Afghanische Kriegsteppiche (qualin-e dschihad oder war aksi; englisch Afghan war rugs) sind handgeknüpfte, zumeist schafwollene Teppiche aus Afghanistan und Pakistan, die militärische Objekte und Motive des Kriegs abbilden. Die Motive sind ein Ergebnis der afghanischen Kriegskonflikte der jüngeren Geschichte.

 

Für eine Museumsausstellung rund um diese Zeitzeugen werden von mir nicht nur vorhandene Dioramen aus meiner Sammlung leihweise zur Verfügung gestellt, sondern auch ein Diorama zum berühmten und umkämpften Salang-Pass erstellt.

Das Motiv für das  Diorama zeigt eine Szene rund um den Salang-Pass in Afghanistan um 1990.

Der Salangpass (persisch: كتل سالنگ Kotal-e Sālang) ist ein 3878 m hoch gelegener Gebirgspass im Hindukusch in Afghanistan. Die durch den Salangtunnel führende Passstraße ist die wichtigste Straßenverbindung zwischen der Hauptstadt Kabul und den nördlichen Landesteilen. Im Sowjetisch-afghanischen Krieg (1979–1989) war die Salangstraße von strategischer Bedeutung und dementsprechend umkämpft.

Eine vorbereitende Skizze integriert die wesentlichen Elemente des Dioramas. Neben einem charakteristischem Tunneleingang finden ein russischer Mil-Mi-24 Hubschrauber als abgestürtztes Wrack und ein zerschossener russischer T-62 Panzer ihren Platz entlang der Straßenroute. Dazu sind zwei Gruppen afghanischer Mujaheddin vorgesehen, die u.a. mit Stinger Raketen, den Abschuss feiern.

Die Geländestruktur auf 40x50cm wird mit Styrodur und Naturmaterialien aufgebaut.

Nach dem Grundieren und Kolorieren zeigt sich der serpentinenartige Straßenverlauf und die verschiedenen Geländebenen. Jetzt können dazu die Modelle und Figuren aufgebaut werden, die dann abschließend im Gelände eingesetzt werden.

Für ein Afghanistan-Diorama um 1990 ist ein russischer T-62 ein oft gesehenes Wrack auf den Passtraßen der Region. Hier in 1:35 bietet sich dafür der einfache, aber immer noch gute Bausatz von Tamiya an. Schon im Rohbau werden aber dazu einige Details verändert.

So wird auf einer Fahrgestellseite die Laufrollen unten gekürzt, um ein tieferes Einsinken im Gelände zu simulieren. Viele Beulen und Beschädigungen, sowie geöffnete Luken zeugen von einem Relikt der kriegerischen Auseinandersetzungen. Auch können einige Teile vom Fahrzeug abgerissen im Gelände verteilt werden.

Auf einem grünen Basisanstrich erfolgt die Alterung mit verschiedenen Rostönen und Washings. Abschließend bilden Rostpigmente die richtige Patina eines Panzerwracks.

Während der T-62 auf einer Seite seine Kette abgeworfen hat, ist sie auf der rechten Fahrzeugseite noch vorhanden.

Man sieht hier gut, wie Beschädigungen und geöffnete Luken zu dem Charakter eines verlassenen Fahrzeuges beitragen.

Das Wrack kann nun an seinem vorbestimmten Platz auf dem Diorama eingebettet werden. Etwas Steingeröll auf der Wanne bindet das Modell weiter in die Umgebung ein.

Die erste vierköpfige Mudschahedin-Gruppe hat sich voller Stolz vor dem 40-Tonner platziert. Die Figurengruppe kommt von ICM.

Sie bieten hier den Größenvergleich für den Betrachter am Fahrzeug....

..und können so gut zwischen Trümmern platziert werden.

Der Mil-Mi-24 Hind Hubschrauber kommt hier wieder als Kit von Trumpeter. Begonnen wird auch hier mit der Rumpfzelle, die aus dem zweisitzigen Cockpit und dem Laderaum besteht. Die Sitze und die Armaturenteile behält man vorerst separat, so kann man alle Bereiche gut kolorieren.

Auf einer hellgrauen Basis werden die reinen Cockpitbereiche wieder in dem türkisfarbenen Cockpit-Grün russischer Maschinen hinterlegt. Darauf können dann die einzelnen Armaturen entsprechend abgesetzt werden. Die Sitze erhalten jeweils Sitzgurte aus Tamiya-Tape mit Verschlüssen aus dem Ätzteilset.

Auch die beiden Triebwerke werden farblich behandelt und dann mit einem intensiven Washing in ihren Details betont.

Der Einbau in die Rumpfhälften gestaltet sich völlig unproblematisch. Die Fenster werden mit Abklebemasken versehen, erste Anbauteile angefügt.

Im nächsten Bauabschnitt werden die einzelnen Baugruppen entsprechend eines Absturzes beschädigt und verändert. Dazu zählt der Abbruch des Hecks mit entsprechenden Beschädigungen an Rumpf und Heckteil. Auch die beiden Rotoren werden entsprechend gebrochen und verbogen.

Die Rumpfbruchstellen bekommt ein paar Spantenreste, damit der Bruch glaubwürdiger erscheint.

Die Hauptrotorblätter werden komplett gekürzt, so passt das Modell auch dann handlich aufs das Diorama.

Die Unterseite wird zuerst in einem Himmelblau abgesetzt. Das Tarnmuster wird in einem abgetöntem Grün auf einem hellen Sandton freihändig aufgetragen. Dann werden die Baugruppen mit glänzendem Klarlack versehen, um den Decals eine entsprechende Oberfläche zu bieten.

Spanten und Fugen bekommen ein Postshading, dazu ein Filter aus verdünntem hellen Sandton, der die Leuchtkraft der Farben und Decals abschwächt. Nach dem Abziehen der Abdeckfolien, können hier noch Tiefen und Übergänge mit verdünntem Braunschwarz betont werden. Besonders die Abgasspuren aus den Triebwerksauslässen ziehen sich dann über dem Rumpf nach hinten.

Cockpit und die Triebwerke bekommen so einen harmonischen Übergang. Im nächsten Bauabschnitt bekommen die Baugruppen noch ein Chipping mit braunschwarzen Schwammabplatzern, um die Mil Mi-24 Hind noch weiter zu altern.

Die fertigen Baugruppen für das Diorama haben durch das Washing der Nietenreihen und ein Rostchipping nochmal gewonnen. Ein Teil der Luken, beschädigten Rotorblätter und die Radgruppen bleiben als Trümmerteile für das Diorama separat. Der Anbau der Cockpitkanzel bringt nochmal Spannung ans Modell (acuh wenn diese sicher bei einem Abschuss als erstes zerstört sind). Aber so sieht es aus, als habe die Besatzung die Notlandung überlebt.

Die Luken für Pilot und Copilot sind geöffnet, die Turbinenverkleidungen größtenteils abgefallen.

Alle Waffenlasten sind nicht mehr an der Maschine, die Frachtluken teilweise noch vorhanden.

Der Hauptrotor ist ebenso jetzt stärker gealtert, bringt aber noch viel Spannung in die Szene.

Durch das Rost-Chipping und das Nachziehen der Panel-Lines erzielt man einen schönen Kontrast auf den ausgebleichten Tarnfarben.

Auf dem fertigen Diorama werden zwei Figurengruppen nebem dem Hubschrauber- und Panzermodell verwendet, die zwei Mujaheddin-Gruppen zeigen. Einmal von ICM eine Rarität, die es nur noch von privat gibt und eine Gruppe von MB Models. Beide Gruppen haben die entsprechenden Waffen, um sowohl russische Panzer, wie auch Hubschrauber bekämpfen zu können.

Die gesame Szene bildet somit markante Details der Waffenillustrationen auf den Kriegsteppichen im Modell nach.

Man kann wieder verschiedene Perspektiven der Collage ausprobieren - mit einem entsprechenden Hintergrund kommt die karge, kalte Stimmung am Salang-Pass gut herüber.

Nebem einem Sockelschild bietet auch das Straßenschild einen Hinweis auf die Location.

Zerstörte Technik und Felsen sind ein oft wiederkehrendes Motiv aus den jahrzentelangen Konflikten in Afghanistan.

Und siegreiche Taliban, die sich gegen die Übermacht stellen.

Die beiden Figurensätze sind zwar schon älter, aber für die Belebung der Szene ausreichend.