Die Dora in 1:35. Nicht nur das die Bausatzkiste von Soar unheimlich schwer ist, nein heraus quillt eine Unmenge Teile und eine wahre Geduldsprobe. Zum Glück habe ich von meinem
Freund Rainer eine klasse gemachte Fehlerliste und versuchte die wirklich Mängel so gut es geht auszuräumen.
Es hat zwei Tage volle Arbeit gedauert, die vier Fahrgestelle zu bauen. Die dazu gehörende Grundplatte mit den Doppelgleisen diente nur als Arbeitsgrundlage, das Geschütz kommt später auf eine
authentische Grundplatte mit den richtigen Dora-Schienen in einer entsprechenden Schießkurve. Ich werde für alle, die nicht schon die diversen Foren danach durchstöbert habe, den Bau so gut es
geht mit erleben lassen, damit eventuelle Nachahmer vielleicht den einen oder anderen Tipp bekommen können.
Weiter mit den komplettierten Hauptträgern, die beidseitig auf den Fahrgestellen ruhen. Einige Korrekturen u.a. das Weglassen diverser im Bausatz enthalten Aufbauhilfen, die aber beim Einsatzgeschütz nicht vorhanden sind, sind noch einfach. Auch sollten einige Plastikkurbelwellen durch Stahldraht ersetzt werden. Unbedingt ersetzt werden sollten die seitlichen Laufstege, die im Bausatz als massive Plastikteile vorhanden sind. Beim Original waren sie aber Laufgitter, durch die man freien Blick nach unten hatte. Ich habe die ganze Kontruktion mit Plastikprofilen und Lüfterblech-Gittern von Aeronaut neu aufgebaut-dies ergibt einen wesentlich realistischeren Eindruck. Der erneute Probeaufbau mit den noch nicht komplettierten Schildzapfenlager lässt schon die Größe des Modells erahnen.
Weiter mit der kompletten Rohrwiege und dem kompletten Rohr. An der Rohrwiege müssen die vorderen, runden Luken durch Resinteile ersetzt werden, die eine Schraubenstruktur aufweisen. Wichtig ist dabei, daß man die Rohrwiegenaufsatz streng nach Bauplan in den Grundträger vor Detailbau einschraubt, damit hier später eine stabile Verbindung entsteht-schließlich erwarten wir dort oben ein Gewicht von mehreren Kilogramm.
Das eigentlich Rohr ist im Bausatz fehlerhaft. Wie schon kluge Menschen festgestellt haben, hat sich Soar hier mit dem Innen-
durchmesser maßstäblich vertan- das Plastikrohr ist zu lang, ein Baufehler den man immer sieht, er verschiebt alle Proportionen. Die Lösung ist ein neues, zweiteiliges Alurohr, das sich perfekt an das Mantelrohr anfügt und exakt den Mündungseinsatz mit den (zu starken-schleifen!) Rohrzügen aufnimmt. Wie gesagt, das Gewicht und Größe ist immens (siehe Beispielfigur), also gehört in den Verschlussblock ein starkes Gegengewicht (mind 500gr.). Die meiste Arbeit ist das Suchen der Teile, die sich pro Baustufe leicht über 4-5 Tüten verteilen, dazu kommt ab und zu ein falsch nummeriertes Bauteil, es bleibt also spannend. Die Passform ist übrigens trotz der großen Teile sehr gut, ich bin überrascht.
Weiter nach dem Bau des Ladetischs und dem Zusammenfügen der beiden Trägerhälften in dem ersten Probeaufbau. Dies ist die kniffeligste Phase des Baus: es empfiehlt sich, die beiden Träger an ihren unteren Verbindungselemente (die übrigens gut wiedergegeben sind) - den Verbindungskästen und Schwenkarmen(beweglich halten, unbedingt!), dann doch sehr stabil zu fixieren. Ich habe das alles mit Sekundenkleber und hohem Druck getan, den schließlich Lasten hinterher 3-4 Kilo darauf. Dann unbedingt ein Glas Rotwein oder Baldrian nehmen, das Einfügen der Rohrlafette ist ein hartes Stück Arbeit. Zumal wenn man keine Hilfe hat, ich empfehle wirklich zwei weitere Hände dafür. Für das fertig aufgestellte Modell ist ferner eine Abstützung auf den Gleisen unter dem Basisträgern dringend zu empfehlen, bei mir kommt da später in der Vitrine ein Stück Depafit darunter, so entlaste ich die Trägerwaggons und die extrem beanspruchten Plastikachsen. Rainer hatte den guten Rat, wenn ohne Stützung, dann Märklin Metallachsen einbauen! Solange es noch Märklinreste gibt. Das fertig montierte Alurohr hat natürlich ein hohes Vordergewicht, die Aufrichtmechanik bleibt beweglich bis zur maximalen Rohrerhöhung. Ich habe mich jetzt dazu entschieden, den kompletten Träger mit Rohr und Wiegen so zusammen zu lassen, auch beim Airbrushen. So sind alle Verbindung Plastik auf Plastik ohne Farbspuren dazwischen, einzig der Ladetisch und Kraftzentrale, sowie die Aufzüge werden flexibel zum Aufbauen und Lackieren sind. Natürlich die Trägerwaggons separat. So hoffe ich auf lange Lebensdauer des Modells.
So, nach sechs Tagen schwarzes Plastik, ist der Rohbau fertig und die erste entgültige Stellprobe kann beginnen. An den Munitionsfahrstühlen und der Kraftzentrale müssen ein paar Kettchen ergänzt und das komische, einzelne Gummiseil der Kräne durch vier Stahldrähte ausgetauscht werden, damit die Umlenkrollen auch ihren Sinn ergeben. Ansonsten passen selbst die großen Baugruppen sehr gut, auch wenn man hier und da eine Bohrung mal versetzen muss, damit es wirklich gut passt.
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