Kradschützen (kurz: Krad.Schtz.) waren motorisierte, leicht bewaffnete und hochbewegliche Infanterieverbände des Heeres der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS, die üblicherweise in die Schnellen Truppen eingegliedert waren.

Die ersten Verbände wurden in den Jahren 1934/35 aufgestellt und waren hauptsächlich den Aufklärungsverbänden der Panzerdivisionen unterstellt. Auch wenn ihre Hauptaufgabe in der Aufklärung bestand, sollten sie zum infanteristischen Einsatz und überraschenden Aktionen fähig sein. Dabei wurde auch häufig auf den Kampf zu Fuß gewechselt. Trotz ihrer relativ leichten Bewaffnung entwickelten sie aufgrund ihrer Geschwindigkeit und des daraus resultierenden Überraschungsmomentes eine beachtenswerte infanteristische Kampfkraft.

Die Bewaffnung bestand aus der Grundausrüstung eines Infanteristen mit dem Karabiner 98k. Jedoch war jeder Schützentrupp mit einem MG 34 ausgestattet, das für die Fahrt auf dem Beiwagen montiert war. Es wurden hauptsächlich Motorräder mit Beiwagen der Firmen BMW oder Zündapp eingesetzt.

Im Verhältnis zwischen absitzenden Soldaten und den benötigten Kraftfahrern war die Truppe mit 2 zu 1 ungünstig aufgestellt. Als schnellster und beweglichster Teil des Heeres wurde ihre Kampfkraft aber im Schlamm, Staub und Schnee des östlichen Kriegsschauplatzes so verbraucht, dass sie größtenteils aufgelöst und in Füsilierkompanien mit SPW 251 mit einer Absitzstärke 6 bei einem Fahrer umgerüstet werden mussten.

Von einem privaten Drucker kann man im Masstab 1:6 eine entsprechende Replik als sehr guten 3-D. Druck bekommen. Im Auftrag ersteht man so einen schon gut vormontierten Rohbau aus Kradmelder und die BMW geteilt in Vorderrad mit Gabel und dem Hauptteil der Maschine. Auspuff und Packtasche sind ebenso noch separat, was alles in allem eine nachfolgende Kolorierung gut ermöglicht.

Das Modell ist so schon 40cm hoch und auch trotz vieler Hohlräume kein Leichtgewicht.

Zuerst wird  der Kradmelder selber koloriert. An der linken Hand schon der Drehgriff des Motorrads.

Die Figur selber ist schön dynamisch getroffen und verfügt über sehr schöne, oft frei schwebende Gurte und Rockaufschläge entsprechende Bewegungsmerkmale.

Stiefel und Gamaschen haben schon für die spätere Schlammfahrtszene entsprechende Erdspuren. Diese werden auch an der Maschine erst auf dem Diorama glänzend feucht gespritzt, zusammen mit dem schlammigen Fahrweg.

Der Kradmelder ist schön bepackt, sogar eine Panzerfaust hat er sich ins Marschgepäck geschoben und verfügt auch über das moderne Sturmgewehr 44, was erst zum Kriegsende an die Front kam. Also kann man die Szene dem Jahr 1944 zuordnen.

Die BMW R75 ist in Dunkelgelb gehalten, ist aber an den Rädern schon stark verschlammt. Schön gemacht heben sich der Motorblock und der hoch angesetzte Auspuff ab. Das Kennzeichen zeugt von einer Luftwaffen-Maschine. Mit etwas Feilen passen die beiden Baugruppen dann an der Lenkachse zusammen.

Links auf dem Tank die BMW-Raute und hinten auf der linken Seite die Packtasche aus Blech in diesem Fall.

Man kann hier nach Herzenslust altern, was gerade an so einem großen Modell die Details gut betont.

Nun können Kradmelder und Maschine vereint werden. Hier mus man den richtigen Punkt zwischen Sitzposition, Beinstand und die Hand am Lenkgriff finden.

Die Haltung ist so dynamisch. In dem Moment wo der Fahrer die Maschine abstoppt, ausbalanciert und mit einer Hand die schwere Maschine weiterhin festhält. Der Griff zum Fernglas lässt ahnen, das er hier nach dem weiteren Weg Ausschau hält.

Durch die die Licht-Schatten-Betonung kommt die ganze Ausrüstung gut zur Geltung und das anschließende Trockenbemalen lässt alle Details nach vorne treten.

Der Tacho wird manuell aufgemalt, hier empfiehlt sich das Studium von Originalmaschinen.

Stahlhelm mit Kradfahrerbrille in Dunkelgelb. Rangabzeichen eines Unteroffizieres.

So ist das Set jetzt fertig für eine passende Base auf einem stabilen Holzsockel, den das braucht die Figur für ein langes Vitrinenleben.

Für das große Figurenmodell braucht man einen stabilen Holzsockel. Hierauf platziertz man masstabsgerechtes, dezentes Gelände mit schlammigen Erduntergrund, auf dem die BMW glaubwürdig agiert. Dazu wird dann der Wegebereich mit glänzendem Klarlack feucht gestaltet.

Mit entsprechendem Hintergrund kann man nun den Kradmelder schön in Szene setzen. Und die nassfeuchten, verschlammten Räder machen nun Sinn.

Die Figuren ragt dabei spannend etwas aus dem Format mit seinen Stiefeln heraus, was die Figur insgesamt noch größer erscheinen lässt.

Man hat so das Gefühl die BMW könnte jetzt beim Starten den betrachter mit Lehm bespritzen.

Der Kontrast zwischen der sauberen Uniform und Ausrüstung oben und dem Schlamm von unten sind ein typisches Bild aus dem Einsatz.

Dabei kann man trotzdem die schönen Details der BMW leben lassen, hier der schöne Boxermotor.

Dem Kradmelder ist dabei die Spannung angesichts des geringen Grips deutlich anzumerken.

Farbtupfer wie das BMW Logo, Tacho und Nummernschilder lockern die Tarnfarbe des Krads auf.

Insgesamt ein schönes und beeindruckendes Projekt, vielen Dank an den Auftraggeber.