Das Diorama "Don't ram the tram" zeigt eine Szene aus dem Jahre 1938 direkt aus meiner derzeitigen Wohngegend, der Heyestraße in Düsseldorf-Gerresheim.

Ende der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts gab es in meinem Ortsteil viele teils herrschaftliche Wohn- und Geschäftshäuser und die Straßenbahn fuhr schon von der Düsseldorfer Innenstadt bis zur nach wie vor heutigen Endstation. Also Vorbild für meine Location dient mit das Eckgebäude an der unteren Heyestraße des ehemaligen Geschäftes von Friedrich Pritschau. Es zeichnet sich durch eine klassische Architektur mit einem schönen Fronterker aus.

Die untere Heyestraße wurde dann 1943 von einem alliierten Bombenangriff schwer getroffen, einige Gebäude brannten völlig aus.

Heute ist das Gebäude noch gut erhalten, auch wenn es heute von einem mächtigen Luftschutzbunker (der gottseidank derzeit in ein Appartmenthaus umgewandelt wird) überschattet wird. Trotzdem ist die ehemalige Grundsubstanz des Gebäudes noch erhalten..und auch die Straßenbahn fährt nach wie direkt davor entlang.

Auch für die zeitgenösssische Straßenbahn kann man gut das 1:35 Modell von MiniArt nutzen, hier sind auch entsprechende Figuren wie Schaffner und Fahrgäste vorhanden.

Das Gebäude baue ich Scratch, bis auf die entsprechenden Rundbogenfenster und Türen, die ich fertig kaufte. Für die geplante Szene wird die deutsche Straßenbahn von MiniArt genutzt, sowie ein Kleinwagen, Polizisten und Fahrerin für die Unfallaufnahme.

Der Bau der Straßenbahn beginnt mit dem zweiachsigen Fahrgestell mit den zwei Elektromotoren an jeder Achse.

Für den Aufbau blieben Dach und Türen separat, um später den Innenraum sowohl kolorieren zu können, als auch zuletzt Fahrgäste unterzubringen, auch die Scheiben können zum Schluss eingesetzt werden. deshalb gilt es zu beachten, daß die Fensterstangen erst ganz zum Schluss bei der Endmontage angebracht werden.

Probeweise können die einzelnen Baugruppen auf ihre Pasgenauigkeit geprüft werden.

So können die Baugruppen einzeln bearbeitet werden. Die sandgelbe Farbigkeit orientiert sich an den Düsseldorfer Bahnen der 30- und 40-Jahre, von denn heute noch Museumfahrzeuge zu besonderen Anlässen durch die Stadt fahren. Werbeschilder und Endstationsschilder folgen später beim Dioramabau. Das Dach bleibt weiterhin abnehmbar, um die Bahn im nächsten Schritt mit Figuren auszustatten.

Alle Holzteile in der Bahn werden mit verdünntem Braum eingefärbt, so entsteht die unterschiedliche Holzfärbung.

Leichte Alterungsspuren wie Abplatzer, Dreckspritzer und ein dezentes Washing erhöhen die realitätsnahe Wirkung. Die Türen sind alle für die spätere Unfallaufnahme geöffnet.

Der Stromabnehmer auf dem Dach ist für die spätere Fahrsituation leicht angehoben.

Linie 3 nach Gerresheim, Bahnnummer 580.

Im Bereich der Eingänge sind die Abnutzungsspuren intensiver.

Der erste Teil der Straßenbahn-Passagiere (von MiniArt) hat schonmal Platz genommen.

Eine bunte Mischung aus männlichen und weiblichen Zivilisten der 30-40 Jahre.

Im nächsten Bauabschnitt wird die Dioramabasis angelegt. Hier wird entsprechend dem Original ein Auschnitt der Einmündung auf die Heyestraße vor dem großen Eckhaus mit dem ehemaligen Schuhgeschäft gewählt. 1938 war hier gegenüber am Heyebad noch nicht der heutige massive Luftschutzbunker, sondern entsprechende Bäume des Heyebades. Alle Fusswege und die Straße sind mit Kopfsteinpflaster belegt und werden mit einem entsprechenden Stempel graviert. Zwei Straßenbahnschienenpaare werden aus Evergreenprofilen im Pflaster versenkt. Die Kanaldeckel kommen von MiniArt.

Das dreieinhalbgeschossige Geschäfts- und Wohnhause wird aus Strydour und Evergreen-Profilen analog dem Original aufgebaut. Neben dem Eckeingang ist hier besonders das große Schaufenster des Schuhgeschäftes markant. Dies ist eine typische Backsteinarchitektur, wie sie heute noch vielfach in Gerresheim zu finden ist. Die Fensterprofile sind aus dem Architekturbedarf.

Ein schön gemachter Baum meines polnischen Baumlieferanten findet schon mal probeweise seinen Platz hinter dem Vorgartenzaun.

Probeaufbau mit den fertigen oder halbfertigen Fahrzeugen, die zur Unfallszene führen sollen. Der kleine, zierliche Fiat Zweisitzer wirkt dabei gegenüber Straßenbahn  und Gebäude äußerst filigran. Im nächsten Schritt wird Basis und Gebäudeteile kololiert. Für den Bemalung und dem  Innenausbau ist das Haus noch mobil und die Rückseite nach wie vor abnehmbar.

Fertig koloriert hebt sich der klassische Backsteinbau schön vom Kopfsteinpflaster ab. Der weit ausladenende Baum wurde oben aufgehellt und sitzt nun repräsentativ in seinem Vorgarten.

Vor dem Einbau der Figuren und Fahrzeuge empfiehlt es sich, die Fussgängerperspektive zu überprüfen. Die Backsteinstruktur wurden mit verschieden Braunrottönen moduliert und die Fugen dann mit Pigmenten betont.

Alle Fenster haben gebogene Innenraumansichten aus den 30er Jahren. Das Schuhgeschäft unter der farbenfrohen Markise hat eine entsprechende Auslage. Die Schuhgeschäftschilder des "Wolf"-Schuhladen folgen noch...

Die Giebelfront mit Blumen vor dem Turmfenster wird mit sandfarbenen Elementen betont. Regenrinnen und Abflussrohre sind von MiniArt.

Das fertige Diorama vereint drei Fahrzeuge an der Kreuzung zur Heyestraße: die Straßenbahn und der Unfallgegner, ein ziviler Citroen und in der Seitenstraße der Mercedes-Benz 1500-LKW als Bierwagen.

 

Im Mittelpunkt die Schlüsselszene mit den aufnehmenden Verkehrspolizisten und der sichtlich geschockten Fahrerin.

Überschattet wird die Szene von dem markanten Eckhaus.

Beim Ausfahren hat die Fahrerin die Straßenbahn übersehen und ihren so schönen Citroen lädiert.

Derweil sperrt die Polizei den Unfallort ab.

Neugierige Passanten beobachten die Szene..

Clevere Fahrgäste nutzen die stehende Bahn zum Zusteigen.

Auch für den Bierwagenfahrer ist der Unfall eine schöne Unterbrechung seines Lieferauftrages.

Fertig.