Zwei weitere, große Waggons für Spur I stehen zum Altern an. Hier einmal der sehr seltene, große Dienstkesselwagen von KISS, an sich ein hervorragendes Metallmodell, das aber eben durch seine eintönige Farbgebung nach wie vor wie ein Spielzeug wirkt. Es gibt wenige Originalaufnahmen des Dienstkesselwagens, die aber zeigen, das die Waggons ordentlich vom harten Bahnalltag mitgenommen werden.

Dabei verfügt das Modell über eine sehr feine Stahlplatten und Nietengravur, die es gilt am Modell besser erlebbar zu machen.

Zuerst werden am Kesselaufbau die Beschriftungen abgeklebt. Dann die einzelnen Plattensegmente des Aufbaues  werden zuerst mit Schablonen unterschiedlich grau verlaufend eingefärbt.

Weitere Techniken wie Schwamm-Chipping und ein grober, breiter Pinsel mit hellgrauer, trockener Farbe ergeben die typischen Alltagsspuren.

Das Chassis wird mit zwei Rostbrauntönen lasierend gealtert.

Mit der Airbrush und verdünnten Farbbrühen werden die Ablaufspuren von Nieten oder den beiden Einfüllöffnungen oben betont.

So ist die große Fläche des Aufbaues deutlich lebhafter und authentischer.

Oben hell, nach unten dunkler werden wird auch die Lichtwirkung berücksichtigt. Auch die abgeklebten Markierungen werden nun in die Alterung mit einbezogen und erscheinen so dezenter im Gesamtbild.

Der Aufstieg an der Stirnseite hat nun auch seine ersten Rostspuren. An exponierten Stellen schimmert dabei das blanke Metall durch.

Details wie Aufstiegstreppen oder die Achsstrukturen werden durch Trockenbemalen nach vorne geholt.

Fabrikneu kommt auch das Märklin Museumsteil daher, ein Brauerei-Kesselwagen, mit drei einzelen Kesseln auf einem zweiachsigen Flachwagen. Wirkt auch so wie Spielzeug.

Auch hilft die Tiefenbetonung, Alltagsspuren und Trockenbemalen das recht einfache Modell deutlich lebhafter wirken zu lassen. Gerade die grellgelben Kessel müssen deutlich gefiltert werden durch Tiefen und Abriebspuren an Kanten und exponierten Stellen.

Dabei können die Modellmarkierungen direkt in die Arbeitsgänge mit einbezogen werden.

Der Flachwagen bekommt auf seinem unifarbenen Schwarz mit rostroten Brühen das typischen Erscheinungsbild langer Fahrten. Hier werden auch die vorher zu grellen Waggonkennzeichungen deutlich gedämpft.

Die wenigen Details der Kessel wie die Aufhängungen und die seitlichen Füllöffnungen erscheinen nun viel stärker als im einfachen Gelb.

Die Waggonpuffer bekommen ihre typischen Rangierspuren und das blanke Metall der Federwege.