Die Feldhaubitze FH155-1 ist eine Feldhaubitze auf Radlafette mit dem Kaliber 155 mm, die Ende der 1960er-Jahre für die Armeen verschiedener europäischer NATO-Staaten entwickelt wurde. Bis 1982 wurden etwa 500 Stück in Europa produziert, darüber hinaus produzierte Japan die Waffe in Lizenz.
Anfang der 1960er-Jahre stimmten Deutschland, Großbritannien und die USA darin überein, dass die Neuentwickelung einer gezogenen Feldhaubitze erforderlich war. Deutschland und die USA beabsichtigten, ihre veralteten Geschütze vom Typ M114 zu ersetzen, während Großbritannien die alten 5,5-Zoll-Geschütze austauschen wollte. Die drei Länder konnten sich jedoch nicht auf eine gemeinsame technische Basis einigen, so dass die Vereinigten Staaten mit der M198 ein eigenes Geschütz entwickelten. 1968 einigten sich Deutschland und Großbritannien auf einen Forderungskatalog, der eine hohe Feuerrate mit der Möglichkeit eines Feuerschlags, hohe Mobilität mit einem Minimum an Aufwand für das In-Stellung-gehen und hohe Reichweite vorsah. Großbritannien übernahm die Projektleitung für die gezogene Haubitze, die in Deutschland auch Feldhaubitze 70 (FH70) genannt wurde. Zeitgleich wurde in Deutschland an der Panzerhaubitze 70 als selbstfahrende gepanzerte Version gearbeitet. Dieses Projekt wurde jedoch 1986 abgebrochen und später die Panzerhaubitze 2000 beschafft. In den einzelnen Ländern wurden folgende Unternehmen mit der Entwicklung einzelner Komponenten des Geschützes beauftragt: Vickers entwickelte das Fahrgestell, das Seitenrichtgetriebe, die HE-Munition (High Explosive) und eine Variante der Treibladung. Oto Melara entwickelte die Rohrwiege, die Rückstoßdämpfer, die Aufnahme für die Zieloptiken, den Höhenrichtantrieb, Nebel- und Leuchtgeschosse und zwei weitere Varianten der Treibladungen. Rheinmetall entwickelte die Waffenanlage, das Ladesystem, das Hilfstriebwerk, die Federung, die Zieloptiken und war ebenfalls an der Nebel- und Leuchtmunition beteiligt.
Die ersten sechs Prototypen wurden in den Jahren 1969 und 1970 fertiggestellt, woraufhin Italien nach Akzeptierung der technischen und taktischen Spezifikationen dem Projekt beitrat, da die italienische Armee ebenfalls auf der Suche nach einer neuen Feldhaubitze war. Wohl wegen zahlreicher Detailmängel wurde ein weiteres Baulos von acht Prototypen erst zwischen 1971 und 1973 fertiggestellt. Beim Feldartillerielehrbataillon 51 wurde zur Truppenerprobung eine Geschützbatterie gebildet. Wegen der intensiven Begleitung durch die Firma Rheinmetall verlief die Erprobung „zufriedenstellend“, hatte aber zur Folge, dass erst 1976 das Geschütz als serienreif angesehen werden konnte. Die Auslieferung der ersten Serienexemplare erfolgte 1978. Deutschland bestellte 216 Geschütze, Italien 164 und Großbritannien 71, die Produktion für diese drei Länder war 1982 abgeschlossen. Im gleichen Jahr bestellte Saudi-Arabien 72 Geschütze mit dazugehöriger Munition, Feuerleitsystemen und Trainingsgerät. Malaysia bezog zwischen 1989 und 1993 insgesamt zwölf Geschütze. Japan fertigte das Geschütz in Lizenz.
In 1:35 steht von HobbyFan ein sehr schöner Resinbausatz zur Verfügung. Er hat insbesondere die NATO-Ausführung und da die Bundeswehr-Variante im Fokus. Der Guss ist explizit sehr schön, natürlich ist der Bausatz wie alle HobbyFan Kits nicht gerade preisgünstig.
Beim Bau muss man sich zwischen Fahrstellung oder Feuerstellung entscheiden. Entsprechend werden die Erdstützen und die hinteren Stützräder anders positioniert.
Farblich umgesetzt wird im NATO-Europe Tarnanstrich mit Basis in Nato-Grün mit Aufhellungen und Nato-Schwarz und Nato-Erdbraun.
Räder und unterer Bereich können mit Erdpigmente als letzten Schritt verschmutzt werden. Da das Geschütz selbst mobil ist, z.B. für einen Stellungswechsel machen diese Spuren auch Sinn.
Rechts nebem dem Fahrersitz mit den Bedienhebel ist die Antriebseinheit vor der Geschützlafette angebaut. Davor eine übliche Stossstange mit Beleuchtung und Kolonnenfahrkreuz.
In Feuerstellung steht das Geschütz auf einer Drehplattform, bereit für 360-Grad-Bewegung, das Fahrgestell wird dafür angehoben.
In Feuerstellung sind die hinteren Stützräder nach oben geklappt und die Erdstützen an den Holmen eingehängt.
In der Feuerstellung, der Drei-Farben-Anstrich lässt die Konturen der FH-70 gut verschwinden.