Die schwere Panzerabteilung 501 kam mit zwei schweren Tigerkompanien im Verbund der 10.Panzerdivision Anfang 1943 in Tunesien zum Einsatz. Sie bekam die erste Produktionsserie des Panzerkampfwagen VI "Tiger". Diese Fahrzeuge wurden aus Farbmangel sogar noch mit Luftwaffenfarben abgetarnt. Der Tiger 141 der 1.Kompanie ist ein oft fotografiertes Fahrzeug und bekam eben diese ins Olivgrün gehend gedeckte Grün als Basisanstrich.
Für den Auftraggeber wird dieses berühmte Fahrzeug in einem "Zeitreise"-Diorama dargestellt, das in schwarz-weiß eine afrikanische Szene von 1943 beinhaltet und zur anderen Hälfte das Museumsfahrzeug heute in Farbe.
Ein hervorragender Bausatz für den 141 stellt der 2021 erschienene Tiger in 1:35 von Ryefield Models dar. Er verfügt über die typischen Merkmale der ersten Produktionsmuster, wie die tonnenförmige Kommandantenkuppel, die extensive Feifel-Ansaugfilteranlage und die seltenen frühen Auspuffverkleidungen.
Die Einzelgliederkette beinhaltet jeweils drei Bauteile pro Segment, hier muss man schon 5-6 Stunden allein für die Kettenmontage rechnen.
Das Heck der frühen Tiger hat relativ viele Details, die bei den späteren Ausführungen nicht mehr so umgesetzt wurden. Der Wagenheber befindet sich rechts unter der Filteranlage, dazu sind die Kettenstaubfänger in dieser Form ungewöhnlich. Die frühen Tiger bekamen dazu eine schon vorhandene Staukiste an das Turmheck und hatten noch die MP-Öffnungen in den Turmseiten.
Ryefiled Models gönnt dieser exklusiven Ausgabe weitere typische "Tunesien"-Details wie die Staubschulzhüllen für Mündungssöffnung und Bug-MG. Auch die Nebelwerfertöpfe sind als Resinteile mal geöffnet, mal geschlossen darstellbar.
Die Kettenschürzen sind einzeln ausgeführt, so sind sie originalgetreu leicht versetzt darstellbar. Das frühe Laufwerk passt ebenso perfekt für den 141, sowie die noch "nackten" Wannenseiten.
Ansaugöffnungen sind selbstverständlich mit einem Ätzteilssatz für die Lüftergitter ausgestattet. Die Abschleppseile werden einzeln und eben individuell auf dem Wannendach angebracht. Hier kann gut die flexiblen Schläuche der Ansauganlage zu den rücktwärtigen Filtern sehen, die sogenannte Feifel-Anlage.
Die geöffneten Luken machen das Modell später lebendiger, zumal diese fein detalliert ausgeführt sind.
Fertig für das Grundieren der verschiedenen Werkstoffe, danach kann in zwei Farbwelten gearbeitet werden.
Schon bei der Grundanlage werden farbige und schwarz-weiße Seite deutlich erkennbar.
Und bei dem fertigen Modell kommen die farbigen bzw. sw-Details dazu.
Für einen entsprechenden Schwarzweiß-Fotoeindruck muss konsequent nur in Grautönen gearbeitet werden.
Auf der "bunten" Seite sind dann auch entsprechend die Turmnummern farbig.
Hier kann man gut das RLM-Graugrün für die Tunesien-Tiger erkennen. Und natürlich die Tiefenwirkung und Aufhellung der Grundfarben.
Balkenkreuze und große Turmnummern sind die einzigen Kennzeichen der dort eingesetzten Kampffahrzeuge der sPzAbt 501.
Auch die braun ausgeglühte Ansauganlage ist im schwarzweißen Bereich neutral. Das Modell bekam nur leichte Alterungsspuren, schließlich hatten die Fahrzeuge nur eine Lebensdauer von ein paar Wochen.
Auch der Heckbereich hat durch die Farben und das Washing deutlich gewonnen.
Das Diorama wird symmetrisch zur Hälfte in einen schwarz-weißen Part und einen farbigen Teil geteilt- Der historische Teil erhält eine nordafrikanische Vegetation mit Palmen und Kakteen und einen Soldaten des DAK. Der aktuelle Teil einen Museumsbesucher, Betonfläche und einen Lampenmast als Pendant zu den Palmen.
So kann man das Motiv von allen Seiten entdecken.
Und natürlich entsprechend fotografieren, z.B. in Schwarz-Weiss.
Oder in Farbe.
Beide Figuren sind jeweils zur abgewandten Seite platziert.
Und deuten durch ihre Haltung die jeweilige Situation an. Als Twinkle-in-the-eye hier ein Farbiger als Besucher der Moderne.
Der Größenvergleich ist besonders beim Tiger sehr wirkungsvoll.
Das Diorama könnte gut den Titel "Die Tigerzeitreise" tragen.