Der Panzerkampfwagen Tiger Ausf. B Tiger II(Sd.Kfz. 182) war der schwerste deutsche in Serie gebaute Panzer mit drehbarem Turm im Zweiten Weltkrieg. Entgegen seiner Bezeichnung war er keine verbesserte Version des Panzerkampfwagens VI Tiger, sondern eine Neukonstruktion. Beide Typen unterschieden sich bis auf Einzelheiten grundlegend: Die Form der Panzerung war beim Tiger II – wie auch beim Panther – durchgehend geneigt, während der Tiger I mit seiner teils senkrechten Panzerung eher den älteren deutschen Panzern ähnelte. Gleiches galt für die stärkere Bewaffnung, die nur im Kaliber gleich war. Ab Sommer 1942 entwickelt, wurden bis zum Kriegsende 492 Exemplare gebaut, wobei sich die Produktion mit der der früheren Tiger-Variante zeitweilig überschnitt.
Die inoffizielle, auch von der deutschen Propaganda verwendete Bezeichnung „Königstiger“ wurde von westalliierten Soldaten oft mit „Royal Tiger“ oder „King Tiger“ übersetzt. Die Propaganda behauptete sogar, der Name sei von den Kriegsgegnern erfunden worden.
In 1:35 werden derzeit viele Tiger II auf dem Markt angeboten, natürlich mehrheitlich die Produktionsvariante. Einen davon, im Kundenauftrag, ist von Meng erschienen. Relativ einfach, aber gut passend gestaltet, inkl. einer einfachen Besatzung für den Turm, und Ätzteilbogen. Nicht mit dabei der passende Zimmerit-Satz, auf den aber mein Kunde verzichtet hat. Der Rohbau geht flüssig voran, bis auf Fla-MG und die Ersatzkettenglieder können fast alle Baugruppen fertig vorgebaut werden.
Damit das Modell etwas aufgelockert wirkt, habe ich vorne und an den Seiten einzelne Kettenbleche weggelassen, wie es ja oft im Gefecht sehr schnell geschah.
Die beigefügten Figuren sind ausreichend aber etwas einfaltslos gestaltet, bieten aber den nötigen Größenvergleich.
Alle Kettenbleche werden dann noch an ihren exponierten Stellen verbeult, was das Modell dann etwas authentischer erscheinen lässt.
Auf Kundenwunsch soll das Modell im 3-Farben-Tarnschema umgesetzt werden mit Balkenkreuzen am Turm und dem reitenden Ritter der sPzAbt. 503. Nach dem Grundieren liefert ein Grundanstrich in hellem Sandton die Basis für ein verwaschenes Grün und einem ausgewaschenes Rotbraun.
Washings betonen das Laufwerk und die Details und ein Mikrochipping bringt den Kontrast zu den weichen Tarnverläufen.
Zum Schluss gibt es bei Trockenbemalen weitere Kratzer und Regenspuren, sie durchbrechen das Tarnschema. Erdfarbene Pigmente auf Ketten und die Blechen, sowie das Silbern exponierter Stellen sind typische Einsatzspuren.
Die Besatzung trägt neben ihrer schwarzen Panzerfahrerhose eine Jacke mit Tarnmuster. Die Kanten bekommen mit drei verschiedenen Farben ihrer Abriebspuren, so kommt jeweils auch die gut gravierten Schweißnähte zum Vorschein.
Die offenen Kettenbleche bringen den darunterliegende Rostschutzanstrich zum Vorschein. Mit Washing und den Pigmenten kann man die Laufrollen gut betonen, zuletzt Trockenbemalen mit Silber der Kettenzähne und -kanten.
Am Heck unten der Wagenheber und rechts oben der Unterlegkeil. Die Auspuffrohre bekommen 2-3 Brauntöne, bis sie verrust aussehen.
Für das Heck gab es als Goodie eine Metallantenne. Das Motordeck ist entsprechend ordentlich verschmutzt mit Öl- und Tankspuren.
Am Bug finden sich dann ordentlich Schrammen, die die kantige Form des Königstiger hier betonen.
Im Gelände sieht man die wirkungsvolle Tarnung für das gewaltige Fahrzeug. (Die Turmluke war dazu natürlich schon fertig, ich habe sie erst nach dem Shooting neben dem Kommandanten eingesteckt.)
Die Ersatzkettenglieder für den Turm kann sich der Kunde nach Belieben dranhängen oder weglassen.
Sie heben sich Rostrot schön vom Fahrzeug ab.
Fazit: der Meng -Bausatz wirkt im ersten Moment einfach, hat aber alles zu einem guten Modell, dank der großen Kettensegmente dauert auch die Kettenmontage nicht ewig. Passgenauigkeit ist sauber und perfekt. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.