Die Caudron CR.714 (bzw. Caudron-Renault CR.714) war ein französisches einmotoriges, einsitziges Jagdflugzeug aus dem Jahre 1938. Das Flugzeug trug auch den Beinamen „Cyclone“.

Die Serienproduktion begann im Sommer 1939, verzögerte sich aber durch Probleme mit dem Renault-Motor. Zudem zeigten sich schon bei den ersten Serienmaschinen Probleme der Konstruktion. Die CR.714 hatte mit voller Ausrüstung große Schwierigkeiten, schnell genug Höhe zu gewinnen, zudem wurde die aus vier 7,5-mm-MGs bestehende Bewaffnung als zu schwach angesehen. Daher kappte die Armée de l’air nach der Fertigstellung des 90. Exemplars ihren Auftrag und gab der mehr versprechenden Arsenal VG-33 den Vorrang. Die erworbenen Flugzeuge wurden für untauglich erklärt und sollten schließlich veräußert werden. Tatsächlich gelang es schon bald, etwa 50 Maschinen Finnland zukommen zu lassen. Fünf Stück wurden vor dem Ende der Schlacht um Frankreich dorthin geliefert, kamen allerdings niemals zum Einsatz, weil dies unter finnischen Bedingungen für zu gefährlich gehalten wurde.

Im Masstab 1:32 wird der kleine französische Jäger in der finnischen Version von dem Label Azur angeboten. Ein osteuropäisches Produkt aus weichem Plastikguss mit einer kleinen Ätzteilplatine. Gütigerweise hat man dazu noch einige Kleinteile aus Resin beigefügt, die insbesondern die Armaturen und den Steuerknüppel, sowie die sehr feinen Flügel-MGs beinhaltet. Auspuffkrümmer und ein vorderes Schott sind ebenfalls als Resinguss beigefügt. Man hat also mit drei Materialien zutun.

Dazu hat der Auftraggeber ein Maskenset für die großformatigen transparenten Kanzelteile beigegeben, die auch das Abkleben von Innen ermöglichen.

Man sieht das die Passform nur mäßig ausfällt, die Übergänge am Rumpf und zu den Tragflächen müssen sanft verspachtelt werden. Hier sind gut die MG-Schächte neben den Radschächten zu sehen, in denen die feinen Resin-MGs stecken, also Vorsicht beim Lackieren!

Die Masse der Resin- und Ätzteile verschwinden im Cockpit. Hier werden auch schon die Sitzgurte eingeklebt. So erreicht man besten halt für alle Materialien und die Details sind durch die große Einstiegsöffnung gut zu erreichen.

Neben einer hellblauen Unterseite wird die finnischen Caudron auf einem Blaugrau mit grünen und braunroten Tarnstreifen abgetarnt. Darauf strahlen die finnischen Hoheitsabzeichen umso mehr.

Das Originalflugzeug und auch das Modell steht auf einem äußerst filigran angelegten Fahrwerk, was vielleicht relativ leicht war, aber sicher nicht ganz ohne Bruchgefahr. Also muss man das Modell auch mit Vorsicht handhaben, hier wäre ein Metallfahrwerk die bessere, aber eben die teuerere Lösung gewesen.

Die ungewöhnliche Formgebung mit dem weiten Überhang des Motors vorne und dem extrem weit hinten sitzenden Cockpit machte jeden Start und Landung zu einem Blindflug - man sah nichts nach vorne.

Auf eine Alterung wurde weitgehenst verzichtet, die Maschinen waren ja kaum im Frontdienst.

Die Unterseite hat natürlich im Bereich der Fugen und der MGs ihre Abdunkelungen, auch gehen hier deutliche Russpuren aus den Krümmern nach hinten am Rumpf entlang.

Die Cockpitkanzel in der Mitte ist nur lose aufgelegt, damit man das Cockpit nach wie vor anschauen kann. Das mittlere Cockpitglas passt zudem rein rechnerisch nicht zwischen Vorder- und Rückkanzel.

Der schwarze Trittstreifen links nebem dem Einstieg wird mit einem Streifen schwarzen Decal gesetzt. Insgesamt sind die Azur-Decals wohl altersbedingt leicht reissfähig. Sie müssen daher mit einer Mattklarlackschicht geschützt werden.

Insgesamt ein sehr seltenes Modell, aber eben ein typisches Ostprodukt mit Passschwierigkeiten und zu schmalbrüstigem Fahrwerk.