Der letzte Ferdinand mit der Produktionsnummer 1500100: Im November 1942 erhielt das Nibelungenwerk den Auftrag für die Fertigung von 90 fahrbereiten Fahrgestellen. Die Tiger-(P)-Fahrgestelle mussten allerdings umfangreich geändert werden, um den Überhang des Geschützrohres der überlangen 8,8-cm-Kanone auszugleichen. Dadurch wurde der Aufbau sehr weit hinten angebracht, was wiederum eine Verlegung der Antriebsanlage nach sich zog. Anschließend sollte der weitere Aufbau der Fahrzeuge von der Firma Alkett durchgeführt werden. Durch Versorgungsengpässe verzögerte sich aber der Umbau, so dass Reichsminister Albert Speer auch den Fertigungsauftrag für den Aufbau an die Nibelungenwerke vergab. Dadurch entfiel der aufwendige Transport der Fahrgestelle nach Berlin zur Firma Alkett, die sich ihrerseits nun auf die gesteigerte Fertigung des Sturmgeschützes III konzentrieren konnte. Am 8. Mai 1943 lief plangerecht der letzte „Ferdinand“ im Nibelungenwerk vom Band und wurde an das Heer ausgeliefert.[1] Am 6. Mai 1943 erhielt das Unternehmen Krupp, das auch die 8,8-cm-L/71-PaK lieferte, einen Auftrag über die Fertigung von zusätzlichen Kugelblenden für das Geschütz. Bereits am 13. Mai 1943 konnte Krupp diese Zusatzpanzerung an die Truppe übergeben. Insgesamt wurden 90 Ferdinands gebaut. Ein Fahrzeug erhielt das Waffen-Prüfamt zur Erprobung, welches der Truppe später wieder zugeführt wurde.
Als Basis dient der 2021 aktuelle Bausatz von Amusing Hobby in 1:35, der sich speziell auf das Jubiläumsfahrzeug konzentriert. Bis auf eine umfangreich zu bauende Einzelgliederkette ein sehr guter Bausatz. Ergänzt würde das Modell mit einem gedrehten Metallrohr von Aber.
Die Passform ist insgesamt sehr gut, im Kit sind Teile der Inneneinrichtung vorhanden aus der Version des Gefechtsfahrzeuges.
Einige Luken und Klappen wurden geöffnet dargestellt, was der Werkssituation eher entspricht, auch wenn keine Inneneinrichtung vorhanden ist.
Um dem Modell die passenden Umgebung zu liefern, stellt die entsprechende Dioramabase einen Teil der Werkshalle dar, dazu gibt es ein Werkzeugset aus Gasflaschen und Drehbank und einen Soldaten der PK, der das Abschlussfahzrueg fotografiert.
Probeaufbau mit Fahrzeug, hier zeigt sich die Komposition als kompakte Szene.
Mit seinem rostrotem Mengende-Anstrich sticht der letzte Ferdinand auf seinem Produktionsplatz deutlich hervor.
Die authentische Beschriftungen der letzten Arbeiterschicht sind überall auf dem Fahrzeug verteilt und sollen ein Zeugnis vom Siegeswillen der Arbeiter im Jahr 1943 abgeben. Der PK-Soldat im Vordergrund ist für den Größenvergleich des mächtigen Stahlkastens wichtig.
Ein sehr seltener Moment im "Leben" eines Wehrmachtfahrzeuges aber sicher eine gelungene PR-Aktion.
Das Rohr der 88mm-Pak ist im Werksgrau gespritzt und setzt sich somit vom Restfahrzeug ab.
Die offenen Luken und die noch nicht verschraubte Werkzeugkiste deuten die letzten Arbeitsschritte an. Auf den Originalbildern ist der letzte Ferdinand mit Tarnzweigen ausgestattet worden, was natürlich in der Produktionshalle eigentlich wenig Sinn macht. Um die Vielzahl von Beschriftungen wirken zu lassen, habe ich auf sie verzichtet.
Das Mengede-Rot wird durch mehrere unterschiedliche Farbtöne moduliert, damit die Fahrzeugdetails und Tiefe am Modell wirken. Das Rohr hat ebenso Durchhalteparolen bekommen.
Die Proportionen von Werkhalle zum Fahrzeug müssen trotz der kompakten Dioramamaße stimmen. Werksschilder, Plakate, Leitungen geben der Kulisse die entsprechende Atmosphäre.
Auch die Werkzeuggruppe mit Spindelbohrer und Gasflaschen bietet sich als Größenvergleich an.
Insgesamt eine schönes Motiv, was man nicht alle Tage in einer Sammlung sieht.