Der Sanitätsdienst Heer ist eine Truppengattung des Heeres und ein nur kleiner Teil des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Die Soldatinnen und Soldaten zählen damit zu den Einsatz- und Führungsunterstützungstruppen. Der Auftrag ist grundsätzlich deckungsgleich mit dem Auftrag aller Sanitätskräfte der Bundeswehr, die Gesundheit der Soldaten zu schützen, zu erhalten und wiederherzustellen.
Schon mit zu Beginn der Aufstellung der Bundeswehr greift die Sanitätstruppe auf die standartisierten Fahrzeuge des Heeres zurück. In den 60-70er Jahren wurden hierbei der S404 Unimog und der Iltis 0,4to auf die Bedürfnisse des Sanitätsdienst angepasst. Dazu zählte die Fähigkeit liegenden Verwundete zu transportieren und eine Erstversorgung zu gewährleisten. Der leichte PKW Iltis bekam dazu einen verlängerten Aufbau, um zwei liegende Verwundete zu transportieren.
Der Unimog S404 bekam neben einer Rundumwarnleuchte vorne auf dem Kofferaufbau auch den typischen Kofferaufbau mit der berüchtigen Schwingfeuerheizung, der aber bis zu vier liegende Verwundete aufnehmen konnte.
Der Iltis 0,4to San wird als Modell in 1:35 vom Label ACE aus der Ukraine angeboten. Ein komplexer vielteiliger Bausatz mit zwei Ätzteilplatinen, der aber bei geduldigem Versäubern der Bauteile eine gute Passform ermöglicht.
Mit dabei ist auch eine Darstellung des VW Motors und des komplexen Fahrgestells. Sowie zwei Bahren für den neuen Heckbereich.
In der Mitte der Überollkäfig, der später unter der Plane verschwindet.
Die zwei liegenden Verwundeten finden dabei unter einem verlängertem Verdeck Platz und ragen weit nach hinten über die ursprüngliche Fahrzeuglänge hinaus. (Beim rückwärts Einparken bloss nicht vergessen!)
Das Verdeck besteht teilweise aus transparentem Plastik, wobei die Fensterbereiche vorher abgeklebt werden müssen.
Die Radaufhängungen sind gut wiedergegeben trotz des teilweise groben Plastikgusses. Auch die Kraftverteilung auf alle vier Räder wird hier deutlich.
Der Motorraum bleibt vorerst geöffnet, hier kann der Auftraggeber dann sehen, ob er die Haube schliessen möchte. Für Grill und Nummernschild kommen wiederum Ätzteil zur Anwendung.
Das Verdeck passt sehr gut auf das Modell und so kann man es locker getrennt halten, zum Schluss wird noch die Windschutzscheibe dort fixiert. Scheibenwischer und Rückspiegel folgen sowieso erst bei der Schlussmontage.
Der S404 mit Koffer kommt aus Kiew von ICM und ist bekanntermaßen ein sehr gute Replik des Bundeswehr-Klassikers. Trotzdem kann man ihn noch verbessern, was in diesem Fall mit einem Resin-Zurüstsatz von Perfect Scale erfolgt.
In ihm sind nicht nur vier viel bessere Räder und eine filigrane Stosstange enthalten, sondern auch korrekte Rückleuchten und vernünftige Sitze.
Wer jemals selbst stundenlang eingeklemmt im S404 gefahren ist, kann sich an die weichen Sitze mit der kurzen Rücklehne gut erinnern. Vorne die viel filigranere Stosstange. Dazu gibt es hier natürlich auch die Peilstangen, die so fein sind, das ich sie für den Rückversand des fertigen Modells nur lackiert beilege und nicht montiere. das Gleiche gilt für die schöne Rückspiegel von Perfect Scale, die natürlich die ICM Teile völlig verdrängen, auch sie werden nur lackiert beigelegt.
Der Kofferaufbau bleibt mit den Lichtschutzblechen und hinten mit offenen Fenstern geschlossen. Auch ist natürlich das Reserverrad unter dem Fahrersitz ein Resinprodukt mit deutlich besserem Profil.
Das hochkomplexe Fahrwerk des S404 ist beim Bau immer eine kleine Herausforderung. Hier hilft es, wenn man selber mal drunter gelegen hat und den Abschmierdienst erledigt hat. Vorne die beiden Tanks dahinter rechts und links die Reservekanister. Perfect Scale hat auch das Bugschutzblech neu gestaltet, es ist etwas größer und länger und besser.
Die Vorderräder haben auch die runden Steigringe auf den Naben, sie sind die Aufstiegshilfen ins Fahrerhaus.
Beide Fahrzeuge werden im Nato-3-Farben Tarnanstrich umgesetzt, also in ihrer Späteinsatzphase. Bei beiden Modellen kann man das Verdeck aufsetzen oder abnehmen. Beim S404 werden die Rückspiegel und Peilstangen separat verschickt, das sie zu filigran sind.
Markant bei beiden Modellen die großformatigen Rot-Kreuz-Kennungen, gerade beim S404 mit großer Fliegersichtmarkierung auf dem Dach des Koffers.
Der klassiche S404 hat dank der schönen Perfect-Scale-Räder deutlich gewonnen. Ein paar Lehmspuren verteilen sich im Profil.
Auf dem dach vorne die blaue Rundumleuchte und Blick ins offene Führerhaus.
Die Fahrerkabine ist mit allen Details des Originals von ICM gut umgesetzt. Auch die kleinen Elektromotoren an der Innenseite der Windschutzscheibe für die Scheibenwischer sind da.
Rückseite mit Kennung einer Sanitätskompanie, dem weißen Kolonnenkreuz und offenen Fenstern.
Der Iltis Kraka hat nunfest seine beiden Bahren hinter dem Überollkäfig verzurrt. Dazu das Stoffverdeck, das man mit etwas Geduld auch über den Heckbereich bekommt.
Die Motorhaube bleibt abnehmbar mit Blick auf den kleinen VW-Motor.
Das große Verdeck einmal aufgesetzt zeigt den großen Hecküberhang.
Hinten hat das Verdeck ein großes Fenster, damit die liegenden Verwundeten in ihrer prekären Lage wenigtens etwas sehen.
Im Gelände verschwinden die beiden Bundeswehr-Klassiker dank ihrer Tarnung im natürlichen Umfeld.
Unimog pur.