Auf Auftrag eines Kunden fangen wir eine berühmte Szene rund um den Jagdtiger 331 der s. Pz.Jg.Abt 653 in Neustadt an der Weinstraße 1945 ein.
Er wurde im Oktober 1944 mit dem Henschellaufwerk produziert und stellt eine frühe Ausführung dar. hat aber schon die Triebräder mit neun Schrauben.. Die Szene zeigt den Abtransport des 76-Tonnen schweren Fahrzeuges auf einem US M26 Pacific Panzertransporter. Bemerkenswert sind auch die gepanzerten Jeeps, mit dem auch der US-Kriegsberichterstatter den Fundort erreicht hat. Bis auf die Treffer an Blende und Glacis, die aber keinen Durchschuss erreichten, war das Fahrzeug unbeschädigt und wohl wegen Treibstoffmangel verlassen worden.
Vor der Verladung sieht man deutlich auf den Bildern die noch angehängten Tannenzweige und seitlich herunterhängenden Abschleppseile.
Fertig für die Verladung auf einem Eisenbahnwaggon (mit abgenommenen Ketten), ist der Treffer an der Kanonenblende deutlich zu sehen, eine Vorgabe für das Modell. Dazu ist "331" mit der relativ seltenen Hinterhalttarnung aufwendig abgetarnt worden. In dieser sw-Aufnahme kann man auch das ungewöhnliche Balkenkreuz mit dem orangen Hintergrund gut identifizieren.
Das Diorama wird begonnen mit dem gepanzerten US-Jeep, der als aktueller 3in1-Bausatz von Dragon erschienen ist. Für die Zusatzpanzerung und einiger Kleinteile gibt es einen extra Ätzteilesatz. Der Motor ist ebenso fein ausgeführt und bleibt dank abnehmbarer Motorhaube entdeckbar.
Anbauteile, Ersatzrad und Lenkstange, sowie das 12,7mm MG auf dem Drehbein werden erst bei der Schlussmontage angebracht.
Fertig koloriert im klassischen US Khaki Drab mit Aufhellungen. Windschutzscheibe und Motorhaube lassen sich entfernen, um einen Einblick auf den Motorraum zu haben. Die Straßenverstaubung an der Karosserie etc. erfolgt erst zusammen mit den anderen Fahrzeugen aus einem finalen Guss.
Für den Jagdtiger 331 hat der Kunde vorzugsweise den aktuellen Bausatz von Blitz ausgewählt und diesen noch mit einem gedrehten Metallrohr von Jorbi Rubio ergänzt, eine gute Investition, ist doch das Bausatzrohr zweigeteilt.
Gemäß dem Vorbild erscheint der Jagdtiger ohne alle Kettenschürzen als frühe Version (die vorderen Schürzenstützen werden noch nach dem Grundieren entfernt). Im Bausatz sind insgesamt 4 verschiedene Jagdtiger darstellbar, also auch entsprechend eine späte Version. Um das Modell nicht zu nackt erscheinen zu lassen, habe ich die Abschleppseile auf den Seitenwänden angebracht, auch wenn sie im Original nicht mehr vorhanden sind. Diese werden sowieso dann mit Tüchern und Zweigen abgetarnt.
Hier sieht man auch den für die Lüftergitter beigefügten Ätzteilsatz. das bei der frühen Version manchmal verwendete Flak-MG ist im Original ist nur noch als Stütze vorhanden und kommt bei der Schlussmontage mit dabei.
Jagdtiger 331 hat mehrere Treffer auf der Glacis-Frontplatte und den markanten Treffer an der unteren Kanonenblende. Diese können gut mit einem heißen Metallwerkzeug nachgeahmt werden.
Die Ketten und Laufräder sind schön gemacht, teilweise als Einzelgliederketten ausgeführt. Die am Original nur teilweise aufgehängte Ersatzgliederketten folgen ebenso bei der Schlussmontage- sie lassen sich einfach einhängen.
Der Einbau der Blende ist der einzige fummelige Moment im Bauvorgang. Die Übergänge der Schweissnähte an der massiven Frontplatte müssen nachgespachtelt werden.
Den Baubericht des fertigen "331" findet man hier!
Das dritte Fahrzeug für das Diorama ist der M26 Dragon Wagon, hier dient der immer noch sehr gute Bausatz von Tamiya als Basis-ergänzt durch einige Zusatzätzteile von Eduard. Obwohl der Dragon Wagon offiziell seine Beladungsgrenze bei 36,2 Tonnen hat, haben die GI's trotzdem den über 70 Tonnen schweren Jagdtiger auf ihm verlastet.
Für den Innenraum kommen einige Eduard-Ätzteile zur Verwendung, u.a. auch für die fehlenden Zurrgurte auf dem Motordeck. Von Tamiya sind jeweils vier Figuren im Set enthalten, diese sind ausnahmsweise ganz schön und kommen später in den Innenraum. Ebenso wurde für das Armaturenbrett die Folie und Ätzteil aus dem Eduard-Satz genommen.
Das Führerhaus kann für das Lackieren separat bleiben, hier werden bei der Schlussmontage nur noch wenige Anbauteile ergänzt und vor allem können die Fenster ganz zum Schluss eingesetzt werden.
Winde und Hebemechank für den H-Bügel sind beweglich und sind eigentlich ein eigener Bausatz im Kit. Hier kommen die beiliegenden Rohre und Ätzteile zum Einsatz. Die Gummireifen sind nur drübergeschoben und können für das Kolorieren gut wieder angenommen werden. Bleibt die Frage, ob diese schöne Winde wie beim Originalbild unter einer Plane verschwinden sollte, das wäre schade.
Die Fahrerkabine passt perfekt auf das Chassis, hier auch mit dem Ersatzrad-Ladekran aufgesteckt
Probesetting mit Jagdtiger (kommt dann im Diorama mit Fahrtrichtung nach hinten auf den Trailer). Für das spätere Verladen sind Holzstücke und Bohlen vorgesehen, hier hat man auch der gewaltigen Breite des Jagdtigers improvisieren müssen.
Das Modell hat eine Länge von 50cm und hier bietet der im Vordergrund später platzierte Jeep einen schönen Größenvergleich.
Da der Trailer in Verladestellung dargestellt wird sind Auffahrrampen und die Bodenstützen eingeklappt. Das ganze Fahrwerk ist komplett beweglich. Trailer und Achsen sind als Metallplatten und Rohrer eingezogen. Dies verleiht dem Modell die nötige Festigkeit und Langlebigkeit.
Nun können alle drei Modelle wieder in ihre Baugruppen zerlegt werden und angesichts der Vielzahl an Ätzteilen grundiert werden.
Auch der M26 Dragon Wagon ist nun fertig und hat seinen eigenen Baubericht.
Zusammen mit dem Jagdtiger "331" ein schweres Gespann...
..was aber von dem schönen Kontrast zwischen US-Grünoliv und deutscher Hinterhalttarnung lebt.
Auf eienr Diorama-Base werden alle Fahrzeuge zusammen mit zwei passenden Resin-Figuren vereint, um der Originalszene auf dem staubbdeckten deutschen Ortsplatz nahe zu kommen. Wir haben uns bewusst für die Reduktion auf die markanten Fahrzeug entschieden, ohne das relativ unspekatkuläre Hintergrundgebäude mit einzubeziehen.
Der kleine Jeep und die Figurengruppe bietet nun den gewünschten Größenvergleich für das gewaltige Gespann.
Hier passt jetzt die starke Reifenstollenverschmutzung mit dem Untergrund zusammen. Die geöffneten Fahrerhaustüren zeugen von der Abmarschbereitschaft des Panzertransporters.-letzte Instruktionen vom Begleit-Offizier.
Der schwere Jagdtiger hat es so gerade auf den überlasteten US-Transporter geschafft.
"Bring him to USA!"