Die Messerschmitt Me 410 (Suggestivname: Hornisse) war ein von der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg eingesetztes zweisitziges zweimotoriges Kampfflugzeug der Klasse Zerstörer.
Ab 1937 begannen die Entwicklungsarbeiten bei Messerschmitt, um ein Nachfolgemuster für die Bf (Me) 110 zu schaffen. Dieses als Me 210 bezeichnete Flugzeug gelangte ab Anfang 1941 zur Auslieferung.
Es stellte sich jedoch bald heraus, dass das Modell zum Überziehen und Trudeln neigte, was eine Reihe schwerer Flugunfälle nach sich zog. Im März 1942 wurde deshalb nach 261 Exemplaren ein Produktionsverbot erlassen. Bis zum Produktionsstopp wurden dann insgesamt 325 Flugzeuge gebaut. Das Reichsluftfahrtministerium hatte noch vor dem Beginn der eigentlichen Flugerprobung einen Serienauftrag über 1000 Maschinen erteilt, weshalb sich noch 370 Me 210 in der Bauphase befanden und für 800 weitere das Material und die Ausrüstung bereitstanden. Um die Flugeigenschaften der Maschine zu verbessern und die vorhandenen Baugruppen nutzen zu können, wurde der Rumpf verlängert, automatische Vorflügel sowie ein durchlaufender Holm in die Tragflächen eingebaut und die nunmehr als Me 410 bezeichnete Maschine mit Motoren des Typs DB 603 A ausgerüstet. Die Streckung des Rumpfes entsprach der Länge des ursprünglichen Entwurfes. Die Rumpflänge der Me 210 war aus Gründen der Materialeinsparung während der Entwicklung gekürzt worden.
Die ersten 460 Flugzeuge (ohne Prototypen) entstanden aus Me-210-Baugruppen und wurden ab Januar 1943 ausgeliefert. Im November 1943 wurde die Serienfertigung der Me 410 A-3, im Januar 1944 der Neubau der Me 410 A-1/U2 und im Februar 1944 der Neubau der A-1 aufgenommen. Da die Augsburger Messerschmitt-Fabrik mit der Fertigung ausgelastet war, wurde ein Teil der Produktion ab Frühjahr 1944 an Dornier München abgegeben (Lieferung von 20 Me 410 A-1, 61 B-1-, 87 B-2- und 111 B-2/U4).
Als zweite Hauptversion erschien 1944 die Me 410 B mit zwei 13-mm-MGs 131 statt der beiden 7,92-mm-MG 17 im Bug. Die Entwicklung des eigentlich für die B-Serie geplanten Hochleistungsmotors DB 603 G wurde 1944 eingestellt, so dass nur die schon in der A-Serie verwendeten DB 603 A bzw. der mit einem besseren Höhenlader ausgestattete DB 603 AA zum Einsatz kamen.
Im August 1944 wurde die Produktionseinstellung der Me 410 beschlossen. Insgesamt wurden bis September 1944 in etwa zehn Baureihen 1189 Hornissen mit verschiedenen Waffenkonfigurationen hergestellt. Eingesetzt wurde die Me 410 unter anderem über See zur Verminung englischer Fahrwasser, zur Bombardierung der englischen Südküste, zur Abwehr der alliierten Bomberverbände (wo sie trotz einiger Erfolge hohe Verluste erlitt) sowie als Aufklärer. Sie konnte die Bf 110, deren Nachfolgemodell sie war, nie vollständig ersetzen, weshalb die Bf 110 auch bis zum Kriegsende als Nachtjäger im Einsatz blieb.
Vielfach wird auch von einer als Nachtjäger produzierten Variante der Me 410 berichtet. Diese Berichte beruhen vermutlich auf einer falschen Identifizierung eines Aufklärers mit Seezielradar vom Typ FuG 200 Hohentwiel bzw. dem Einsatz einiger Me 410 bei Nachtjagdverbänden, die zur Bombardierung bei Nacht eingesetzt wurden.
Im Auftrag wird die ME 410 in 1:32 mit dem anspruchsvollen Kit von HPH umgesetzt, ein Mischbausatz aus Resin, Metall und Plastikteilen. Im ersten Bauabschnitt werden die beiden Sitzplätze für Pilot und Funker aufgebaut. Prompt ein typisches Kleinserien-Problem, die Rückwand für die Pilotenwanne fehlt. Das kann schon mal passieren in kleinen Firmen, wenn nicht ein zweiter Mitarbeiter kontrolliert. Also scratch selber bauen. Alle Gravuren für die Armaturen werden abgeschliffen, den im Bausatz sind bedruckte Armaturenpaneels von Eduard mit dabei.
Setzt man übrigens den Sitz des Funkers auf den dafür vorgesehe Stütze durchstösst der Sitz das Kabinendach, also kürzen.
Bei den Rumpfhälften müssen die Klappen der Waffenwanne unterm Piloten herausgetrennt werden, wenn man diese geöffnet darstellen will. Ferner sind auch die nach hinten gerichteten vom Funker gesteuerten MG-Einrichtungen an die Rumpfhälften einzusetzen. Hier gleich das nächste Problem, die MG-Teile sind zwar schön gegossen, passen aber nicht in die Außenbehälter. Auch die Schotten für das hintere Stützrad müssen hier schon eingesetzt werden.
Die Innenräume werden in einem Graugrün gespritzt, Details bemalt und die Eduard-Paneels eingesetzt. Dier Zuordnung der Instrumentenbretter ist übrigens in der Bauanleitung dann vergessen worden, hier ist es gut das andere Modellbauer das Modell schon gebaut haben und dies dokumentiert haben.
Die blauen Zuleitungen sind schön gegossen und so ist auch die Funkerwanne gut gefüllt mit Instrumenten.
Beide Sitze erhalten Gurte, ebenfalls von Eduard mit im Kit.
Cockpits, Innenwände und die Klappen des Waffenschachtes sind gespritzt und trockenbemalt. Nun können die Hälften geschlossen werden.
Die Rumpfhälften können nun geschlossen werden. Hinter dem Funkersitz wird von unten der Rumpftank eingebaut. Auch das Leitwerk kann aufgebaut werden. Alle Nähte müssen typischweise für Resinteile verspachtelt werden, gerade die großen Rumpfteile haben natürlich etwas Verzug.
Die engen Sitzöffnungen der ME 410, vorne am Bug die Öffnung für die Frontscheibe, die besonders wichtig für Bodenangriffe war.
Nun können die Tragflächen montiert und an den Rumpf angesetzt werden. Bei so großen Resinteilen kommt es automatisch von leichten Unpässlichkeiten. Hier hilft nur mit Sekundenkleber auf einer Seite beginnen und Stück für Stück die Klebekanten aufeinander ziehen. Auch die Motorgondeln kämpfen mit Ungenauigkeiten, hier muss praktisch jeder Ansatz verspachtelt werden.
Die Motorgondeln sind für jede Seite spiegelverkehrt. Die Öffnungen für das Fahrwerk sind relativ klein, da nur für das Ein- und Ausfahren die hinteren Klappen ausgefahren werden.
Die Lufteinlassöffnungen und Kühleröffnungen werden mit Ätzteilen ausgestaltet.
Der offene Waffenschacht mit den 30mm und 13mm Kanonen, deren Rohre als Messingrohre ausgeführt sind, ist geprägt von vielen schönen Details.
Die Räder mit den Fahrgestellen haben sinnigerweise in Resin eingegossene Metallstützen, das Modell ist schon jetzt recht schwer, ohne das stabile Fahrwerk würde die filigranen Stützen dies nicht verkraften. Ergänzt werden müssen die Bremsleitungen, die im Kit fehlen.
Spinner und Propellerblätter werden in einer Baugruppe zusammen gesetzt, was Stabilität ergibt, selbst wenn man dann hinterher wieder abkleben muss. Die Spinner sitzen mittels zentraler Naben beweglich auf den Gondeln und sind abnehmbar.
Die beiden 21cm-Werfersätze die alternativ zu Zusatztanks an den Flügeln montiert werden, bestehen aus Messing, Metall und Plastikteilen. Für die feinen Auslassöffnungen der Geschosse sind feine Ätzteile vorgesehen.
Die Unterseite wird nach dem Grundieren in RLM-Hellblau gespritzt und mit einem ersten Washing versehen. Das weiße Rumpfband wird extra gespritzt und für die weiteren Arbeitsgängen abgeklebt. Radkästen und der Waffenschacht können nun bemalt und gealtert werden.
Die Bewaffnung mit den Magazinen setzt sich nun vor der Umgebung ab. Ein paar Farbtupfer bilden Gasflaschen und Kabel.
Die Oberseite wird als Basis aus drei RLM-Tarnfarben und einer Splintertarnung angelegt. Darüber erfolgt eine Mäander-Tarnung freihand aus zwei Farbtönen. Preshading und Postshading betonen die einzelnen Segmente. Zum Schluss gibt es einen glänzenden Klarlacküberzug als Basis für die Decals.
Die Decals von HPH sind von hervorragender Qualität, sie haften sehr gut auf einem glatten Klarlackuntergrund. nach dem Durchtrocknen können dann Unter- und Oberseite mit einem Mattlack überzogen werden. Die Decals für die Spinnerspiralen sind nicht im Bausatz, hier muss die hauseigenen Reservenkiste herhalten.
Das fertige Modell einer ME 410 mit 21cm Werferrohren und Kanonenbewaffung zeigt die fortschrittliche Technik, die in der späten ME 410 steckt. Leider entpuppt sich der Resinbausatz auch bei der Schlussmontage als problematisch, HPH gibt zwar wieder schön gegossene Glasteile in den Bausatz, die sind aber dann, teilweise zu gross. Das Modell ist relativ schwer, steht aber ganz stabil auf seinen Metallbeinen, aber viele Anbauteile wie die Gewichtsausgleicher an den Klappen oder die Funkrahmen unterm Rumpf sind als dünne Ätzteile ausgeführt, was zu wenig Volumen führt.
Die "bösen Zeichen" sind serienmässig im Kit, was einen wundert, das dann das Paket so nach Deutschland kommt. Aber eben authentisch.
Das Fahrwerk ist auch im Original so angeordnet und wird bausatzseitg durch die Fassung vorgegeben.
Der Blick von oben zeigt das Mäandermuster über der vorherigen Standardtarnung und die weissen Begrenzungslinien auf den Tragflächen.
Die Cockpitkanzeln sind beide geöffnet und müssen für einen Versand wieder abgenommen werden. Aber die große Glaskanzel bietet natürlich einen schönen Blick in das detaillierte Cockpit.
Der vordere Waffenschacht, der bei den Jaboversionen auch Bomben aufnahm ist hier geöffnet. Der Einbau der Glaspartie im Bug entpuppt sich nochmal als Geduldspiel, hier sind die Resinrumpfhälften im Zusammenbau sehr ungenau und es muss viel angepasst werden. Na, dann geht es mal in die Bildergalerie, viel Spass.