Der Kundenauftrag basiert auf einem Bild aus dem hervorragenden Bildband "Panzerwrecks in Berlin 1945" und zeigt in zwei Bildern einer der letzten Panther aus dem Daimler-Benz-Werk in Berlin-Marienheide. Die Angehörigen des PzRgt. 2 holten die Fahrzeuge direkt im Werk ab und halfen diese noch gefechtstauglich zu machen. Man ist sich nicht ganz klar, ob hier schon Wannen der Version F verwendet wurden, jedoch weisen die Fahrzeuge alle Merkmalen der sehr späten Panther auf, wie Extralüfter, neue Flammenvernichter an den Auspüffen etc.

 

Das Fahrzeug steht hier 1945 direkt am U-Bahnhof der Deutschen Oper auf der Bismarckstraße und wurde dort wohl aufgrund von Spritmangel abgestellt. Im Spätsommer 1945 ist der Panther von der Bevölkerung schon aller abbaubaren Teile für den Schrotthandel beraubt, das betrifft insbesondere natürlich allen Werkzeuges und auf einer Seite allen Laufrollen-die andere Seite steht nur noch auf Teilen des Laufwerkes und den Schwingarmen. Beide Ketten sind geöffnet und liegen teilweise auf dem Heck. Die Szene ist insofern spannend, da die kleinen Jungs einen imposanten Größenvergleich neben der Straßenlaterne bieten. Diese Szene wollen wir einfangen.

Als Modellbasis dient der neue Panther-Bausatz von Ryefield, der alle Teile eines späten Panthers enthält. Er wird so wie die Bildvorlage gebaut - da ist es gut, das es mehrere Aufnahmen des Originalfahrzeuges von 1945 von allen Seiten gibt. Der Bausatz selber ist recht anspruchsvoll, viele kleine Baugruppen, alleine die Wanne ist in mehrere Teile gegliedert, was eigentlich keinen Sinn ergibt.

Auf dem Eckbereich kommt eine typische Berliner Litfassäule, rechts auf die Ecke des Gehweges die große Laternensäule (MiniArt). Wie auch im Original sind bei dem Panther auf der rechten Seite noch teilweise Laufrollen vorhanden.

Ein Vergleich aus der selben Perspektive wie das Originalbild zeigt die gute Übereinstimmung.

Koloriert wird die Basis in unterschiedlichen Grau- und Beigetönen. Washing und Pigmente betonen die gravierten Strukturen.

Der Laternenmast von MiniArt wird nach einen grünen Grundanstrich entsprechend gealtert. Die Litfassäule hat zeitgenössische Plakatmotiv. Ein bißchen Laub, Grasbüschel sind typische Straßenelemente.

Die Panther der II./PzRgt.2 haben einen handbemalten Tarnanstrich von grünen und rostbraunen Flächen auf ihrem dunkelgelben Basisanstrich. Die Alterung kann hierbei nur mäßig ausfallen, da die Fahrzeuge nur eine Woche im Einsatz und im Sommer 1945 erst ein paar Monate in den Straßen Berlins standen. Die Flüchtlinge - Mutter und Kind-, Gepäckstücke etc. kommen vom Label Stalingrad.

Der verlorene Kinderwagen ist ein schönes Stück von Royal Models aus Resin- und Ätzteilen und bietet einen schönen Größenvergleich vor dem Panzerwrack.

Der wild getarnte Panther im Kontrast zu dem blauen Kinderwagen.

Nach den Wirren des Krieges, alles Hab und Gut passt in ein paar Koffer und Wäschekörbe.

Wie so viele Panzerwracks blieben in Berlin noch Jahre nach Kriegsende die stählernen Giganten ein Teil des Straßenbildes.

Der verlassene Panther ist ein markantes Zeugnis mit seinen Ketten auf dem Heck, fragt man sich doch, wie man die nach dem Ende der Kämpfe da nach oben bekommen hat?

Die kleinen Details machen den Reiz des Dioramas aus. Das Straßenpflaster ist wieder selbst graviert, nur so hat man die völlige Freiheit in Ausrichtung und Dimension.

Die wenigen Bewohner (oder allierte Soldaten?) haben den Panther auf einer Seite alle Laufrollen entwendet.

Heckgestaltung mit den gekrümmten großen Flammenvernichteraufsätzen für die Auspuffrohre. In der Fahrt erhitzt rosten sie anschließend am ehesten. Wagenheber und Werkzeuge fehlen natürlich in diesem Stadium des Wracks. Die dort liegenden Umlenkrolle kann man im Originalbild deutlich erkennen.

Ein schönes, kleines Projekt neigt sich wieder dem Ende.