Der deutsche "Sturmtiger" auf Fahrgestell Pzkw. VI wurde nur in 18 Exemplaren auf reparierten Schadfahrzeuge mit neuem Aufbau und einem 38cm-Mörser 1944 gebaut. Sie wurden sowohl an der Ostfront, wie auch an der Westfront in zwei Sturmkompanien eingesetzt. Hier fielen sie u.a. auch den vorrückenden US-Truppen in die Hände, die beeindruckt einige sehr schöne Aufnahmen ihrer Begutachtung machten. Im Auftrag wird ein solche Szene in 1:35 umgestzt.
Als Basis für das Modell selber dient der aktuelle Bausatz von Ryefield, der über eine fast komplette Inneneinrichtung verfügt. So baut man das Chassis mit der Wanne und den Ketten zu einer Baugruppe auf, dazu das kastenförmige Oberteil mit dem Mörser und das in transparentem Plastik gegossenen Dach als Baugruppe. Schürzen, Kran und natürlich Munition bleiben vorerst separat.
Das Innenleben in der Wanne beinhaltet einmal die komplexen Munitionsaufhängungen (8 38cm-Raketengeschosse konnten im Fahrzeug mitgeführt werden). Dazu das Funkgerät und die aus anderen Tigerbausätzen schon vorgebenen Drehgestänge. Fahrer und Funkersitz fehlt...warum weiß man nicht, wahrscheinlich, weil man später davon kaum etwas sieht..
Das Oberteil mit dem Mörser ist sehr schön gemacht, auch kommen wieder an die Seitenwände die beweglichen Munitionsaufhängungen. Der Verschluss ist hier in offener Stellung dargestellt, hier zwängt sich später ein GI durch das gewaltige Rohr des Mörsers.
Geschlossen wird das Ganze mit einer transparenten Dachbauteil- für den Auftraggeber wird aber das Modell komplett gespritzt und das Dach bleibt für den Einblick abnehmbar.
Das Modell von Ryefield ist insgesamt gut gemacht, allerdings sind die Vielzahl der Bauteile, das ständige Wechseln von Giessast zu Giessast, das teilweise unsinnige Zerkleinern von Baugruppen zeitraubend und nichts für Anfänger. Die Einzelgliederkette besteht pro Segment aus 5 Teile mal 200 Kettenglieder. Keine gute Lösung, aber ist ja schon bekannt.
Ein wichtiges Element fehlt zudem in dem Bausatz: das Zimmerit an der Wanne der ehemaligen Schadpanzer. Dies muss ergänzt werden, in diesem Fall mit dem Folienzimmerit von Tamiya. Eigentlich unverständlich und ein nogo. Es gab keine Sturmtiger ohne Zimmerit an der Wanne. Die Kettenschürzen werden später nur noch teilweise benötigt und sind hier schon durchlöchert und verbogen.
Der Bausatz verfügt über eine große Ätzteilplatine, die nicht nur die feinen Kühlergrätings enthält, sondern es auch erlaubt die diversen Werkzeughalterung als Ätzteile und leer darzustellen. Hier am Heck sind auch die Auspuffbleche und Staubschürzen verbogen, soweit sie noch vorhanden waren. Das ganze Modell bekommt jetzt noch die Erdablagerungen an die Unterwanne, die ein Gefechtsfahrzeug auszeichnen.
Die Inneneinrichtung wird weiss gespritzt und gealtert. Die Raketengeschosse werden in Dunkelgrün gespritzt und mit Decals versehen-ein paar von ihnen kommen in die Wand- und Bodenhalterungen. Zwei Raketengeschosse erhalten die Transportverpackung aus Holz.
Die Unterwanne ist mit Erde gesprenkelt und grundiert, eine gute Grundlage für die Tarnbemalung.
Nach dem klassischen Preshading in Schwarzbraun erfolgt ein Überzug mit etwas verdünntem Buff, bewusst ein heller Sandton der das Preshading durchscheinen lässt, hell genug für das spätere Alterung und den glänzenden Klarlack ist.
Die Kasemattdecke passt so gut oben auf, das man sie während des Airbrushen gleich mitlaufen lässt. Auch sind jetzt die wenigen verbeulten Kettenschürzen angebracht.
Die Tarnbemalung mit einem feldgrau-grünen und rotbraunen Anstrich sowie die feinen Störstriche werden wie beim Vorbild per Hand aufgetragen, anschließend mit einem Filter egalisiert und dann das ganze Modell gealtert.
Beim Sturmtiger waren auch die Laufrollen mit in den Tarnanstrich miteinbezogen.
An den Kettengliedern, der Mörseröffnung und anderen beanspruchten Stellen wird mit Metallfarbe trockenbemalt.
Das ramponierte und verruste Heck zeigt, daß die verwendeten Reparaturfahrgestelle auch ihren Einsatz schon hinter sich hatten.
Kasemattdecke abgenommen.
Als Basis für das Modell und drei Figuren von Scale75 wird ein relativ kompaktes Format gewählt, das den Wegesrand und den markanten Baum hinter dem Fahrzeug beinhaltet.
Hier steht die Schlüsselszene mit dem Einstieg des GI's in das gewaltige Rohr des Sturmtigers im Mittelpunkt. Auch die vorgefundene Munition ist um das Fahrzeug gruppiert.
Das Terrain mit tiefen Spurrillen lässt das Gewicht des 58-Tonners gut erahnen.
Hier kann man gut die berühmte Szene mit entsprechendem Ambiente umsetzen.
Vorne die zwei GI's am Rohr...
..hinten der GI auf dem Heck des Sturmtigers.
Wieder neigt sich ein schönes Projekt dem Ende..Good bye, Sturmtiger!