Im Januar 1939 wurde die Produktion der Bf 109 auf die neue Version E-1 umgestellt. Nachdem sich der weniger zuverlässige Vergasermotor DB 600 als Enttäuschung herausgestellt hatte, kam bei der E-1 der leistungsfähigere Einspritzmotor DB 601 zum Einbau, damals einer der weltweit modernsten Flugmotoren überhaupt. Erprobt in den Prototypen V14 und V15, lieferte der mit einer Benzindirekteinspritzung von Bosch ausgestattete DB 601 A-1 eine Startleistung von etwa 990 PS. Ab Frühjahr 1939 ersetzte die Bf 109 E-1 die älteren B- und C-Modelle. Die Umstellung war im Herbst 1939 abgeschlossen.
Äußerlich zeichnete sich die „Emil“ durch eine völlig überarbeitete Motorabdeckung aus. Der charakteristische Kinnkühler wurde stark verkleinert und beherbergte nunmehr nur noch den Ölkühler. Die beiden Kühler für das Glykol-Wasser-Gemisch wurden in flachen Gehäusen unterhalb der Tragflächen untergebracht. Insgesamt verbesserte sich dadurch die aerodynamische Linienführung, was zusammen mit dem stärkeren Motor zu einem sprunghaften Leistungsanstieg führte.
War die E-1 zunächst noch mit der gleichen Bewaffnung ausgestattet wie ihre Vorgänger (4 × 7,92-mm-MG 17), gelang es bei der Bf 109 E-3, die Ende 1939 zum Einsatz kam, schließlich, diese durch den Einbau von tragflächenmontierten Maschinenkanonen erheblich zu verstärken. Der Versuch, eine zentrale Kanone hinter dem Motor zu installieren, war zuvor mit der Version E-2 erneut fehlgeschlagen. Bei den Tragflächenkanonen handelte es sich um Waffen des Typs 20 mm MG FF, die aus der Schweizer 20-mm-Kanone der Maschinenfabrik Oerlikon abgeleitet worden war. Die Waffen schossen unsynchronisiert außerhalb des Propellerkreises und wurden durch ein Trommelmagazin mit 60 Schuss je Kanone bevorratet. Dies war vergleichsweise wenig und gerade ausreichend für etwa sieben Sekunden Dauerfeuer. Zudem hatte die Kanone mit ihrem kurzen Lauf eine schlechtere Ballistik aufzuweisen als die Maschinengewehre MG 17. Diese Nachteile wurden durch die Verfügbarkeit von Sprengmunition und ab der E-4 auch hochwirksamer Minenmunition mit Zerlegerzünder wieder ausgeglichen.
Im Auftrag wird ein einfaches Modell im Grossmasstab 1:18 von Hobbyboss der E-Version umgesetzt. Einfach heisst hier grobe Details, einfach Bauweise, aber eben schön gross.
Begonnen wird mit dem Cockpit, hier gibt es zwar Decals für die Armaturen, jedoch sind die erhaben gegossenen Instrumentenpanels ganz gut und mit Bemalung viel besser darszustellen. Richtige Gurte fehlen, jedoch, wenn man hier anfängt nachzubesseren, passen viele andere Bausatzmerkmale nicht dazu.
Die Cockpiteinheit kann stabil in der Rumpfhälfte verankert werden. Bei der Größe der Teile hat sich Hobbyboss sinnvollerweise dafür entschieden, die großen Baugruppen zusätzlich mit Schrauben auszustatten. Dazu zählt auch die Fahrwerksaufhängung.
Am Rumpf selber müssen die Schraubverbindung von außen mit Pfropfen verschlossen und verspachtelt werden.
Die recht einfachen Baugruppen werden anschließend komplett grundiert. Hier kann man Flügelholm und Rumpf ruhig für die Lackierung getrennt halten, er passt ganz gut zusammen udn wird final sowieso miteinander verschraubt.
Vor der Schlussmontage: Rumpf und Tragflächen werden getrennt koloiert, so kann man am besten die Splintertarnung von der weichen Rumpftarnung trennen. Zuerst werden die gelben Bug und Heckflächen lackiert, abgeklebt und die Tarnverläufe folgen. Für alle Flächen folgt ein Postshading zur Betonung der Fugen, die hier an diesem Modell leider wie gewaltige Gräben angelegt wurden (die Vermutung liegt nah, das man ein kleineres Modell einfach hochskaliert hat).
Über eine Schicht glänzenden Klarlack können die großen Decals aufgebracht werden, sie sind schön dünn und schmiegen sich gut in die Fugen, neigen aber dann auch zum schnellen Reissen.
Rumpf- und Flächenunterseite sind in Hellblau gespritzt und werden dann gealtert. Für die vier MGs (zwei davon kann man an der Mündung aufbohren) ergeben sich Rauchspuren an Rumpf und Flächen.
Das fertige Modell bekommt dann in einer "Umgebung" dann doch einen relativ "echten" Charakter. Bei der Schlussmontage gibt es keine Probleme, manch ein Bauteil wird nur eingeklickt und sitzt. Die Haube ist beweglich, das Fahrwerk einklappbar.
Von oben sieht man bei den frühen Me 109 die unterschiedlichen Tarnmuster zwischen Flächen und Rumpf am besten. das Modell hat die Kennung und Maskottchen einer Maschine des Kommondore Galland.
Hoheitszeichen und Abschussmarkierungen an der Heckflosse, das Hoheitszeichen ist ein Tribut an die historische Replik.
Um 1940 waren die Balkenkreuze auf Rumpf und Flächen noch relativ gross, was sich bekanntlich später mit schwindender Luftüberlegenheit dann änderte.
Gummibereifte Räder, dazwischen der Zusatztank. Intensive Russpuren rund um die Auslassöffnugnen des DB-Motors 601.
Guter Einblick ins Cockpit mit den Armaturen.
Abriebspuren der Mechaniker auf den Tragflächen rund um den Einstieg.
Ein schönes Projekt nun fertig für den Abflug!