Das Eisenbahndiorama in 1:35 mit dem Titel "Der Bahnhof" zeigt einen typischen deutschen Heimatbahnhof im Kriege. Einer bunten Mischung aus zivilen und truppenbezogenen Begegnungen.
Das erste Bauteil dafür zeigt einen seltenen 4,5-Tonner Büssing mit dem verlängerten "Maultier"-Kettenfahrgestell, basierend auf Pzkw. II-Teilen. Dies wurde u.a. für den 4,5-Tonner von Mercedes-Benz und den Büssing für mehr Geländegängigkeit entworfen.
Das Fahrzeug ist für den Transport an die Front auf einem Eisenbahntieflader für bis zu 20-Tonnen-Last verzurrt, ein vierachsiger SSYMS-Waggon (das Modell ist von Dragon). Der Büssing ist ein Umbau aus einem Resinbausatz und einem Pzkw.II-Fahrgestell.
Tarnung der späten Kriegsjahre in 3-Farben-Tarnung mit verwitterter Plane aus getränktem Papiertaschentuch.
Zweiter Waggon für das Diorama ist ein aktueller Bausatz von MiniArt, ein russischer Zweiachser im Dienste der Reichsbahn als Beutewaggon.
Der geschlossene Güterwagen ist mit Ätzteilen gut detailliert und kann entsprechend schön gealtert werden.
Außer dem Kürzel DR für deutsche Reichsbahn hat er keine Markierungen. Die seitlichen Schiebetüren sind für spätere Szenemöglichkeiten geöffnet.
Neben den typischen Bahnhofssaccessiores wie Lampen, Standuhr und Bänken ist auch ein Wasserspender für die Dampflokomitiven vorgesehen. Er kommt als Resinbausatz von PlusModel.
Den Betonsockel macht man aus Styrodur selber, sodaß man genug Bodenfreiheit für den Absperrhahn und den Sockel erhält. Beachte die auf dem Mast sitzende Betriebslampe.
Für die Belebung der Szene sind zwei Figurengruppen fertig: hier Bahnbetriebspersonal und reisender Soldat von MiniArt.
Dazu als wartende reisende Zivilisten eine sitzende Gruppe, ebenso von MiniArt.
Ein weitere Akteur "am Bahnhof" ist der Lanz Schlepper D8506 mit Anhänger von MiniArt. Er kann sowohl als Vorkriegs- wie Nachkriegsfahrzeug gebaut werden.
Der Traktor ist sehr filigran aufgebaut, einige wenige Ätzteile wie z.B. für das Lanz-Typenschild sind sehr fein gemacht. Als Fahrerfigur ist ein junge Bäuerin im Bausatz enthalten.
Das komplexe Fahrwerk mit den seitlichen großen Schwungscheiben sind ein Markenzeichen des Lanz Traktors.
Auch der dazu passende Anhänger hat ein feines Fahrwerk. Im Bausatz ist zudem eine große Anzahl Beladungsstückgut vorhanden. Viel Bastelspass.
Das fertige Gespann ist ein echtes Arbeitswerkzeug geworden. Grundanstrich für den Lanz ein ziviles Türkisgrün, die Radfelgen sind in Rostbraun gehalten.
Eine entsprechende Alterung bringt Leben ans Modell und betont Details des rustikalen Antriebes.
Volle Beladung aus Fässern, Säcken und Milchkanonen für die Vorfahrt am Bahnhof.
Hier setzt die selbstbewusste Fahrerin ihren Anhänger in Szene.
Zivile Beschriftung und der verblichene Anstrich machen solche Modelle lebendig.
Als erstes Teil des eigentlichen Dioramas wird das Bahnhofsgebäude angelegt, ein Mixed aus Styrodur, Balsaholz und Lasercutteilen. Die Fenster und Türen kommen von RT-Diorama, dazu passende Klinken als 3-D-Drucke.
Die Grundmauern werden aus verschiedenen Stärken Styrodur angelegt, geschliffen und graviert. Der Dachstuhl wird aus Balsaholz aufgebaut, hier ist die vierteilige Giebelkonstruktion der Clou. Nach unten bleibt das Gebäude noch offen, so kann man nach dem Lackieren von innen noch Farbausdrucke für die Innenansichten und Glas für die Scheiben einfügen.
Das Dach wird mit zwei verschiedenen Dachbelägen geschlossen, für das Hauptdach kommen Plastik-Vakuteile von MiniArt, für die Giebel Holzschindel von RT-Diorama zur Verwendung.
Um das Gebäude interessanter zu halten hat eine Stirnseite einen kleinen Anbauschuppen, auch hier mit einer Lasercuttür von RT-Diorama.
Der Giebel wird oben mit Wellpappe geschlossen, die sich in den entsprechenden Rundbogen biegen lässt. Der Kamin entsteht wiederum aus graviertem Styrodur.
Kleine Schmuckornamente in den Giebeln sind Lasercutreste aus den Bausätzen von Style-Design.
Die Regenrinnen mit den Abflussrohren an den vier Ecken liefert hier MiniArt aus seinem Gebäude-Accessioresset, was derzeit nur schwierig aus dem Ausland zu bekommen ist.
Das Gebäude ist nun fertig zum Kolorieren, für die Base braucht es dann noch einen entsprechenden Bahnsteig und eine Holzüberdachung zu den Gleisen.
Im nächsten Schritt wird die Basis zusammen mit dem Gebäude angelegt. Das Bahnhofsgebäude kommt auf einen entsprechenden Sockel, der den Bahnsteig bildet. Mauer und Plattenstrukturen werden in das Styrodur graviert. Eine Stellprobe mit dem Wasserspender und dem Gleisstrang zeigt, ob genug Platz für die Waggons entsteht. Das Bahnhofsgebäude bekommt bei der Schlussmontage seine Bahnsteigüberdachung aus Holz.
Auf dem Bahnhofsvorplatz ist nun genug Platz für einen schönen Baum und später den Lanz Traktor mit seinem Anhänger. Auch muss der Vorplatz mit einer Pflastersteinstruktur graviert werden.
Zuerst wird die Basis koloriert, mit dem Baum und Grasnarben ausgestattet. Hier erhält die Pflasterstraße vor dem Bahnhof und der eigentlich Bahnsteig zwei unterschiedliche Strukturen und Farbgebung. Gullys in der Straße erhöhen den Realitätsbezug, sie kommen wie gewohnt von MiniArt. Die Grasnarben werden mit Flockgras von Heki angelegt, der Untergrund ist dazu vorher in Braun vorbehandelt worden. Hier sieht man schon den diagonalen Aufbau des Dioramas. Wichtig ist dabei, das man nach dem Durchtrocknen Gras, Wege und vor allem den Bahnschotter mit verdünntem Buff übernebelt und so die Farbintensität mildert und die hervorstehenden Element betont.
Auf der Gleisseite wird nach dem Festkleben des Bahnsteigs der fertig bemalte Schienenstrang verklebt, hier muss man auf genügend Abstand zum Bahnsteig achten, damit die Waggons auch frei daran vorbeilaufen können. Auch wird der Betonsockel für den Wasserspender fixiert. Mit feinem schwarzen Schotter aus dem Tischdekobereich können nun alle Räume rund im die Gleisbohlen gefüllt werden und mit verdünntem Weissleim durchtränkt werden. Nach einer Nacht Trocknen ist der Schotter dann fest. Auch muss er noch mit Buff übernebelt werden, um die Schotterstrukturen zu betonen.
Das fertige Diorama mit vielen Detailaufnahmen findet man hier!