"Notlandung!" - Das Wrack der Me 109 E.
In einem 1:32er Diorama entsteht die Szene einer notgelandeten Me 109E, die dabei schön fotogen halb in einem Seeufer versinken soll.
Rund 35 000 Messerschmitt Bf 109 aller Bauarten wurden produziert. Die Variante Messerschmitt Bf 109 E war die erste Ausführung der Bf 109, die nicht nur in großem Umfang an die Jagdeinheiten der Luftwaffe, sondern auch an ausländische Streitkräfte geliefert wurde. Nach zehn Bf 109 der Vorserienversion E-0, der ersten Großserienvariante E-1 und der nicht gebauten E-2 wurde die strukturell verstärkte E-3 als Standard-Jagdflugzeug der Luftwaffe 1940/41 die meistgebaute Variante der „Emil“. Die Bewaffnung der E-3 wurde durch den Einbau zweier 20-mm-„MG FF“-Bordkanonen in den Flügeln mit je 60 Schuss, zusätzlich zu den beiden MG 17 (7,92 mm), wesentlich verbessert. Denn das MG FF/M (ab E-4) konnte auch die gefürchtete sogenannte Minenmunition verschießen.
Dargestellt werden soll eine Maschine von Helmut Wick des JG 2 in Frankreich 1940. Er fiel bei einem Luftkampf über dem Ärmelkanal in der Schlacht um England.
Als Basisbausatz dient das hervorragende Modell von Dragon in 1:32. Hier wird mit der Cockpitzelle begonnen. Für die Sitzgurte stehen wunderschöne Ättzeil zur Verfügung.
Die Baugruppe umfasst nebem dem eigentlichen Cockpit auch die davor aufgesetzten 7,92mm-MGs und den Schott zum Motorraum.
Dazu kommt als zweite Baugruppe der Motor der E-4 mit dem noch eckigen Ansaugschacht und den etwas anderes gestalteten Motoraufhängungen. Hier wird auch gleich ein Teil der unteren Verkleidung zusammen mit dem Abgaskrümmern angebaut. Für die Dioramaszene ist das perfekt, kann man doch einen leichten Knick und Abbruch der Motoreinheit darstellen und die Haube leicht versetzt auflegen, sodaß man einen Teil des schönen Motors sichtbar lässt.
Dazu kommen Luftschraube und die beiden Rumpfteile. Eines der beiden Rumpfteile bekommt in dieser Phase auch eine Reihe von Einschusslöchern, damit die erzwungene Notlandung nachvollziehbar wird. Hier sind für eine E-4 die Handräder für das Trimmen mit dem Kettenantrieb an der Seitenwand platziert.
Die fertigen Rohbauten umfassen neben den schon abgeklebten Cockpitkanzeln die beiden Tragflächen mit ihren Radschächten und 20mm Bordkanonen in den Flügeln. Die Fahrwerke können alle so schon angelegt werden. Sie kommen nach dem Kolorieren problemlos in die Schächte in eingeklappter Stellung.
Auch den Zusatztank nehmen wir mit ins Diorama - er findet sich dann irgendwo im Gelände.
Baugruppen mit Ätzteilen und Resineinsätzen werden nun grundiert und alle Innenbaugruppen nun koloriert.
Innen ist das Cockpit in einem Dunkelgrau gehalten. Hier können die Instrumente, die Sitzgurte, MGs und Details an den Seitenwänden koloriert werden.
Die offenen Sitzgurte zeigen an, das der Pilot die Maschine nach der Notlandung verlassen konnte.
Die Luftschrauben können nun für eine Notlandung typischerweise verbogen werden. Metallspuren an ihren Knickstellen zeigen die Wucht des Aufpralls. Der Motor ist nun koloriert und wird erst mit der gelb eingefärbten Unterseite des Rumpfes final am Rumpf fixiert. So kann man später in Diorama die Wirkung steuern.
Auch wenn man später von der Unterseite nichts mehr sieht, werden die Radsätze ebenfalls koloriert und können schon in eingefahrenem Zustand im Rumpf verklebt werden.
Für eine Me 109 E der Luftschlacht um England kommt auf die Tragflügel die Splintertarnung aus einem Dunkelgrün und dem Grauviolett- Der Rumpf wird mit weicher Mäandertarnung am Übergang nach unten gezeichnet.
Hier vor der Schlussmontage sind alle großen Baugruppen koloriert zusammen.
Deutliche Spuren von der Notlannung zieren die Flügelvorderkanten. Die Motorabdeckungen werden dann halb gelöst und abgesprengt erst im Diorama eingesetzt. So bleibt der Blick auf das Innenleben erhalten.
Ein paar heraushängende Kabel machen die Beschädigungen durch die harte Landung deutlich. Unterhalb des Cockpiteinstiegs das Emblem des Richthofen-Geschwaders.
Die Cockpitverglasung folgt jetzt bei der Schlussmontage, natürlich die Einstiegsluke nach außen geklappt. Auch auf den tragflächen die Abriebspuren im Bereich des Einstiegs.
Im nächsten Schritt wird eine 30x30cm große Acrylglaswanne aus 3mm Zuschnitt geklebt. Hierein folgt eine zweilagige Styrodureinlage, die Flussboden und Böschung später bilden. Eine Vertiefung gibt den zukünftigen Platz des Modells vor. So kann man jetzt prüfen, wie weit das Modell später im Giessharz bedeckt ist. In diesem Fall verschwindet der Motor und eine Tragfläche unter der Wasseroberfläche. Passt das alles wird nun die Wanne mit transparentem Silikon abgedichtet.
Das Gelände wird mit durchgefärbten Gips modelliert und mit Steinen und Pflanzen ausgestattet. Mit Licht- und Schatten-Airbrushen kommt Tiefe ins Diorama. Ein Baum und eine Figur dazu folgt erst als letzten Schritt, jetzt wird erst der Wasserbereich mit Giessharz gefüllt.
Das Wrack der Me 109E taucht dann in 3cm hohes "Wasser" ein und hat einen schönen Durchblick auf Wrackteile und Flussuntergrund.
Dazu ist jetzt ein französischer Gendarm als Größenvergleichsfigur gekommen, der zeitgerecht Sinn macht. Und als Twinkle-in-the-eye die Gans die mutig auf die notgelandete Maschine zuschwimmt.
Ein Styrodurrahmen schliesst die Dioramabase optisch ab.
Das Diorama erlaubt es nun unter die "Oberfläche" zu tauchen und macht die Szene erlebbar. Viele Details wie das schwimmende Blätterlaub und die kleine Wellen kommen zum Schluss dazu.
Baum, Figur etc. sind für den Versand dann abnehmbar und werden dann nur noch auf das Diorama wieder festgesteckt.
Durch die abgesprengten Wrackteile ist das schöne Innenleben offen gelegt.
Die kleine Story in der Story...mein lieber Schwan!
Die Einschusslöcher im Rumpf und Leitwerk lassen den Grund für die Notlandung erahnen.