Diorama "Am Niederrhein 1945": Anfang 1945 setzen die britischen und kanadische Streitkräfte zum Sprung über den Rhein an. In den kleinen und großen Städten in der Nähe von Emmerich sammeln sich gewaltige Mengen an Übersetzmaterial, Sturmbooten und Nachschubgütern, dazu 200.000 Mann für den Stoss ins Reich. Die Originalvorlage zeigt verlastete Sturmboote auf M19 Panzertransportern hier in dem kleinen Ort Grieth in der Nähe von Emnmerich.
Für die Umsetzung als Modell dient einmal für das M19-Gespann der Bausatz von Merit in 1:35. (Baubericht hier).
Als Grundlage für das Diorama werden vier Bausätze von RT-Diorama benötigt - drei zivile Häuser und ein Pflasterstraßen-Kit für die Dorfstraße. Die Häuser sind denen aus der Vorlage relativ ähnlich und haben drei unterschiedliche Strukturen. Auch hier sind zweigeschossige Häuser mit Giebel Bedingung. Sie sind schnell mit Balsaholz und Leim zusammen gesetzt. Die Passform ist wieder immer hervorragend. Für jedes Haus liegt zudem lasergeschnittene Fenster und Türen bei. Bei einem Probeaufbau kommt man bei der benötigten Grundplatte auf 60x44cm.
Der Probeaufbau ist in sofern wichtig, da man hier mit den Proportionen, den Fahrzeugen etc. probieren kann - ich habe den Aufbau dann nochmal mit zwei Bäumen für die andere Straßenseite umgestellt. So ergibt sich eine Häuserzeile entlang der Dorfstraße und im Vordergrund die Baumreihe, durch die man das Geschehen auf der Straße mitverfolgen kann.
Auch kann man in diesem Stadium verschiedene Perspektiven überprüfen und ggflls. noch ändern.
Zuerst ist die 65cm Pflasterstraße der Ortsmitte dran. Alle Gipsgüsse werden zuerst grundiert, um den Teilen die Saugfähigkeit zu nehmen, gleichzeitig erhöht sich auch die Festigkeit.
Doe Pflasterstraße wird Dunkelgrau gespritzt, danach mit zwei weiteren Farbtönen einzelne Steine farblich betont. Trockenbemalen mit hellem Grau bringt die Strukturen zum Vorschein und egalisiert die unterschiedlichen Farbtöne. Die Fahrspuren werden durch hellen Pigmentstaub dargestellt, dieser betont nochmal die Pflasterstruktur.
Das erste der drei Häuser von RT-Diorama ist ein Halbhaus, also hinten offen. Ergänzt wird der Bausatz mit Regenrinne von MiniArt. Die Rahmen sind in Decktan nur leicht deckend gespritzt. Dadurch bleiben dann die Lasercutstrukturen erhalten. Mit Schwammchipping werden die typischen Farbabplatzer an Türen und Rahmen nachempfunden.
Die Backsteinstruktur baut sich gut auf der schon vorhandenen beigen Grundierung auf, hier kann man die Ziegelstruktur mit dünnflüssigem Acrylbraun streichen und dann einzelne Ziegel mit Rotbraun betonen. Auch hier bringen zum Schluss helle Pigmente die Fugen zum Vorschein. Das Dach wird auch nicht deckend sondern mit dünnflüssigem Grau gestrichen. Dies geht mit den grundierten Gipsplatten prima, da sich die Farbe sofort in den Vertiefungen absetzt. Ein Finish mit verdünntem Braunschwarz aus der Spritzpistolen betont die Tiefen und die witterungsbedingten Ablaufspuren.
Haus Nummer zwei ist ein Eckhaus im Schatten des ersten Wohngebäudes. Es ist vornehmlich in grauem Stein gehalten um einen optischen Kontrast zum Nachbargebäude zu erzielen. Da es im Volumen sehr klein ist, bekommt es zeitgenössische Zimmeransichten hinter den Fenstern eingesetzt.
Ein typischer Anbau der das Wohngebäude als Stützmauer nutzt.
Bei mir werden die Fensterdurchblicke nicht nur mit Glas hinterklebt, sondern mit zeitgenössischen Wohnungsansichten hinterlegt, das sieht dann von hinten so aus: zwei Wohnungsbilder für Ober- und Erdgeschoss.
Gebäude Nummer drei ist ein größeres Haus mit angebauter Werkstatt. Der rote Backstein ist mit grauen, verblichenen Zierstreifen versehen. Diese werden zum Schluss mit einem breiten Pinsel trocken aufgetragen, sodaß die Ziegelstruktur erhalten bleibt. Wirkt dann gleich schon verwittert.
Halbgeöffnete Türen, ein paar Accessoires ergänzen den RT-Bausatz. Dazu zählen auch die Telegrapenleitungen, die man auf dem Ortsbild aus Grieth deutlich sieht. Die Lampen kommen erst bei der Schlussmontage auf dem Diorama an das Gebäude.
Der Probeaufbau zeigt die ganze Häuserzeile in einem rotbraunen Ton, jedes Haus hat so seine eigene Farbigkeit und individuelle Details.
Die originale Straßenzeile in Grieht nochmal aus einer anderen Perspektive zeigt die Änhlichkeit der Architektur und die im Vordergrund stehenden Bäume des Dorfplatzes.
Dem kommen wir jetzt langsam näher. Die Häuser bekommen noch einen Gehsteig rund um ihre Fundamente, sodaß der Bereich zur Straße hin geschlossen wird.
Die Grünflächen rund um die Häuser und Straße wird mit durchgefärbtem Gips bedeckt. Hier werden die Bäume, das Marienhäuschen und der Zaun eingedrückt. Anschließend Heki-Gras an den Randbereichen fixiert. Natürlich feine Erde schliesst anschließend die noch übrig gebliebene Bodenbereiche. Alles schön trocknen lassen, dann kann man mit der Airbrush Tiefen anlegen und mit Staubfarbe die Farben nivellieren.
Der Test mit Fahrzeugen und ein paar Figuren zeigt, ob die Perspektiven passen. Jetzt folgen noch die passenden Foguren rund um den M19 Transporter.
Das finale Diorama wird mit 10 Resinfigruen britischer Soldaten und Zivilisten ergänzt.
So ergibt sich eine recht realistische Szene auf dem kleinen Platz in Grieth 1945..
Schlüsselszene ist der kleine Junge mit Hund, der die marschbereiten Briten beobachtet.
..mit großen staunenden Augen.
Auch hier kann man im Diorama schön "herumwandern" und neue Ansichten entdecken. Viel Spass!