Pzkw V Panther G: Die ab März 1944 gelieferte G-Ausführung hatte eine erhöhte Panzerung: Bei dieser nun wurde der Turm der Ausführung A auf eine überarbeitete Wanne gesetzt. Die obere Seitenpanzerung stieg von 40 mm auf 50 mm, die Abschrägung der oberen Wannenseite wurde um 19 Grad zurückgenommen, die Turmfront wurde in ihrer Form abgewandelt und erhielt eine "Kinnblende", da es öfter vorkam, dass Abpraller nach unten gelenkt wurden und das Wannendach durchschlugen. Der Vorrat an Granatpatronen für die KwK stieg auf 82 Schuß. Einige Fahrzeuge erhielten auch noch die neuen gummisparenden Laufräder. All diese Neuerungen ließen das Gewicht auf 46,5 t steigen. Insgesamt wurden 2.953 Stück gebaut.
Der Bausatz von Rye Field Model enthält die komplette Inneneinrichtung und kommt damit auf über 700 Teile, ein Mammutbausatz. Man kann diesen im Rohbau gut in einzelne Baugruppen teilen, wie hier die gesamte Kanonenanlage mit Blende, die alle schon 50 Teile hat.
Komplizierter wird es dann bei der Wanne, die neben vielen Ätzteilen auch natürlich das gesamte Innenleben des Fahrwerks umfasst. Aber dabei kann man viel über die einzelnen Baugruppen lernen, selbst die Lenkgehäuse sind mit Zahnräder perfekt nachgebildet.
Die Turmanbauten sowohl innen wie außen werden an den vorher in Future getauchten Klarsichteilen befestigt. Die Konservierung mit Future Acrylglasur verhindert das Vernebeln durch Plastik- oder Sekundenkleber.
Die rückwärtige Luke am Turm für den Munitionsnachschub ist leicht geöffnet. Die Bereiche, die später durchscheinend sichtbar werden werden zum Airbrushen dann abgeklebt. Allein für diesen Bauabschnitt sind circa 60 Teile und diverse Ätzteile verbaut worden.
Die komplette Munitionsausstattung für den Panther mit 70 Spreng- und Panzergranaten wird bemalt und mit Washing gealtert, um die eingefetteten Granaten anzudeuten. Dabei sind für einen späten Panther typischerweise eine Ausstattungsmixed aus Messing- und Stahlblechhülsen eingesetzt.
Der Aufbau des Turmkorbes beinhalte über hundert Teile plus diverse Ätzteile - der Vorteil auch hier wieder, daß man die technischen Details so ganz nebenbei gut kennenlernt.
Probepassung zeigt schon hier, wie gedrängt eng es selbst im großen Pantherturm gewesen sein muss, wenn hier noch zwei Besatzungsmitglieder sich um eine schießende Kanone einzwängen mussten.
Der nächste Bauabschnitt ergänzt das transparente Wannenteil mit allen Innen- und Aufbauten. Dazu zählt u.a. das Funker-MG im Bug, das sehr detalliert ausgeführt ist und fürs Airbrushen vorerst separat bleibt. Die Luken werden später geöffnet dargestellt, eine feine Scharniernachbildung erlaubt die Stellung für geöffnete Luken. Das Motordeck beinhaltet alle Ätzteile für die feinen Lüftergitter. Für einen späten Panther wird hier der oben aufgebrachte Heizventilator übernommen.
Die Ersatzkettenglieder an der Seitenwanne sind mit feinen Ätzteilen gesichert. Die Plastikteile halten selbst auf den mit Future versiegelten Transparentteilen sehr gut, anscheinend löst der Kleber die Futureschicht wieder auf und erlaubt das Verbinden der Teile.
Probeaufbau zum Überprüfen der Passform. In der Wanne fehlen natürlich noch die Munitionshalterungen, Motor und Getriebeteile, die werden fürs Kolorieren vorerst separat gehalten. Die Passform der Oberwanne auf der Unterwanne ist exzellent, ich werde dem Auftraggeber empfehlen, die Innenansicht nicht über transparente Wannen- oder Turmteile zu ermöglichen, sondern über eine abnehmbare Oberwanne und Turmoberteil.
Steuerung und Getriebe können als Einheit zusammen gebaut werden und nutzen hierfür über 70 Teile, ein Modell im Modell. Die dazu gehörenden und nicht Kit vorgesehene elektrische Verkabelung verlege ich dann erst im fertigen Modell zum Schluss. Beachte die feinen Riffelätzteile für die Pedale.
Motorraumschotts und die Munitionshalterungen können in diesem Bauabschnitt schon eingepasst werden, da sie mit dem Wannenrostschutzrot mitkoloriert werden.
Der Maybach HL 230 P30 Motor ist fertig für die Kolorierung und Einbau, er besteht allein aus fast 50 Teilen.
Die Rückwand der Wanne sowie die Kühlereinheiten und Tanks für den Maybach-Motor sind die letzten Bauteile für die Inneneinrichtung, sie werden zum Schluss nach dem Einbau des Motors fixiert.
Die Einzelgliederketten passen hervorragend. Ich montiere die Zahnkränze und Laufrollen nur locker auf, um sie später separat lackieren zu können und lege die noch weiche Kette formgetreu um die Fahrwerksteile. Pantherketten haben über der ersten Laufrolle immer eine "Handbreit" Luft und liegen dann erst beim zweiten Laufrollenpaar auf, so ist die Kette korrekt gespannt. Nach dem Durchtrocken kann man die Kette so für das kolorieren und Altern abnehmen und sie passt später perfekt um das fertig Modell.
Kampfwagenkanone 75mm/L70 und Turmkorb werden wie auch Teile der Wanneninneneinrichtung in Altweiß gespritzt (Mischung Weiss-Buff 1:5). Details und Washing anschließend mit dem Pinsel aufgetragen.
Die Inneneinrichtungsbaugruppen werden separat gespritzt und gealtert und dann nach Anleitung von unten nach oben eingesetzt. Mein Tip: die Munitionshalterungen erst nach dem Einsetzen der Wannenebene über den Drehgestängen von oben einsetzen. Die Munition lässt sich zum Schluss in die jeweiligen Halterungen einklicken und fixieren.
Die Passform ist hauteng, wie immer muss man an der ein oder anderen Stelle improvisieren und schleifen, damit die filigranen Teile alle in die Wanne passen. Zum Schluss wird das Wannenheckteil angefügt und verklebt.
Bodengruppe unterhalb des Turmes mit Turmantriebverteilergetriebe. Selbst im Wannenboden sind noch 4 Granaten gelagert. Links unten die Batterien.
Funker- und Fahrersitzplatz mit Lenkgetriebe. Die Funkgeräte habe ich von der Wannendecke direkt auf das Getriebe umgesetzt, um hier die Verkabelung zu den Transformatoren anzusetzen.
Fahrerplatz mit Drehzahlmesser und Öldruckanzeige.
Der schöne Maybachmotor verschwindet zwischen den Kühlern und Hecktanks.
So wirkt jetzt die transparente, unbemalte Oberwanne. Es wäre jetzt sehr schade, wenn die schöne Inneneinrichtung darunter für immer verschwinden würde. Ich würde ein 3-Ebenen-Modell mit Fahrgestell, Oberwanne und Turm als Skelettmodell empfehlen.
Die mit feinen Sand verschmutzte Unterwanne wird grundiert und schattiert. Die Erdablagerungen an der Wanne mit Trockenbemalen betont. Als Grundton für einen 1945-Panther wird Grünoliv aufgetragen. Die rostroten und sandgelben Streifen werden dann mit der Gestaltung der Oberwanne aufgetragen.
Nur hundert Panther der G-Ausführung wurden Ende 1944 versuchsweise mit Stahllaufrollen ausgestattet. Dies brachte zwar die grundsätzliche Ersparnis des so wertvollen Gummis, in der Praxis jedoch stieg der Druck auf die Ketten so stark, daß diese laufend brachen. Ab Anfang 1945 kehrte man wieder zu den gummbandagierten Laufrollen zurück, so daß es zu teilweisen Mischaustattungen kam, wie hier am Modell nachempfunden.
Die Ketten werden mit Hull-Red grundiert und dann mit zwei Tönen trockenbemalt. Metallspuren an Greifzähnen und an den Leiträdern betonen den Abrieb.
Das fertige Modell präsentriert sich in drei Baugruppen, die die optimale Präsentation zwischen Innenleben und Tarnung eines späten Panthers darstellt. Separate Munition und Laufrollen ergänzen das Display.