Dornier „Wal“ ist die Bezeichnung der erfolgreichsten Flugboot-Baureihe von Dornier. Die Geschichte der Dornier-Wal-Baureihe beginnt mit der einzigen Dornier Do Gs I, deren kurze Karriere die Probleme des deutschen Flugzeugbaus durch den Versailler Vertrag aufzeigt.

Die eigentliche Wal-Baureihe Dornier Do J wurde wegen der Beschränkungen des Versailler Vertrags bei der eigens von Dornier 1921 gegründeten CMASA – Costruzioni Meccaniche Aeronautiche S. A. in Marina di Pisa gebaut. Anfangs waren ein Fünftel des dortigen Personals Deutsche. Dort wurden vor allem militärische und zivile Ausführungen mit zum Teil uneinheitlicher Typenbezeichnung gebaut.

Der jugoslawische Staat beschaffte für seine Marine einen Do J „Wal“, ausgerüstet mit zwei BMW VI-Triebwerken (Wnr. 78). Er trug die Dienstnummer 200 und blieb ein Einzelstück – alle anderen „Wale“der jugoslawischen Marine waren Maschinen des verbesserten Typs Do J II.

Für einen Sammler wird ein Modell der "200" erstellt im Masstab 1:72. Als Basisbausatz dient dazu der schon in die Jahre gekommen Spritzgussbausatz von Amodel. Mit feinen MGs aus Resin und entsprechenden jugoslawischen Hoheitszeichen kann man die 200 gut bauen, hier muss man aus dem Bausatz die zweiblättigen Lutschrauben mit dem größeren Durchmesser für vorne und hinten nehmen.

Der Bausatz ist ein typischer osteuropäischer Bausatz aus dickem groben Plastik, das in allen Teilen versäubern und Anpassung braucht.

Begonnen wird mit der Inneneinrichtung, die aus den Spanten, dem zweisitzigen Cockpit, den beiden MG-Ständen und den im Schwimmkörper eingebauten Tanks besteht.

Der Rumpf kann nun geschlossen werden, was mit viel Geduld und Stück für Stück verkleben nur mühsam gelingt. Trotzdem bleiben Spalten, die verspachtelt werden müssen. Von der Inneneinrichtung sieht man später kaum etwas.

Jetzt kommen die Schwimmer unten an den Rumpf und das Leitwerk kann ebenso verklebt werden. Macht man das vor dem Lackieren hat man so größte Festigkeit mit Plastik auf Plastik.

Dementsprechend bringe ich hier auch die Streben für die Tragfläche am Rumpf an und lasse sie gut aushärten.

Die große Tragfläche mit dem mittig eingesetzten Motor zeigt auch hier ihre Passschwächen. Die Ruder werden in der Tragfläche ausgeschnitten und neu eingesetzt.

Auch die die großen Holzräder und das hölzerne kleine Heckgestell für die Bewegung auf dem Trockenen sind im Kit enthalten und können vorgebaut werden.

Das Modell hat drei Farbebenen, die man vor dem Zusammenbau der Baugruppen berücksichtigen muss. Unterboden in Mattschwarz, Rumpfoberseite in Mittelseegrau und die Tragflächen in einem Hellgrau.

Dazu kommen die farbenfrohen Nationalzeichen, die großflächig auf den Tragflächen mit extra gedruckten Decals aufgebracht werden. Die Trikolore auf dem Seitenleitwerk dagegen wird mittels Airbrush gespritzt.

Für die Anlandungsszene werden die hölzernen Räder und Stützwagen entsprechend gestaltet. Hier sind die Standflächen natürlich mit Metallbändern eingefasst.

Auf den Tragflächen die hochgestellten Bremsklappen. Auch die Luftschrauben selber sind aus Holz mit Metallnabe. Maschinennummer der späteren "200" mit Grotesktypo am Rumpf.

Die beiden gegenläufigen Luftschrauben mit jeweils eigenem Motor in der Gondel. Vorne und hinten sind in den MG-Ständen feine Vickers-MG als 3-D-Druck aufgebaut.

Hier sieht man gut die großen Holzräder, die der Wasserlassung und Anladung im Küstenstützpunkt dienen.

Eine passende Diorambase braucht bei der Größe des Modells 30x40cm Fläche, um eine entsprechende Anlandungsstelle darzustellen. Hier finden dann passende Marinefiguren und zwei zeitgenössische Traktoren als Zugmittel für den Trailer Platz.

In diesem kleinen Masstab wird das Glas der Basis von hinten mit Seefarben wolkig koloriert und dann der steinernde Landbereich diagonal eingepasst. Die Wellen am Ufer und rund um den Bugbereich der Wal wird wieder mit transparenten Silikon aufgetupft und dann entsprechender Wasserbewegung geformt.

Die Grundfläche ist somit genau 50% in Wasser und Anladungsbreich getrennt.

Die "Wal" wird zu Wasser gelassen.

Natürlich müssen die Wasserbewegungen anlaog dem kleinen Masstab sein.

Die großen Holzräder schwammen wohl nach dem Lösen vom Flugzeugrumpf auf.

Die beiden Traktoren in 1:72 kommen von einem Tabletop-Label und sind 3-D-Drucke. Die Marinefiguren sind KUK Figuren von Berliner Zinnfiguren als feine Resingüsse.

Mit ihren gegenläufig laufen den Motoren als Zug- und Druckantrieb und hoch über der Wasseroberfläche eine typische Dornier der 30er Jahre.

Hintrer dem vorderen MG-Stand sind die beiden Piloten nur durch ein Windschild geschützt.

Zwei unterschiedlich farbige Traktoren bieten hier etwas gealtert einen schönen Größenvergleich zur Wal.

Auch eine der Figuren macht sich am Heck-MG Stand als Größenangabe gut.

Insgesamt ein sehr seltenes und schwieriges Modell aber in den jugoslawischen Farben sicher eine Rarität.