Der Nagmachon ist ein schwer gepanzerter israelischer Transportpanzer der Israel Military Industries (IMI).
Er ist eine Weiterentwicklung des NagmaScho't, der wiederum auf dem britischen Centurion in der israelischen Ausführung Scho’t basiert, der 1965 in die israelische Armee eingeführt wurde. Der Nagmachon besitzt eine verstärkte Unterwannenpanzerung gegen Panzerabwehrminen und Sprengfallen, und besitzt an der Front Halterungen für Minenpflug, Minenrolle oder Räumschaufel. Neben seiner schweren Centurion-Wannen- und Unterwannenpanzerung, besitzt der Nagmachon an den Panzerschürzen eine Reaktivpanzerung gegen HEAT-Hohlladungsgeschosse.
Frühe Ausführungen wurden mit jeweils drei Geschützschilden für die FN MAG ausgerüstet, um die Bordschützen auf dem Panzer vor Kleinwaffenbeschuss zu schützen. Spätere Modelle wurden mit zwei Maschinengewehren vom Typ FN MAG und einem geschlossenen Turmaufbau („Hundehütte“ genannt) in Form einer erhöhten, drehbaren, gepanzerten Kabine mit Panzerglasfenstern und einer Luke ausgestattet. Er besitzt zudem eine Nebelmittelwurfanlage des Typs IS-10, welcher vier Wurfbecher besitzt, die jeweils mit zehn CL-3030 Rauchgranaten bestückt werden können. Ein Motor vom Typ AVDS-1790-2A mit geringeren Abmessungen wurde eingebaut, so dass ein Zugang zum Fahrzeuginneren über das Heck des Panzers möglich ist.
Der spezielle Turmaufbau und der gesteigerte Minenschutz machen den Nagmachon zur idealen Plattform für die Aufstandsbekämpfung und den Häuserkampf. Er wurde vor allem in der Zweiten Intifada innerhalb der israelisch besetzten Gebiete und im Südlibanon während des Libanonkrieges von 2006 eingesetzt. Nagmachons wurden auch als Begleitfahrzeuge für militärische Caterpillar D9 und D10 Planierraupen in Krisenregionen eingesetzt. Der Nagmachon wird zudem auch als Pionierfahrzeug eingesetzt, obwohl seine Hauptaufgabe darin besteht Infanterie (bzw. Motorisierte Infanterie) zu transportieren.
Im Auftrag entsteht mit dem sehr schönen Kit von Tiger Models das entsprechende Modell in 1:35. Im Kit enthalten sind neben exzellenten Plastikguss (Tamiya Qualität) auch eine überaus gut gemachte Bauanleitung, die über die rund 400 Teile führt. Sehr schön gegossenen ist auch die Gitter-Abstandspanzerung gegen Hohllandungswaffen. Ein Beweis dafür, daß man nicht mehr komplizierte Ätzteilorgien dafür braucht. Die beigefügte Ätzteilplatine dient der Detaillierung sehr feinen Bauabschnitte und lässt sich gut verarbeiten.
Der Beobachtungsturm ist kompliziert im Aufbau, die Sichtblöcke sind gleich in drei Farben gegossen im Kit, in klar transparent und zusätzlich in blau und rosa transparent. Also nur noch die Sichtbereiche fürs Airbrushen abkleben! Die Luken bleiben dank schön gearbeiteter Gelenke öffenbar.
Das Fahrwerk bekommt eine Einzelgliederkette. Da ich aufgrund der Stabilität lieber weiter mit einem stabilen Fahrwerk arbeite und auch die Kettenschürzen beim Airbrushen gleich mit am Modell habe, wird die Wanne komplett bis auf Abschleppseile, Spiegel etc. fertiggestellt. Auch die Antennen bleiben als Anbauteile für die Schlussmontage separat. Hier die schön gemachten Nebelwerfer-Boxen, die mal verkleidet, mal offen dargestellt werden können.
Das fertige Modell zeigt den typischen, verwaschene Eindruck eines IDF Fahrzeuges. Basierend auf einer Grundierung in Field Grey werden changierend mehrere Fabrtöne wie Khaki und einem verdünntem Buff aufgetragen. Dazwischen erfolgt die Hinterlegung der Details mit einem punktuellem Washing und natürlich dem Highlighten mit einem hellen Sandton.
Das Fahrzeug hat nur wenige Kennungen, wie die Fahrzeugnummer an Bug und Heck, sowie die Markierungen auf den seitlichen Zusatzpanzerungen.
Das sogenannte "Doghouse" ist umgeben von den Abstandsgittern, die vor Hohllandungsgeschossen schützen. Typisch für die IDF Fahrzeuge ist die rote Markierung aller Griffe und hervorstehenden Teile.
Am Heck sind die Ersatzkettenglieder angebracht. Leichte Sand-Erd-Verschmutzungen wurden mit Pigmenten aufgetragen. Stark beanspruchte Kanten mit Silber abgesetzt.
Nach dem Entfernen der Abklebestreifen auf den Glasteilen sind Sichtblöcke und Scheinwerfergläser gut erkennbar.
Das schwere Abschleppseil wird an den Bughalterungen fixiert.
Insgesamt ein sehr schöner Bausatz, der aber aufgrund der Komplexität des Doghouses nur für erfahrene Modellbauer empfehlenswert ist.