Basierend auf einigen meiner Dioramen, hat hier der Auftragsgeber den Wunsch nach einem großzügigen Diorama einer "Russischen Rollbahn", die zwei seiner Fahrzeugmodelle aufnehmen soll. Das Diorama hat die Größe von 50x40cm und wird auf drei Ebenen aufgebaut. Auf der obersten Ebene kommt eine kleine Kate von Sven Engberding zur Verwendung, um der "Rollbahn" die richtige Hintergrundkulisse zu liefern.
Für die Abstimmung mit dem Auftraggeber zeichne ich zuerst eine grobe Skizze, bei Zustimmung erfolgt ein Grobaufbau.
Der Grobaufbau steuert die richtige Proportionen und vermeidet hinterher Überraschungen. Wie gewohnt nutze ich die unterste Rahmenebene zu den Ausläufern eines kleinen Tümpels, um Wasser ins Spiel zu bringen.
Im nächsten Bauabschnitt erfolgt der Überzug mit durchgefärbten Gips. In den feuchten Gips werden das Haus, die vorbereiteten Zäune, Trog und ein kleiner Steg für die Wasserfläche gebettet. Mit unterschiedlichem Streupulver und Steinen wird die Oberfläche und die Rollbahn überpudert. Das Streu verbindet sich mit dem feuchten Gips und ergibt so eine natürliche Oberfläche. Ein fertiger Diorama-Baum im Maßstab 1:35 bildet den optischen Bezugspunkt neben der Kate. Auch die ersten Böschungspflanzen lassen sich hier schon festkleben. Natürlich sieht das alles in diesem Stadium noch relativ bunt aus-doch Geduld-trocken lassen und später mit der Airbrush die einzelnen Farben dämpfen und homogenisieren!
Genug Platz für Fahrzeuge und die Figuren. Wichtig sind halt hier die optischen Diagonalen aus Rollbahn und der Bezug zwischen Kate und Bootssteg.Um das zu betonen werden die Räderspuren mit einem alten Modell in den feuchten Gips gezogen und härten dann natürlich durch. So stehen die Modell später dann nicht unnatürlich über dem Lehmboden sondern in Spurrillen.
Mit den finalen Details ist das Diorama vor dem Einsatz der Fahrzeuge und Figuren schon gut gefüllt. Alle Details sind mit der Airbrush im Zusammenhang homogenisiert und mit Tiefe versehen worden.
Zusätzliche Vegetation lässt die Kate von allen Seiten natürlich eingebettet erscheinen.
Aus der natürlichen Perspektive lassen sich die einzelnen Blickrichtungen gut überprüfen.
Mit Pflanzen (hier wurden Brennessel von GreenLine und Sonnenblumen von Fredericus Rex verwendet) und einem gealterter Holzzaun wird der Eingangsbereich dekoriert.
Die Hausziege hat ihren Trog hinter dem Zaun im Sonnenblumenbeet und schaut neugierig nach dem Treiben auf der Rollbahn.
Der schöne einachsige Karren von MiniArt ist mit Heu gefüllt und mit Radschaden an den Wegesrand "geparkt" worden.
Der Bootsteg läd dazu ein, ihn mit weiteren Accessoires oder ein Figur zu beleben.
Mit dem vom Auftraggeber eingeplanten Fahrzeugen (hier Platzhalter) lassen sich Raumaufteilung und Blickrichtungen überprüfen.