der Baureihe E 94, zumal die
Bergstrecken in Österreich inzwischen auch einen weiteren Bedarf ergaben. Ab Dezember 1937 erfolgten die Bestellungen zunächst schwerpunktmäßig bei der AEG. Die Geschichte der E
94 kennt 3 Bauphasen:
1. Serienbau 1940 bis Mai 1945 –
2. Fertigbau mit vorhandenen Bauteilen Mai 1945 bis 1953
3. Nachbau 1954 – 1956 = 43 Exemplare mit neuen Motoren (100 km/h), später BR E 94.
Die Loks des Serienbaus hatten 2 kurzgekuppelte, dreiachsige Drehgestelle mit halbhohen Vorbauten, welche eine geschweißte Brücke mit dem Lokkasten und den 2 Führerständen tragen.
Jedes Drehgestell hat drei einzeln angetriebene Achsen mit sogenannten Tatzlagermotoren, die sich einerseits auf den Achsen abstützen und andererseits an einem am Drehgestell angebrachten Bügel
hängen. Der Drehgestell-Rahmen ist vollständig geschweißt. Beide Drehgestelle sind durch ein kräftiges Kuppeleisen, das die Zug- und Stoßkräfte aufzunehmen hat, miteinander verbunden. Die
beweglichen Vorbauten gaben der Lok den Namen “Deutsches Krokodil”, in Anlehnung an das “Schweizer Krokodil” der Serien Ce und Be 6/8 der SBB, welche jedoch schon in den 20-er Jahren für die
Gotthardt-Strecke gebaut wurden.
Nach Ansicht der militärischen Führung wurde der Bau der E 94 als dringlich eingestuft, so daß die Baureihe als Kriegselektrolok 2 (KEL 2) während des Krieges weiter gebaut werden durfte,
allerdings ab 1943 mit weitgehender Verwendung von Aluminium an Stelle von Buntmetallen.
Originalbild einer E94 in Reichsbahndiensten.