Auf Basis des schweren 4,5-Tonner Büssing 4500 versuchte die Wehrmacht ihre zunnehmend wichtiger werdende Flugabwehr mobil zu machen. Neben der 37mm-Flak 43 wurde auch die 20mm-Flakvierling 38 mittel eines Umbaus mobilisiert. Ab 1943 kamen die Fahrzeuge vor allem zu Luftwaffeneinheiten und Heeres-Flakabteilungen. Dazu wurde auch das Fahrerhaus mit einem gepanzerten Aufbau und der Kühler mit einer Frontpanzerplatte gegen z.B. Tieffliegerbeschuss versehen. Für die Standfestigkeit sorgten seitliche, ausfahrbaren Stützholme. Dazu kamen Munitionskiste und Kiste für die Ersatzrohre, sowie Sitzplätze für die Flakbedienung.
Der Büssing 4500 Flakvierling soll hierbei in dem seltenen 1:24 Masstab als Scratchbau umgesetzt werden. Der Auftraggeber liefert dazu einen angefangen Büssing-Bausatz von Revell und eine aus Resinguss und Plastikprofilen rekonstruierte Flakvierling nebst Drehplattform. Begonnen wird mit dem gepanzerten Fahrhaus, das auf Basis der Bodenplattform des Bausatzes konstruiert wird. Die winkeligen Panzerplatten aus Evergreen-Plastik wurden mit Nietenreihen und Sehschlitzen versehen.
Einzig Lenksäule, Pedale, Lenkrad und das Armaturenbrett nutzt man aus dem Basisbausatz.
Das Dach wird aus mehreren Lagen dicken Plastikplatten geformt und entsprechend rund geschliffen. Die Luken oben mit Scharnieren dann aufgesetzt.
Der Innenraum kann so jetzt koloriert werden und das Dach geschlossen werden. Einblick hat man dann nur durch das Rückfenster und die Sehschlitze. Sicher auch für den Fahrer ein schwierig zu steuerndes Fahrzeug. Die filigranen Rückspiegel kommen erst bei der Schlussmontage ans Modell.
Am Basifahrgestell wird der Motor und die Motorhaube übernommen. Leider hat man das Fahrgestell zwar schon vorgebaut, jedoch mit dicker roter Farbe verziert. Hier muss man alle weiteren Klebestellen und Bohrungen mühselig abschleifen, um zb. Kotflügel, Aufbauten etc. am Chassis zu fixieren.
Die Kühlerpanzerung besteht aus zwei Panzerplatten, die leicht schräg auf einem Stützgestell befestigt wird.
Die Bausatzstosstange ist eine Nachkriegsstosstange, die entsprechend beschnitten, mit Plastikplatten ergänzt und verschliffen werden muss.
Auch die neuen Peilstangen und die Tarnscheinwerfer bekommen einen neuen Platz am Kotflügel und am Rahmen, dazu ein Notek-Scheinwerfer.
Bei der Flakvierling werden Nieten am Schutzschild und ein paar fehlende Details ergänzt, dazu der dreibeinige Sockel mit Klammern auf der Ladeplattform fixiert.
Schön sind die Metallrohre, die der Auftraggeber hier spendiert hat.
Hier sieht man gut die Sitzplätze am hinteren, gepanzerten Aufbau für die Bedienungsmannschaft.
Die Kiste für die Ersatzrohre, ist auf der Plattform hinten angebracht. Die Munition wurde in der Regel in dem Sonderanhänger mitgeführt.
Die abklappbaren Gitterrelings sind hier in Fahrposition hochgeklappt. Sie wurden mit Evergreenprofilen und Drahtgitter dem Masstab entsprechend aufgebaut.
Unter der Plattform sind einige Änderungen vorgenommen worden. Neben Schlepphaken an Front und Heck, sind hier die ausfahrbaren Seitenstützen für den Feuerkampf unter der Plattform eingelegt. Dazu gibt es neue Staukisten, Fächer für Reservekanister und Aufstiegsleitern.
Der bunte Mixed von Basisbausatz, Scratchteilen etc. zeigt, wie sich die einzelnen Baugruppen aus einer Vielzahl von Quellen zusammen setzen.
Die Flakvierling bleibt drehbar und lässt sich auch abnehmen. Jetzt muss das ganze Modell grundiert werden und kann dann in einem Basisanstrich aus Dunkelgelb mit entsprechenden Tarnstreifen versehen und gealtert werden.
Das fertige Modell bekam einen dreifarbigen Tarnanstrich, wie er ab 1943 für diese Fahrzeuge geläufig war. Zum Schluss kamen noch die Rückspiegel an die gepanzerte Kabine.
Die Tiefenwirkung wird mit Abdunkeln der unten liegenden Partien und Aufhellen der oberen größeren Flächen erreicht. Zum Schluss gibt es noch ein Trockenbemalen der Details und Kanten.
Die Flakrohre selber bekommen ein Metallschwarz, sodaß sie sich von der Geschützpanzerung gut abheben.
Leichte Abplatzer zeugen vom Alltagsbetrieb. Auf der Frontpanzerung das Zeichen der Panzerdivision "Wiking", die diese Fahrzeuge ebenfalls führte.
Durch das Schwärzen der Schiebedeckel der Sehöffnungen im Aufbau wirken diese nun größer. Jetzt kommen auch die Nietenreihen am Aufbau zur Geltung.
Vierlingsflak 20mm auf Drehteller mit dahinterliegender Ersatzrohrkiste und hochgeklappten Gitterrosten.
Auf der linken Seite unter der Kabine das Ersatzrad. Markierungen auf den Türen geben Auskunft über die Ladeklasse.
Ein echtes Unikat in dem Großmasstab 1:24.