Reservelazarette spielten im weiteren Kriegsverlauf eine immer größere Rolle, um die Zahl der Frontverwundeten in der Heimat überhaupt versorgen zu können. Schulen, Schlösser, Anstalten - viele wurden in Hilfslazarette umfunktioniert und durch großformatige Rot-Kreuz-Kennzeichnung markiert. So erhoffte man, das die allierten Flieger diese verschonen würden.
Für die Umsetzung dieses Thema wählte ich ein aktuelles Diorama-Kit von rt-Diorama. Dies zeigt schon in der Grundanlage einen interessanten Gebäudeschnitt und erlaubt auf einem großen Vorplatz entsprechende Sanitätertransporte darzustellen. Die Dioramen von rt-Diorama bestehen aus schön gegossenen und gut verpackten Gipsgusstücken, die mit entsprechendem Montagekleber zusammen gesetzt werden. Da schon die Gipselemente ein gutes Gewicht darstellen, empfiehlt es sich als Basis eine Styrodurplatte darunter zu setzen und deren Rand mit Balsaholzleisten zu verkleiden.
Die einzelnen Baugruppen werden nun mit Grundierspray, am besten einem warmen Grauton gut eingesprüht, um den weiteren Farben eine gute, nicht so stark saugene Haftgrundlage zu bieten.
Wie auch bei Fahrzeugmodellen werden die Tiefen und Kanten mit Schwarz vorschattiert.
Im Bausatz sind lasercutted Teile für Tore und Fenster vorhanden, ich habe sie mit Grün und Weiß koloriert und entsprechend gealtert. Dann werden diese mit "Glas" versehen und eingesetzt. Die Passform ist verblüffend gut, meistens braucht man noch nicht einmal einem Klebstoff.
Um das Gebäude lebhaft zu halten, werden Pflaster und Steine mit verschieden Tönen akzentuiert und somit die Mauerstruktur betont. Mit sehr hellen Pigmente erfolgt eine Betonung der Fugen. Als zusätzliche Accessoires verwendete ich von MiniArt Lampen, Regenrinne- und rohr, eine kleine Bank etc. Dazu werden in den Gebäuden zwei Decken eingezogen, den dies kann man durchaus durch Fenster und Tore sehen. Wichtig ist es auch die Rückfront des Gebäudes zu schließen, um den Durchblick durch die Fenster zu verhindern. Accessoires wie Schilder und die großformatigen Rot-Kreuz-Kennzeichnung machen aus einem einfachen Gebäude das "Reservelazarett".
Die Einfahrt mit den geöffnetem Tor bietet einen schönen Platz für einen anliefernden Verwundetentransport. Der Baum kommt von einem polnischen Baumbauer und betont den kleinen Grüngürtel.
Als Krankentransport-Fahrzeuge kommt ein Steyr 1,5-Tonner mit Sanitätskoffer-Umbau und ein klassischer VW Kübelwagen mit Krankentragen zur Verwendung. Die Figuren entstammen zwei Dragon Figurensätzen und einem Warrior-Resinpärchen.
Die relativ große Anlage erlaubt so einen schönen Blick aus der Mäuseperspektive...
..oder der Vogelperspektive!
Der Kübelwagen kann zwei liegende Verwundete aufnehmen, natürlich nicht über weite Strecken, aber immerhin.
Der Steyr Krankenwagen ist ein Umbau auf Basis des Tamiya-Kits und wird ergänzt durch das schöne Resin-Pärchen.
Die Verwundeten werden schon vom "Chefarzt" erwartet...
..und dem erfahrenen Pflegepersonal.