Die Arado Ar 196 war ein deutsches See-Mehrzweckflugzeug der Arado Flugzeugwerke. Als einmotoriger Tiefdecker mit Schwimmern konzipiert, entwickelte sich das Baumuster zum Standard-Katapult-Bordflugzeug der Großkampfschiffe und bedeutendsten Schwimmerflugzeug Deutschlands im Zweiten Weltkrieg. Hauptsächlich als Bordflugzeug eingesetzt, wurde es ferner als Aufklärer und U-Bootjäger verwendet. Im August 1944 wurden die letzten Ar 196 an die Luftwaffe geliefert.
An das Ausland gelieferte und von Kriegsgegnern erbeutete Maschinen flogen in der bulgarischen, norwegischen, finnischen, rumänischen und sowjetischen Luftwaffe. Einige wenige Maschinen der Ar 196 waren noch in den 1950er-Jahren in Rumänien und der Sowjetunion im Einsatz.
Im Auftrag für ein Schiffsgroßmodell in 1:35 werden zwei Arado 196 in 1:32 gebaut - jeweils mit und ohne angelegte Flügel. Basis sind hier wie gewohnt der Bausatz von Revell, der ja schon eine Rarität ist und manchmal horrende Second-hand-Preise anstrebt.
Begonnen wird mit dem selbstragenden Rumpfgerüst, indem die beiden Sitze, Tanks, Funkgeräte etc. montiert sind. Ich bevorzuge, diese Baugruppe komplett so fertigzustellen, den die Stabilität der Baugruppe ist für den Festigkeit des grazilen Modells später wichtig. Also daher alle Teile so erst verkleben, denn an die einzelnen Details kommt nach dem Airbrushgrundfarbton überall manuell heran. Für die beiden Versionen gibt es hier keinen Unterschied in den Baugruppen.
Die Rumpfhälften bekommen bei angeklappten Tragflächen ebenso Fülladapter für die nicht genutzt Steckverbindungen. Also die Versionen nicht verwechseln, wenn es hinterher passen soll.
Die Tragflächen haben dagegen bei der Montage gravierende Unterschiede, je nachdem ob sie ausgeklappt oder angelegt, dargestellt werden. Hier hat man Einblick auf die Innenflächen zum Rumpf und die Rumpfaufhängung mit den stabilen Plastikstiften ist deutlich anders. Auch können für beide Versionen schon Ruder und die Bombenaufhängungen angebracht werden. Die Ausgleichsgewichte kommen erst bei der Schlussmontage an die Flächen.
Höhen- und Seitenruder können ebenso schon montiert werden.
Die Schwimmer sind mit jeweils 30 Gramm Bleigewicht vorne in der Spitze versehen, damit das Modell auf dem beigefügten Ständer (oder später auf dem Katapult) nicht hecklastig ist. Die Ruder hinten werden für die Katapultdarstellung im hochgeklappten Zustand übernommen.
Auch die Schwimmerstreben kann man vorbereiten, dazu zählen auch die Aufstiegsleitern vorn.
Die Zylinder des Triebwerks sind ringförmig um die Propellernabe angeordnet. Die entsprechenden Abgasleitungen sind nach hinten ausgeführt. Mit vorbereitet sind hier die Motorabdeckungen rund um das Triebwerk, diese brauchen mit ihren Halterungen eine gut stabile und gut durchgetrockene Verbindung. Nach dem Kolorieren also hier die Klebestellen wieder von etwaige Farbe befreien.
Die rückwärtigen 7,92mm-MGs mit ihren charakteristischen Hülsensäcken und die 50kg-Bomben sind ebenso fertig montiert. Auch hier ist so eine Baugruppe gut durchgetrocknet später stabil und bruchsicher.
Erster Farbstep ist das Kolorieren von Luftschraube und Spinner, sie werden grundlackiert und können dann gealtert werden.
Die Motoren werden mit einem Altalu gespritzt und dann Details mit Bronzefarbe, Rostbraun und blauen Ventilköpfen betont.
Die Zellen werden nun im Detail koloriert und anschließend sanft gealtert. Mit ein paar Farbpunkten kann man das Cockpit zum Leben erwecken. Die MG-Lafette hinten bleibt abnehmbar für die nächsten Bauabschnitte.
Die Zellen passen nun einigermaßen in die ebenso kolorierten Rumpfhälften, schließlich ist der Bausatz schon relativ alt und noch aus der vor-CAD-Aera.
Die Rumpfhälften können nun geschlossen werden, hier und da müssen Übergänge mit Druck geschlossen werden und anschließend leicht verspachtelt werden. Auch die Motorgondeln können nun zusammengefügt werden. Luftschraube mit Spinner bleiben natürlich beweglich und abnehmbar.
Man sieht von den Cockpitarbeiten recht viel, hier der Sitz des Bordschützen nach hinten mit den Funkgeräten und den MG-Munitionskästen. Sitz und Rückenlehne sind in einem Lederton gehalten.
Die Unterseiten werden in RLM-Hellblau geairbrusht, oben die Splintertarnung in einem Hellgrün und einem Schwarzgrün. Danach erfolgt ein Postshading und das Aufhellen der größeren Flächen. Bei diesem Abschnitt sollten man gleich die Kanzelteile grundiert mitlackieren, sie bekommen ebenso die beiden Oberflächenfarbtöne.
Zu den beiden Rümpfen passen auch die Schwimmerteile. Jetzt können alle Baugruppen mit einem glänzenden Klarlack überzogen werden, der den Langzeitschutz und die Unterlage für die Decals bildet.
Die Decals kommen auf die Klarlack grundieren glatten Flächen. Dazu werden alle Fugen nochmal mit einem Pinwashing betont. Danach das Umkehren in Matt und der Glanz der Decals und des Vorlackes verschwinden. Für das HK auf dem Leitwerk kommen britischen Ersatzdecals zum Einsatz, sie sind nicht im Bausatz enthalten.
Beide Modellversionen, angelegt und ausgeklappt, bekommen die gleichen Kennzeichen, im Bausatz ist neben einer Inselversion aus Griechenland 1941 nur eine Version verhanden (Tirpitz).
Für die Schlussalterung kommt nochmal die Airbrush zum Einsatz, mit ihr werden nochmals die Ablaufspuren verstärkt und Flächen aufgehellt und punktuell rotbraune Rostspuren angelegt. Da jetzt die Decals mit einbezogen werden, sind sie nun ein Teil der Alterungsspuren.
Auch an der hellblauen Unterseite kann man sich austoben. Gerade Seeflugzeuge waren Wind und Wetter besonders ausgesetzt.
Auch der Rumpf wird nach oben nochmals aufgehellt. Die Abnutzungspuren lassen mittels Chipping an exponierten Stellen das blanke Metall hervortreten, dies ist insbesondere im Bereich der Einstiege wichtig.
Viel Arbeit sollte man in die Schwimmerkörper stecken, hier greift Salzwasser die Lackierung besonders an, Rost und Dreckwasser tragen ein Übriges zur Alterung bei.
Vom Abrieb durch den Alltag auf den Schiffen ist besonders der Bugbereich der Schwimme rbetroffen.
Die Schlussmontage beginnt mit dem Anbau der Schwimmer und deren Verstrebungen. Hier sind einfach gut passende Verbindungen vorhanden für die Hauptstreben.
Die feinen Drahtverstrebungen und deren Knotenpunkte werden aus dünnen Messingdraht und Ätzteilen angelegt. Dafür ist natürlich Bausatz nichts vorhanden.
Als nächste erfolgt der Anbau der Tragflächen, hier bei der angelegten Version. Die vorgesehen Zapfen sind in der Regel zu lang und gehen nicht ganz in den Rumpf rein, deshalb unbedingt vorher trocken probieren und ggflls. kürzen. Auch sollte man an den Tragflächen alle Anbauteile, wie Ausgleichsgewichte oder Positionslichter vorher anbringen.
Die angeklapptenTragflächen haben feine Drahtverbindungen der Ruderkabel zu den Schnittpunkten. Mit dazu werden auch die Befestigungsstreben zum Rumpf für den zusammenklappten Zustand angebracht. Sie sind aus Holz mit Metallenden gehalten. Man kann hier auch deutlich sehen, das die jeweiligen Schnittflächen nicht im Tarnfarben lackiert waren und somit heller erscheinen.
Die fertigen Modelle haben natürlich noch eine arbeitsintensive finale Montage. Die Passgenauigkeit ist aber gut. Ich empfehle den gesamten Motorblock mit Luftschraube und aufgeklappten Motorenklappen zuletzt anzubringen, also Cockpit etc. vorher final fertigzustellen. Hier also zuerst die Galerie für die ausgeklappte Version.
Schwimmen kann sie natürlich auch...
Dann als Vergleich dazu die angeklappte Version. Zusammen brauchen beide Modelle circa 36 Stunden Aufwand, dann hoffe ich, der Auftraggeber ist zufrieden. (Er war zufrieden:-)