Kriegsfischkutter (kurz KFK) waren Boote nach einem Entwurf für kleine Hilfskriegsschiffe der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Sie wurden im Vorposten- und Sicherungsdienst an den Küsten, in U-Boot-Jagd-Flottillen und in der Nachkriegszeit zur Minenräumung und Fischerei eingesetzt.
1942 gab die Kriegsmarine 1072 dieser Kutter in Auftrag und startete damit die größte Schiffbauserie der deutschen Seefahrtgeschichte. Die Boote wurden von 42 Werften in sieben europäischen Ländern gebaut, wobei der Ursprungsentwurf von der Maierform GmbH Bremen stammte.
Ohne es zu wissen, fertigten Werften im neutralen Schweden Kriegsfischkutter für die deutsche Kriegsmarine. Diese Aufträge waren als Aufträge für „normale“ Fischkutter getarnt und wurden vom damaligen Reichsernährungsministerium vergeben. Die vollständig mit Fanggeschirr ausgelieferten Kutter mit den Nummern KFK 93 bis KFK 137 wurden auf deutschen Werften im Ostseeraum zu Kriegsfischkuttern umgerüstet.
1942 wurde die Ernst Burmester Schiffswerft KG für die KFK-Produktion in Swinemünde-Ost als Tochterfirma der Yacht- und Bootswerft Burmester aus Bremen-Burg gegründet. Dort wurden ungefähr 411 Kutter gebaut. Die zahlenmäßige Abgrenzung ist schwierig, da viele Schiffe in unterschiedlichen Baustadien unvollendet blieben.
Außerdem wurden gebaut: 12 Kutter in Griechenland, über 80 Kutter in Warna (Bulgarien)[1][2][3], 3 Kutter in Constanța (Rumänien), 12 Kutter in Cherson (Ukraine), 22 Kutter verteilt auf sechs Werften in Belgien, 29 Kutter verteilt auf 12 Werften in den Niederlanden, und 45 Kutter verteilt auf 17 Werften in Schweden (Summe: 150 Stück ohne Nachkriegsfertigungen).
Fertiggestellt und in Dienst gestellt wurden 612 Stück, 554 kamen zum Fronteinsatz, wovon mindestens 135 sanken. Den Kuttern wurden Seriennummern KFK 1 bis KFK 1072 zugeordnet. Diese sind nicht zu verwechseln mit den Namen der Schiffe oder wechselnden taktischen oder anderen Kennzeichnungen, wie zum Beispiel den Einheitennummern der Marine, Funkrufzeichen bzw. späteren Fischereikennzeichen zusätzlich zum Namen.
Im Auftrag entsteht ein neues 1:35 Modell eines 1944-KFKs. Als Basis fungiert wieder der Komplettbausatz von Wikinger Modelle. Er verfügt neben einem GFK-Rumpf über alle entsprechende Umbauten, die einen späten KFK auszeichnen, wie das geänderte Brückenhaus, die Aufbauten für die Marineflakgeschütze, Winden u.v.m.
Für die beiden Flakgeschütze verwende ich eine 3,7cm Marineflak und eine 2cm-Zwillingsmarineflak von Italerie-sie stammen aus dem S-100 Bausatz.
Sie bekommen einen hellgrauen Basisanstrich und werden entsprechend dann gealtert.
Bei Wind und Wetter im Einsatz, manchmal nur durch eine Persening geschützt, sind sie entsprechend abgenutzt.
Die zehnköpfige Besatzung kommt von Italerie. Sie bemannt die Brücke und die Flakgeschütze.
Die beiden Offiziere der Brücke mit dem Kapitän, dazu acht Marineflakartilleristen mit Schwimmwesten und Stahlhelm.
Der erste Bauabschnitt am Kutter selber beinhaltet den Rumpfaufbau. Der GFK-Rumpf wird zuerst oben beschnitten auf Relinghöhe und die Klüsen mit einem Bohrer geöffnet. Das Holzdeck kann für den RC-Betrieb mit Öffnungen versehen werden, was wir aber hier als Standmodell nicht brauchen.
Die Heckreling wird mit einem Dremel abgeschnitten, hier waren die KFK's für den Betrieb mit Minenschleppgeräte geändert worden. Die Reling bekommt entsprechende Stützen.
Für die Ruderanlage wird der GFL Rumpf entsprechend aufgeschlitzt und die Ruderhalterung und Ruder, sowie eine Schraube von Graupner angebracht. Ein paar Leisten aus Evergreen Profil struktrieren das Ruder etwas.
Der Holzsockel ist mit im Kit enthalten und dient gleich von Anfang an als Arbeitsbühne. Seitenpuffer und das neue Bugkielende vervollständigen die Baustufe. Damit ist der Rumpf fertig fürs Grundieren und Kolorieren.
Im nächsten Bauabschnitt kommt die Brücke und die beiden Flakstände aufs Modell. Sie sind von Wikinger-Modellbau in einfachen, gut verständlichen Bauanleitungen anhand ihrer Laserplastikbögen schnell aufgebaut.
Die Baugruppen stehen oder stecken auf dem Deck und können für die Kolorierung wieder abgenommen werden. Die Aufgänge sidn ebenso als kleine Bausätze vorhanden. Einzig fehlten die Stützen und vor allem die Relings für die Flakstände, hier hilft ein gut sortierte Evergreen-Vorrat.
Für die Relingstützen nimmt man H-Profile entsprechender Größe und bohrt jeweils zwei Löcher durch, anschließend führt man dünnes Plastikrundprofil rundum durch-fertig.
Im Bausatz enthalten sind auch die hölzernen Beplankungen, je nach Material ist dann ein unterschiedlicher Klebstoff nötig.
Die hintere Flakplatform ruht teilweise auf dem Ruderhaus. Für die Brücke innen ist ein Innenausbauset seitens Modellbau Wikinger vorhanden mit Steuerrad und Holzbeplankungen. Das Dach bleibt vorerst abnehmbar um später innen Scheiben und Bemalung und vor allem die zwei Figuren einsetzen zu können.
Zum Schluss kommen die weiteren Aufbauten dazu, wie die beiden Winden, die Schränke, Munitionskoffer und der Mast. Alle Teile bleiben vorerst abnehmbar für die Kolorierung.
Probeweise sind auch die beiden Flakgeschütze hier aufgesetzt, die Proportionen stimmen.
Rund um die Brücke sind diverse Lukenaufbauten vorgesehen, darunter auch die Halterung für das Rettungsboot. Aufgänge sind ausreichend im Kit vorhanden für die Zugänge zur Brücke und vorderen Flakstand.
Die vordere Ankerwinde am Bug ist zudem mit einem Mast für die Positionslichter ausgestattet. Ein Anker als 3-D-Druck liegt dem Kit bei, fehlen also nur noch eine Ankerkette.
Am Heck die große Winde, ein schöner kleiner Bausatz für sich. Für das Schleppseil nimmt man dickes Garn aus dem Schiffsmodellbau. Die Rampen für die Last bleiben vorerst leer. Dann wird das Heck mit einer Reling eingefasst.
Damit können nun die Baugruppen zum Grundieren und Kolorieren.
Das fertige Modell mit Figuren und komplett koloriert zeigt ein richtiges Arbeitspferd der Kriegsmarine.
Farbtupfer bieten die Rettungsringe, das Rettungsfloss und die Positionsleuchten. Der Bausatz von Modellbau Wikinger macht wirklich viel Freude und lässt genug Raum für eigene Lösungen. Preis-Leistungs-Verhältnis für ein Kleinserienmodell sehr gut.
Probefahrt nach Werftliegezeit. Die Kennung mit den V-Zahlen ist verbürgt, dazu bieten intensiven Alterungsspuren die Möglichkeit Details zu betonen.
Hier kann man gut erkennen, das die hochaufragenden Flakstände nicht unbedingt zu vermehrter Seetüchtigkeit beitrugen, die Toplastigkeit war sicher bei Wellengang ein Problem.
Anker mit Kette am Bugklüsen, oben der hochaufragende Lichtmast.
Der Unterrumpf in Mattschwarz versehen mit Rostspuren.
Brücke mit zwei Offizieren, Rettungsfloss und die davor aufragenden Abgasrohre.
Vorderer 3,7cm Marineflakstand mit Bedienung.
Hinterer Flakstand mit 2cm- Marinezwillingsflak.
Ankerwinde mit Bugbereich.
Heckbereich mit Minensonde und Hauptwinde.
Insgesamt ein vielschichtes Projekt, Bauzeit 36 Stunden.